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Apotheken-Nachrichten von heute: dm überholt DocMorris, Apotheken unter Druck, Geratherm in der Krise

Marktverschiebungen, digitale Defizite, juristische Risiken und psychische Belastungen zeigen die wachsende Instabilität im Gesundheitswesen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Gesundheitsbranche erlebt einen tiefgreifenden Wandel: In einer aktuellen Umfrage wird die Drogeriekette dm bereits als zweitbeliebtester Anbieter für rezeptfreie Medikamente im Internet genannt – noch vor etablierten Versandapotheken wie DocMorris. Während sich der Markt neu sortiert, geraten Vor-Ort-Apotheken zunehmend unter Druck. Digitalisierung, neue gesetzliche Aufgaben und veränderte Patientenbedürfnisse haben das Apothekenwesen transformiert – viele Betriebe sind mit veralteten Versicherungen und unzureichendem Schutz konfrontiert. Hinzu kommen rechtliche Risiken wie der missbräuchliche Umgang mit elektronischen Gesundheitskarten, der bereits gerichtlich untersagt wurde. Besonders in Pflegeheimen ist die Handhabung der eGK zeitaufwendig und bindet dringend benötigtes Personal. Die verpflichtende Arbeitszeiterfassung stellt Apotheken zusätzlich vor organisatorische Herausforderungen. Gleichzeitig nehmen psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt deutlich zu – insbesondere bei Pflegepersonal und Erziehern. Vor dem Hintergrund wachsender internationaler Spannungen fordert Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen eine grundlegend überarbeitete Notfallstrategie für das deutsche Gesundheitssystem. Auch Unternehmen wie Geratherm Medical geraten wirtschaftlich unter Druck, was die zunehmende Instabilität des gesamten Sektors unterstreicht.

dm vor DocMorris: Neue Dynamik im Markt für rezeptfreie Arzneimittel

Die Drogeriekette dm sorgt für Aufsehen im Markt der rezeptfreien Arzneimittel. Obwohl das Unternehmen sein Online-OTC-Geschäft bislang nur in Tschechien testet und in Deutschland noch nicht aktiv ist, wird dm in einer aktuellen Verbraucherumfrage bereits als zweitbeliebtester Anbieter für rezeptfreie Medikamente im Internet genannt – noch vor etablierten Versandapotheken wie DocMorris.

Die Ergebnisse stammen aus einer breit angelegten Erhebung, in der über 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher gebeten wurden, verschiedene Anbieter danach zu bewerten, bei wem sie rezeptfreie Medikamente online am ehesten kaufen würden – unter der Annahme, dass alle Händler das gewünschte Sortiment anbieten. Dabei landete die Shop Apotheke auf dem ersten Platz. Direkt dahinter folgt jedoch bereits dm, obwohl das Unternehmen derzeit kein entsprechendes Onlineangebot in Deutschland unterhält.

Auf den weiteren Plätzen finden sich mit DocMorris, Amazon, Medikamente-per-Klick, Apodiscounter sowie Medpex klassische Versandapotheken und Plattformanbieter. Erstaunlich ist auch die Platzierung von Einzelhändlern wie Rewe, Aldi und Tchibo im Ranking – sie signalisieren, dass die Verbrauchererwartungen an Bezugsquellen für Gesundheitsprodukte zunehmend über den Apothekenkanal hinausgehen.

Die Umfrageergebnisse deuten auf einen grundlegenden Wandel im Konsumentenverhalten hin. Vertrauenswürdigkeit, Markenbekanntheit und Einkaufskomfort scheinen eine immer größere Rolle zu spielen – unabhängig von der pharmazeutischen Beratungspflicht, die für Apotheken verbindlich ist. Die starke Position von dm in der Befragung dürfte insbesondere darauf zurückzuführen sein, dass viele Kunden dem Drogeriemarkt eine hohe Kompetenz im Bereich Gesundheit und Pflegeprodukte zuschreiben.

Für die klassischen Versandapotheken ist das Ergebnis ein Warnsignal. Sie sehen sich nicht nur wachsendem Preisdruck ausgesetzt, sondern auch einem verschärften Wettbewerb um Sichtbarkeit, Servicequalität und Kundenzufriedenheit. Der Markt für rezeptfreie Arzneimittel verlagert sich zunehmend in Richtung Plattformökonomie, in der auch branchenfremde Akteure wie Einzelhändler oder Drogeriemärkte eine relevante Rolle einnehmen könnten – mit potenziellen Auswirkungen auf den gesamten Apothekenmarkt.

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage sind mehr als nur ein Ausrufezeichen. Sie zeigen, dass sich die Konsumgewohnheiten im Gesundheitsbereich deutlich verschieben. Der Apothekenmarkt wird zunehmend von Erwartungen geprägt, die aus dem klassischen Einzelhandel stammen: einfache Bestellprozesse, schnelle Lieferung, bekannte Marken. Dass dm ohne aktives Angebot bereits vor DocMorris liegt, verdeutlicht den wachsenden Einfluss von Markenvertrauen – unabhängig von regulatorischen Rahmenbedingungen.

