AiCuris Wissenschaftler und Projektleiter Dr. Alexander Birkmann wird eine Übersicht über die Beziehung von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von AIC316 geben. Basierend auf Ergebnissen aus Wirkversuchen in einem Maus-Infektionsmodel und pharmakokinetischen Daten aus Phase 1 Studien wird dargelegt, dass die zur Wirkung von AIC316 im Menschen benötigten Spiegel schon bei einmaliger täglicher Dosierung problemlos erreicht werden. Die Daten werden in der Plenarsitzung 5 zum Thema "Antivirale Resistenz" am Montag, dem 08. November 2010, um 14:40 im NH Grand Hotel Krasnapolsky, Amsterdam, präsentiert.
"Die Ergebnisse bestätigen, dass AIC316 das Potential hat, nur einmal täglich verabreicht werden zu müssen. Dies sehen wir als Voraussetzung für die geplante Indikation, der Behandlung von genitalem Herpes" sagt Dr. Holger Zimmermann, Chief Scientific Officer bei AiCuris. "Genitaler und labialer Herpes mögen zwar als 'unwichtige' Infektionskrankheiten erachtet werden, da beide normalerweise einen selbst-limitierten Verlauf nehmen und es darüber hinaus Medikamente zur Behandlung gibt. Allerdings wissen wir auch, dass es viele Patienten gibt, die sowohl physisch als auch psychisch sehr stark unter der Erkrankung leiden und dass ein hoher und dringenden Bedarf für ein neues Medikament besteht. Durch unser innovatives und resistenz-brechendes Medikament wollen wir einen echten Durchbruch in der Behandlung von Herpes erreichen", ergänzt die AiCuris Geschäftsführerin Prof. Helga Rübsamen-Schaeff.
Über Herpes
Herpes-simplex-Viren (HSV) sind in der Bevölkerung weit verbreitet (Seroprävalenz von bis zu 100%, je nach geographischer Region und Bevölkerungsgruppe). Es werden zwei Herpes simplex-Virustypen unterschieden: Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). Während HSV-1 vor allem Läsionen im Mundbereich verursacht, manifestiert sich HSV-2 in der Genitalregion und wird meist sexuell übertragen. Allerdings wurden in den letzten Jahren vermehrt HSV-1-Genitalinfektionen gefunden. In einigen Ländern machen sie bereits mehr als die Hälfte aller Erstereignisse von Genitalherpes aus. Lippen- und Genitalherpes gehen normalerweise von alleine wieder zurück, können aber wiederholt auftreten. Genitale HSV-Infektionen werden zudem mit einer dreifachen Erhöhung des Risikos für eine sexuelle Übertragung von HIV in Verbindung gebracht. Bei immungeschwächten Menschen kann es zu großen und schmerzhaften Geschwüren kommen. Neugeborene mit einer Herpes-Infektion besitzen das Risiko, eine Herpes-Enzephalitis auszubilden. Die meisten der verfügbaren Therapien blockieren ein spezifisches Virusenzym, die DNA-Polymerase. Sie weisen denselben Wirkmechanismus auf und zeigen deshalb auch eine ähnliche Wirksamkeit. Es können Kreuzresistenzen auftreten.