Diese Entwicklung birgt Risiken, aber auch Chancen. Versandapotheken müssen sich fragen, wie sie sich im Wettbewerb mit großen Handelsplattformen behaupten wollen. Es reicht längst nicht mehr, lediglich Medikamente zu versenden. Wer künftig bestehen will, muss Mehrwert bieten – sei es durch Service, Beratung oder technologische Innovationen. Der Druck steigt. Und er wird nicht geringer.

Apotheken im Risiko: Warum Standardversicherungen den Anforderungen der modernen Arzneimittelversorgung nicht mehr gerecht werden

Die Apotheke vor Ort steht in Deutschland für unmittelbare Gesundheitsversorgung, persönliche Beratung und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Doch unter der Oberfläche hat sich das Berufsbild in den vergangenen Jahren stark verändert. Neue gesetzliche Aufgaben, steigende Erwartungen seitens der Gesundheitspolitik, die Digitalisierung zentraler Betriebsprozesse sowie der Wandel im Patientenverhalten haben die Apothekenlandschaft grundlegend transformiert. Die Apotheke ist heute nicht mehr nur eine Verkaufsstelle für Medikamente, sondern ein digital vernetzter Dienstleister im Gesundheitswesen mit wachsender Haftung und vielfältigen Betriebsrisiken. Inmitten dieser Dynamik wird zunehmend deutlich: Der bestehende Versicherungsschutz vieler Apotheken ist nicht mehr zeitgemäß – und im Ernstfall eine gefährliche Schwachstelle.

Apotheken unterliegen heute komplexen Anforderungen. Sie impfen, beraten, dokumentieren, analysieren Medikationspläne, verarbeiten sensible Gesundheitsdaten und stehen in engem digitalen Austausch mit Krankenkassen, Ärzten und Institutionen. Die Einführung des E-Rezepts und die verpflichtende Anbindung an die Telematikinfrastruktur haben den Digitalisierungsgrad weiter erhöht. Gleichzeitig sind Apotheken – ähnlich wie andere Gesundheitsakteure – zunehmend Ziel von Cyberangriffen. Ein einziger Vorfall kann Betriebsabläufe vollständig lahmlegen, vertrauliche Patientendaten kompromittieren und erhebliche finanzielle und rechtliche Konsequenzen auslösen. Dennoch verfügen viele Apotheken nicht über eine eigenständige, umfassende Cyberversicherung, die gezielt auf ihr Risikoprofil zugeschnitten ist.

Doch nicht nur digitale Risiken wachsen. Mit der Ausweitung pharmazeutischer Dienstleistungen ist auch die medizinisch-juristische Verantwortung der Apotheken erheblich gestiegen. Die Durchführung von Impfungen, die Abgabe besonders beratungsintensiver Arzneimittel oder die pharmazeutische Betreuung multimorbider Patienten bergen neue Haftungsszenarien. Fehlerhafte Empfehlungen, unterlassene Hinweise oder lückenhafte Dokumentationen können zu Gesundheitsbeeinträchtigungen und damit zu Regressforderungen führen. Standardisierte Betriebshaftpflichtversicherungen bilden diese erweiterten Tätigkeiten oft nicht ab oder enthalten Ausschlüsse, wenn Leistungen nicht ausdrücklich versichert wurden. Im Schadensfall kann das existenzielle Folgen haben – für die Apotheke ebenso wie für die betroffenen Patienten.

Hinzu kommen logistische Risiken. Viele Apotheken bevorraten heute hochpreisige und temperaturempfindliche Medikamente, darunter Impfstoffe, Zytostatika oder Biologika. Auch der Botendienst ist ein etablierter Bestandteil der Versorgungsstruktur. Ein Ausfall der Kühlkette, ein Transportschaden oder eine falsche Abgabe im häuslichen Umfeld können erhebliche Schäden verursachen – sowohl wirtschaftlich als auch haftungsrechtlich. Doch viele Versicherungsverträge gehen auf diese branchenspezifischen Herausforderungen nicht ein. Insbesondere bei privat organisierten Transporten mit nicht spezialisierten Fahrern bleibt unklar, ob und in welchem Umfang eine Absicherung greift.

Ein weiteres Feld mit zunehmender Relevanz sind regulatorische Risiken. Apotheken unterliegen einer Vielzahl von Regelungen, etwa im Bereich der Betäubungsmittelabgabe, der Rezeptabrechnung oder der Dokumentationspflichten bei pharmazeutischen Dienstleistungen. Verstöße – auch unbeabsichtigte – können zu empfindlichen Sanktionen führen, von Retaxationen über Bußgelder bis hin zur temporären Betriebsschließung. Viele Versicherer schließen behördlich angeordnete Maßnahmen aus oder bieten keinen branchenspezifischen Rechtsschutz, wenn es zu Streitigkeiten mit Krankenkassen oder Aufsichtsbehörden kommt.

Diese Entwicklungen verdeutlichen: Die Anforderungen an Apotheken sind spezifisch, komplex und teils hochriskant. Ein Versicherungsschutz, der sich an allgemeinen Standards für den Einzelhandel oder das klassische Dienstleistungsgewerbe orientiert, reicht nicht mehr aus. Die Apotheke des 21. Jahrhunderts ist eine medizinisch verantwortliche, technisch vernetzte und regulatorisch eng geführte Einrichtung – und als solche dringend auf einen maßgeschneiderten, branchenspezifischen Versicherungsschutz angewiesen. Dieser muss neben den klassischen Gefahren auch neue Risiken wie Datenschutzverletzungen, medizinische Fehlleistungen, logistische Herausforderungen und regulatorische Fallstricke abdecken – und im Schadenfall eine lückenlose, schnelle Absicherung bieten.

Apotheken tragen heute eine Verantwortung, die weit über die klassische Arzneimittelabgabe hinausgeht. Sie sind Gesundheitsdienstleister, Datenverwalter, Logistiker und Ansprechpartner in medizinischen Fragen – und sie agieren dabei in einem rechtlich und technisch hochsensiblen Umfeld. Wer in dieser Realität auf pauschale, nicht spezialisierte Versicherungen setzt, handelt fahrlässig – nicht aus Absicht, sondern oft aus einem fehlenden Problembewusstsein heraus.

Die Vorstellung, dass Schadensfälle selten und kalkulierbar seien, hat sich angesichts der jüngsten Entwicklungen überholt. Cyberangriffe, Abrechnungsfehler, Impfschäden, Datenschutzpannen oder Lagerausfälle sind keine theoretischen Risiken mehr, sondern reale Bedrohungen, wie zahlreiche Vorfälle aus der Praxis zeigen. In einem solchen Umfeld muss Versicherungsschutz mehr leisten als allgemeine Absicherung: Er muss auf den konkreten Betrieb, die Prozesse und das tatsächliche Risiko abgestimmt sein. Ein branchenspezifischer Schutz ist daher nicht nur sinnvoll, sondern zwingend erforderlich.

Wer Verantwortung für Patienten trägt, muss sich auch um den Schutz der eigenen Strukturen kümmern. Nicht zuletzt geht es auch um das Vertrauen in die Institution „Apotheke“ – ein Vertrauen, das in Krisensituationen nur dann bestehen bleibt, wenn die betriebliche Resilienz gesichert ist. Ein branchengerechter Versicherungsschutz ist kein bürokratischer Aufwand, sondern ein strategischer Schutzmechanismus für die Aufrechterhaltung der Versorgung – im Kleinen wie im Großen. Wer dies erkennt, sorgt nicht nur für sich, sondern auch für das System, dessen Teil er ist.

Juristische und ethische Bedenken: Die Weitergabe elektronischer Gesundheitskarten und ihre Folgen

Die Praxis des Sammelns und Weiterreichens elektronischer Gesundheitskarten (eGK) durch Dritte wirft ernsthafte rechtliche und ethische Fragen auf, wie ein Urteil des Landgerichts Magdeburg im Februar 2021 verdeutlicht hat. In diesem speziellen Fall wurde einem Unternehmer untersagt, eGK von Versicherten zu sammeln und sie zu Arztpraxen zu transportieren. Dieses Urteil ist ein Indiz dafür, wie sensibel der Umgang mit persönlichen Gesundheitsinformationen zu behandeln ist und welche rechtlichen Grenzen dabei zu beachten sind.

Rechtsanwalt Fabian Virkus von der Treuhand Hannover erläutert die Tragweite solcher Handlungen. Er betont, dass jede Beteiligung an der Übermittlung von eGK, insbesondere durch Apotheker oder medizinische Dienstleister, als Beihilfe zum Abrechnungsbetrug gewertet werden kann. „Die Weitergabe und das unsachgemäße Verwalten von Gesundheitskarten kann zu ungerechtfertigten Abrechnungen führen und stellt ein ernstzunehmendes strafrechtliches Risiko dar“, warnt Virkus.

Die eGK enthält wichtige versicherungsbezogene Informationen und Gesundheitsdaten, die in betrügerischer Absicht missbraucht werden können. Dies bedroht nicht nur die finanzielle Stabilität der Gesundheitsdienstleister und Krankenkassen, sondern gefährdet auch die Privatsphäre und den Datenschutz der Versicherten. Die potenziellen Konsequenzen eines Missbrauchs sind weitreichend und können von Geldstrafen bis hin zu strafrechtlichen Verfolgungen reichen.

Die Notwendigkeit, gesetzliche und operationale Sicherheitsmechanismen zu stärken, ist evident. Es stellt sich auch die Frage, welche Alternativen es gibt, um den Transport und die Verwaltung von eGK sicherer zu gestalten, ohne die Zugänglichkeit für Patienten einzuschränken, besonders für jene, die physisch nicht in der Lage sind, ihre Karten zu medizinischen Einrichtungen zu bringen.

Der Fall des Landgerichts Magdeburg wirft ein Schlaglicht auf ein größeres Dilemma im deutschen Gesundheitssystem: die Balance zwischen Digitalisierung und Datenschutz. Während die elektronische Gesundheitskarte als Mittel zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen gedacht war, zeigt sich zunehmend, dass ohne strenge Kontrollen und klare rechtliche Richtlinien die Risiken den Nutzen überwiegen können.

Diese Entwicklung fordert von Gesetzgebern und Gesundheitsdienstleistern gleichermaßen, intensiv über die Sicherheit und Integrität der Verarbeitung und Speicherung von Gesundheitsdaten nachzudenken. Das Urteil ist nicht nur ein Präzedenzfall, sondern auch ein Weckruf, um Datenschutzmechanismen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verstärken.

In der digitalen Ära, in der Daten leicht zugänglich und potenziell missbrauchbar sind, muss der Schutz persönlicher Informationen oberste Priorität haben. Es gilt, robuste Systeme zu implementieren, die Missbrauch verhindern und gleichzeitig die Rechte der Patienten wahren. Dieser Vorfall sollte als Anlass genommen werden, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen und die Praktiken der Datennutzung im Gesundheitswesen strenger zu regulieren, um Vertrauen zu stärken und den Schutz der Bürger zu gewährleisten.

Digitalisierungsdefizite in Pflegeheimen: Verzögerungen und Ineffizienzen bei der Handhabung elektronischer Gesundheitskarten

Die Handhabung elektronischer Gesundheitskarten (eGK) stellt für heimversorgende Apotheken eine signifikante Herausforderung dar. Diese Karten sind für die Verwaltung und Bereitstellung von Medikamenten unerlässlich, insbesondere in Pflegeheimen, wo der Bedarf an zeitnaher medizinischer Versorgung besonders hoch ist. Gerrit Köster, ein erfahrener Apotheker, gibt Einblick in den täglichen Ablauf seiner Praxis: Sein Team muss regelmäßig Karteikästen aus den Heimen abholen, um die eGK der Bewohner einzulesen. Dieser Prozess ist nicht nur zeitraubend, sondern bindet auch Personal, das an anderer Stelle dringend benötigt wird.

Ein wesentliches Hindernis ist die unzureichende Digitalisierung in vielen Pflegeeinrichtungen. Während einige fortschrittliche Heime mit modernen digitalen Systemen ausgestattet sind, verfügen andere über keinerlei digitale Infrastruktur, was das Einlesen und Verarbeiten der Gesundheitsdaten erheblich verlangsamt. Die Folgen sind spürbar: Verzögerungen in der Medikamentenausgabe und eine erhöhte Fehleranfälligkeit, die bei der medizinischen Versorgung von älteren und oft multimorbiden Patienten fatal sein kann.

Die ineffiziente Datenverarbeitung wirkt sich nicht nur auf die Patientenversorgung, sondern auch auf die Arbeitsbelastung des pharmazeutischen Personals aus. Apotheker Köster erklärt, dass das manuelle Einlesen der Karten eine sogenannte HV-Kraft (Handverkaufskraft) für längere Zeit beansprucht. In Zeiten, in denen Fachkräftemangel herrscht und jede Hand in der Apotheke zählt, ist dies ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Angesichts dieser Herausforderungen werden Forderungen nach einer schnelleren und umfassenderen Digitalisierung der Heime laut. Experten betonen, dass eine moderne Infrastruktur nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Sicherheit und Genauigkeit der Medikamentenversorgung verbessern würde. Zudem könnten digitale Lösungen helfen, den administrativen Aufwand zu reduzieren und wertvolle Ressourcen besser zu nutzen.

Das Dilemma der elektronischen Gesundheitskarten in der Heimversorgung ist symptomatisch für tiefer liegende strukturelle Mängel im deutschen Gesundheitssystem. Die Diskrepanz zwischen der technologischen Entwicklung in der Gesellschaft und der veralteten Infrastruktur in vielen Pflegeeinrichtungen ist frappierend. In einer Zeit, in der die Digitalisierung in fast jedem Sektor Fortschritte macht, ist es paradox und untragbar, dass der Pflegesektor derart hinterherhinkt.

Die aktuelle Situation belastet nicht nur die Apotheken und deren Personal, sondern beeinträchtigt auch die Qualität der Patientenversorgung. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird durch solche ineffizienten Prozesse weiter verschärft. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass sowohl politische Entscheidungsträger als auch die Leitungen der Pflegeeinrichtungen handeln. Eine umfassende Digitalisierungsstrategie muss entwickelt und konsequent umgesetzt werden, um die medizinische Versorgung zu optimieren und den Arbeitsalltag des pharmazeutischen Personals zu erleichtern.

Diese Maßnahmen sind nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, sondern auch ein Gebot der ethischen Verantwortung gegenüber den älteren und pflegebedürftigen Mitgliedern unserer Gesellschaft. Die Zukunft der Heimversorgung und die Rolle der Apotheken in diesem System müssen neu gedacht und mit den technologischen Möglichkeiten unserer Zeit in Einklang gebracht werden.

Systematische Arbeitszeiterfassung: Ein Schritt zu mehr Transparenz oder Konfliktpotenzial?

Die Einführung der flächendeckenden Arbeitszeiterfassung in Deutschland, welche durch ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts vor knapp drei Jahren gefordert wurde, basiert auf einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Einhaltung von Arbeitszeitvorgaben effektiv zu kontrollieren, um sowohl die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen als auch eine faire Vergütung zu gewährleisten. Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales müssen Arbeitgeber nun Start, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit jedes Mitarbeiters systematisch dokumentieren.

Die Adexa, die Gewerkschaft für Angestellte in Apotheken, hebt hervor, dass die genaue Erfassung der Arbeitszeiten nicht nur zur Einhaltung der gesetzlichen Pausen- und Ruhezeiten beiträgt, sondern auch der Gesundheitsprävention der Mitarbeiter dient. Besonders in Berufsfeldern mit hoher Arbeitsbelastung wie in Apotheken sind korrekte Arbeitszeitdaten von großer Bedeutung.

Dennoch berichtet die Adexa von wachsendem Konfliktpotenzial durch die Einführung elektronischer Zeiterfassungssysteme. Diese sollen zwar für mehr Transparenz sorgen, führen aber zuweilen zu Schwierigkeiten. Unklare Arbeitszeitbuchungen und fehlerhafte Stundenerfassungen können insbesondere durch die Verwendung von Durchschnittswerten statt tatsächlichen Arbeitszeiten entstehen. Dies kann bei den Mitarbeitern zu dem Gefühl führen, ungerecht behandelt zu werden, wenn etwa Minusstunden aufgrund von Fehlern in der Erfassung angesammelt werden.

Das Gesetz zur Entgeltfortzahlung sowie das Bundesurlaubsgesetz bieten zwar einen Rahmen, um Mitarbeitende bei Krankheit oder an Feiertagen zu schützen, doch die Praxis zeigt, dass es ohne eine klare und faire Vertragsgrundlage zu Problemen kommen kann. Das Arbeitsgericht Ludwigshafen bestätigte dies in einem Urteil, das die Rechte der Arbeitnehmer stärkt und klarstellt, dass Minusstunden nicht willkürlich vom Gehalt abgezogen werden dürfen.

Zur Vermeidung solcher Konflikte empfiehlt die Adexa, die Arbeitszeiten im Arbeitsvertrag explizit festzulegen und bei der Einrichtung von Jahresarbeitszeitkonten und Musterwochen klare Vereinbarungen zu treffen. Dies könnte dazu beitragen, Missverständnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu reduzieren und einen fairen Umgang in der Arbeitszeiterfassung sicherzustellen.

Die flächendeckende Einführung der Arbeitszeiterfassung in Deutschland stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer transparenteren Arbeitswelt dar. Sie soll nicht nur die Einhaltung der Arbeitszeiten garantieren, sondern auch den Gesundheitsschutz und die faire Vergütung der Mitarbeiter sicherstellen. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail. Die Herausforderungen, die mit elektronischen Erfassungssystemen einhergehen, zeigen, dass Technologie allein keine Gerechtigkeit schafft. Es bedarf einer menschlichen Komponente in Form von Fairness und klaren rechtlichen Rahmenbedingungen. Nur so kann die digitale Erfassung der Arbeitszeiten zu dem werden, was sie sein sollte: Ein Werkzeug zur Förderung von Transparenz und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz, nicht eine Quelle neuer Unstimmigkeiten.

Zunahme psychischer Erkrankungen beeinträchtigt deutsche Arbeitswelt

In Deutschland hat die Zahl der Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2024 zugenommen. Trotz eines leichten Rückgangs im allgemeinen Krankenstand zeigt die Statistik eine spezifische Herausforderung im Bereich der mentalen Gesundheit: Die Fehltage aufgrund psychischer Diagnosen stiegen auf 342 Tage je 100 Beschäftigte, ein Anstieg von fast 6% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen waren dabei Berufsgruppen wie Kita-Mitarbeiter und Pflegepersonal, die eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Ausfalltagen verzeichneten.

Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Störungen lag im Jahr 2024 bei etwa 33 Tagen. Besonders auffällig ist der Anstieg bei längerfristigen Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen, die um 14% zunahmen. Depressionen waren dabei die häufigste Ursache für Krankschreibungen und verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Fehltage um 50%.

Ein Rückgang wurde bei den Fehltagen wegen Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen festgestellt, die um 32% sanken. Dies könnte darauf hinweisen, dass präventive Maßnahmen in einigen Bereichen Wirkung zeigen, jedoch bei weitem nicht ausreichen, um den Gesamttrend umzukehren.

Die Daten für den Psychreport 2025 wurden vom Berliner IGES Institut ausgewertet und basieren auf den Angaben von 2,42 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten. Dieser Anstieg der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz fordert ein Umdenken in der Unternehmenskultur sowie eine stärkere Integration des betrieblichen Gesundheitsmanagements, um arbeitsbedingte Belastungen zu reduzieren und die mentale Gesundheit zu fördern.

Die aktuellen Zahlen aus dem Psychreport 2025 der DAK-Gesundheit sind alarmierend und werfen ein deutliches Licht auf die drängenden Herausforderungen, mit denen die deutsche Arbeitswelt konfrontiert ist. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten als Randnotiz in der Betriebspolitik behandelt werden.

Andreas Storms Appell, die Augen nicht länger vor diesem Problem zu verschließen, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Betonung liegt auf einer Kulturveränderung innerhalb der Unternehmen, die nicht nur reaktiv, sondern proaktiv Gesundheitsförderung und Prävention in den Vordergrund stellt. Dies erfordert ein Umdenken bei allen Beteiligten – von den Top-Managementebenen bis hin zu den Mitarbeitern.

Nur durch einen integrativen Ansatz, der psychische Gesundheit als wesentlichen Bestandteil der Unternehmensstrategie begreift, kann eine nachhaltige Verbesserung erreicht werden. Es geht nicht nur um die Senkung von Fehlzeiten, sondern um die Schaffung einer Arbeitsumgebung, in der alle Mitarbeiter gesund bleiben und ihr volles Potenzial entfalten können. Das ist der Schlüssel zu einer resilienten und leistungsfähigen Wirtschaft.

Vorbereitung auf das Unvorhersehbare: Deutschlands Gesundheitssystem im Angesicht militärischer Bedrohungen

Inmitten zunehmender globaler Spannungen hebt Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen und Mitglied des Bundestages, hervor, dass das deutsche Gesundheitssystem dringend für extreme Notfallsituationen gerüstet werden muss. Angesichts der aggressiven Außenpolitik Russlands und der direkten Bedrohung durch mögliche militärische Konflikte fordert Dahmen eine radikale Überarbeitung der bestehenden Notfallpläne.

Das deutsche Gesundheitssystem, traditionell auf planbare medizinische Eingriffe ausgerichtet, sieht sich einer potenziellen Krise gegenüber, die das Land zur Versorgung von bis zu 1000 Verletzten täglich zwingen könnte – eine Zahl, die aktuell als kaum bewältigbar gilt. Dahmen, der auch als Notfallmediziner tätig ist, betont, dass solche Extremsituationen eine flexible und mobile medizinische Infrastruktur erfordern, die in der Lage ist, auch unter ungewöhnlichen und herausfordernden Bedingungen zu operieren.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, schlägt Dahmen vor, das Gesundheitssystem durch gezielte Krisenübungen, kriegschirurgische Schulungen und die Einrichtung eines zentralen Instituts für Gesundheitssicherheit zu stärken. Dieses Institut würde als Knotenpunkt dienen, um zivile und militärische Akteure zu vernetzen und eine schnelle Reaktion im Krisenfall zu gewährleisten.

Finanzielle Mittel für diese umfassenden Maßnahmen sieht Dahmen durch die jüngsten Reformen der Schuldenbremse und die Schaffung von Sondervermögen als gesichert an. Dennoch liegt die Umsetzung in den Händen der zukünftigen Regierungskoalition aus Union und SPD, deren Handeln durch den Zeitdruck und die Ernsthaftigkeit der Lage gefordert wird.

Die Forderung von Janosch Dahmen nach einer umfassenden Vorbereitung des deutschen Gesundheitssystems auf militärische Bedrohungen mag für einige als alarmierend erscheinen, sie ist jedoch ein notwendiger Weckruf in einer Zeit, in der traditionelle Sicherheitskonzepte nicht mehr ausreichen. Die Möglichkeit, dass Deutschland direkt von einem militärischen Konflikt betroffen sein könnte, ist zwar gering, aber die Vorbereitung auf das Unvorhersehbare ist eine grundlegende Strategie der Risikominderung. Dahmens Vorschläge zur Flexibilisierung und Mobilität der medizinischen Versorgung in Krisenzeiten könnten wesentlich dazu beitragen, das Land resilienter zu machen. Der wahre Test für Deutschlands Fähigkeit, auf diese Bedrohungen zu reagieren, wird jedoch in der politischen Umsetzung liegen. Die nächsten Schritte der Regierung werden zeigen, ob Deutschland tatsächlich bereit ist, seine Bürger in Zeiten größter Not zu schützen.

Wirtschaftskrise bei Geratherm: Ein Jahr im Abwärtstrend

Geratherm Medical AG, der Hersteller medizinischer Messgeräte, sieht sich seit über einem Jahr mit einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Krise konfrontiert. Ausgelöst wurde diese durch den Verlust eines bedeutenden Großkunden und den Rückzug ihres amerikanischen Vertriebspartners, was zu erheblichen Umsatzeinbußen und einem negativen Ergebnis führte. Infolgedessen ist das Unternehmen gezwungen, die Kurzarbeit am Standort Geratal fortzusetzen, was sowohl die Hauptfirma als auch die Tochtergesellschaft Capillary Solutions betrifft, die auf die Produktion von Glas für Thermometer spezialisiert ist.

Die Führung von Geratherm hat noch keine konkreten Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht, jedoch die Verlängerung der Kurzarbeit bis zum 31. Dezember bekanntgegeben. Diese Entscheidung begründet das Management mit der anhaltend schwierigen Marktlage, die durch politische Unsicherheiten, Kaufzurückhaltung und Preisdruck weiter verschärft wird.

Die Halbjahresbilanz 2024 zeigt ein düsteres Bild: Die Umsätze sind um 27 Prozent auf 8,4 Millionen Euro gefallen, und das Unternehmen verzeichnete einen Verlust von 1,4 Millionen Euro. Die Krise betrifft insbesondere das Geschäft mit Fieberthermometern und Blutdruckmessgeräten, deren Absatz sich halbierte, während Produkte zur Lungenfunktionsmessung eine steigende Nachfrage erfahren.

Als Reaktion auf die Krise hat Geratherm strategische Anpassungen vorgenommen, darunter den Verkauf der Tochterfirma Apoplex und eine Beteiligung von 20 Prozent an Biothermare, einem Hersteller innovativer Kalt/Warm-Kompressen. Zusätzlich wurde ein Aktienrückkaufprogramm durchgeführt, das die Anzahl der Kleinaktionäre reduzierte, obwohl der Aktienkurs von einem Höchststand von über 10 Euro auf aktuell 3 Euro gefallen ist. Die Hauptanteilseigner, darunter der Aufsichtsratsvorsitzende Gert Michael Frank und die Familie Wiegand, halten weiterhin zwei Drittel der Aktien.

Die Herausforderungen, mit denen Geratherm konfrontiert ist, spiegeln die volatile Natur des globalen Marktes für medizinische Geräte wider. Das Unternehmen steht an einem kritischen Punkt, an dem entschlossenes und innovatives Handeln erforderlich ist, um eine Wende herbeizuführen. Die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen und auf neue Gesundheitstrends zu reagieren, wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und das Unternehmen stabil zu positionieren. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen, um Geratherm aus der Krise zu führen.

Herausforderung in der Heimversorgung: Die logistische Bewältigung der eGK-Übermittlung

In der Heimversorgung durch Apotheken entsteht ein wiederkehrendes logistisches Dilemma: die Übermittlung der elektronischen Gesundheitskarten (eGK) von Pflegeeinrichtungen zu den Arztpraxen, die zu Beginn jedes Quartals erforderlich ist. Zwar übernehmen einige Apothekeninhaberinnen und -inhaber diese Aufgabe, doch stellt sich die Frage nach der Zulässigkeit und Vergütung dieser Dienstleistung.

Christiane Müller, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Versorgungsapotheker (BVVA), betont, dass das Einsammeln und Transportieren der eGK zwar eine zulässige Dienstleistung darstellt, sofern eine angemessene Vergütung erfolgt. Jedoch sei es keine originäre Aufgabe der Apotheken, diese logistischen Prozesse zu managen. Diese Praxis führt nicht selten zu einer zusätzlichen Belastung der Apotheken, die bereits eine zentrale Rolle in der Versorgung und Beratung der Heimbewohner übernehmen.

Die Herausforderung liegt nicht nur in der physischen Logistik, sondern auch in der rechtlichen Grauzone bezüglich der Zuständigkeit und Finanzierung dieser Dienstleistung. Während einige Pflegeeinrichtungen die Kosten übernehmen, bleibt die Frage der Kostendeckung oft ungeklärt, was zu Spannungen zwischen den beteiligten Parteien führen kann.

Zudem bringt die derzeitige Regelung eine Diskrepanz zwischen den Anforderungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und den realen Gegebenheiten der Heimversorgung ans Licht. Die GKV verlangt eine effiziente und sichere Übermittlung der Gesundheitsdaten, welche die Apotheken unter den gegebenen Umständen nur schwer gewährleisten können, ohne dabei ihre eigentlichen Aufgaben zu vernachlässigen.

Die fortwährende Übernahme von Logistikaufgaben durch Apotheken, insbesondere im Kontext der Heimversorgung, stellt eine problematische Verzerrung der Verantwortlichkeiten im Gesundheitssystem dar. Es ist unerlässlich, dass klare Richtlinien und angemessene Vergütungen für solche Dienstleistungen festgelegt werden, um die Apotheken nicht über Gebühr zu belasten. Die gesundheitspolitischen Entscheidungsträger sind gefordert, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die die Effizienz steigern, ohne dabei die Apotheken mit zusätzlichen, nicht zu ihrem Kerngeschäft gehörenden Aufgaben zu überfrachten. Eine Neubewertung der logistischen Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Heimversorgung könnte dazu beitragen, die Integrität und Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Hypoallergene Kosmetik: Eine echte Lösung für Allergiker?

Allergische Reaktionen auf Kosmetikprodukte, wie Rötungen, Juckreiz, Brennen und Hautausschläge, stellen für viele Verbraucher ein ernstes Problem dar. Häufige Übeltäter sind Duft- und Konservierungsstoffe, die in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten und Make-up enthalten sind. Als Antwort auf die Bedürfnisse von Menschen mit empfindlicher Haut haben viele Hersteller hypoallergene Produkte entwickelt, die versprechen, solche Reaktionen zu minimieren. Doch wie zuverlässig und sicher sind diese hypoallergenen Produkte wirklich?

Die Bezeichnung "hypoallergen" impliziert, dass ein Produkt weniger wahrscheinlich allergische Reaktionen auslöst. Allerdings gibt es keine einheitlichen Richtlinien oder gesetzlichen Vorgaben, die festlegen, was hypoallergen genau bedeutet. Dies gibt Herstellern den Spielraum, eigene Definitionen zu verwenden, was die Konsumenten in eine schwierige Lage bringt. So kann ein Produkt, das als hypoallergen vermarktet wird, immer noch Inhaltsstoffe enthalten, die bei manchen Nutzern Allergien auslösen.

Dermatologen empfehlen daher, dass Konsumenten nicht blindlings Vertrauen in die hypoallergene Kennzeichnung setzen. Stattdessen sollte man Produkte sorgfältig auf bekannte Allergene untersuchen und vor der Anwendung Tests durchführen, wie den Patch-Test, bei dem das Produkt auf eine kleine Fläche der Haut aufgetragen und die Reaktion über einige Tage beobachtet wird.

Viele hypoallergene Produkte verzichten auf häufige Allergene wie Parabene, Phthalate und synthetische Duftstoffe, doch die Liste potenzieller Allergene ist lang und individuell sehr verschieden. Das macht es für Konsumenten notwendig, die Inhaltsstoffe jedes einzelnen Produktes zu analysieren, was wiederum eine transparente Kennzeichnung durch die Hersteller voraussetzt.

In der Kosmetikindustrie gibt es bereits Bemühungen, transparentere und sicherere Produkte zu entwickeln. Diese reichen von vollständig organischen Produkten bis hin zu solchen, die umfassend dermatologisch getestet sind. Doch der Weg zu einer wirklich sicheren hypoallergenen Kosmetik ist noch weit und erfordert weitere Forschung sowie strengere Regulierungen und Standards.

Der wachsende Markt für hypoallergene Kosmetik reflektiert eine zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft gegenüber Allergenen in Alltagsprodukten. Dieser Trend ist begrüßenswert, denn er führt zu bewussteren Verbraucherentscheidungen und fördert die Entwicklung von Produkten, die die Hautgesundheit respektieren. Doch die aktuelle Situation, in der „hypoallergen“ noch immer kein klar definierter oder regulierter Begriff ist, stellt ein erhebliches Problem dar.

Verbraucher werden oft durch Marketingstrategien irregeführt, die Sicherheit suggerieren, wo Vorsicht geboten wäre. Die Notwendigkeit für eine strengere Regulierung und Standardisierung ist offensichtlich. Es ist an der Zeit, dass Behörden und Industrie zusammenarbeiten, um verbindliche Standards zu schaffen, die nicht nur die Verwendung des Begriffs „hypoallergen“ regeln, sondern auch sicherstellen, dass hypoallergene Kosmetik tatsächlich den Ansprüchen der Allergiker gerecht wird.

Eine solche Entwicklung würde nicht nur die Sicherheit und das Wohlbefinden von Verbrauchern mit empfindlicher Haut erheblich verbessern, sondern auch das Vertrauen in die Kosmetikindustrie stärken. Langfristig könnte dies zu einer gesünderen und umweltbewussteren Herangehensweise in der Produktentwicklung führen, die allergische Reaktionen ernst nimmt und aktiv vermeidet.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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