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Apotheken-News: Apotheken zwischen Honorarstillstand und Lieferkrise

Überforderte Branche kämpft gegen finanzielle Misere und die bürokratischen Hürden der Krankenkassen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Situation der Apotheken in Deutschland spitzt sich weiter zu: Seit über elf Jahren kämpfen sie um eine Honoraranpassung, während die Belastungen durch Lieferengpässe und aggressive Retaxationspraktiken der Krankenkassen weiter zunehmen. Trotz Gesprächen mit der Politik bleibt eine Lösung in weiter Ferne. Wie lange kann die Apothekenbranche unter diesen Bedingungen noch standhalten?

Die Lage der Apotheken in Deutschland spitzt sich weiter zu. Während die Ärzteschaft erneut von einer jährlichen Honoraranpassung profitieren kann, blicken die Apotheker auf inzwischen elf Jahre ohne jegliche Anpassung ihrer Vergütung. Seit 2013 wurde das Apothekenhonorar nicht mehr angepasst, was in der Branche zunehmend für Unmut sorgt. Apotheken kämpfen mit steigenden Kosten, zunehmender Bürokratie und der anhaltenden Unsicherheit durch Lieferengpässe. Ein Hoffnungsschimmer schien der fortlaufende Dialog mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu sein, doch auch hier machte sich zuletzt Ernüchterung breit.

Lauterbach bot den Apothekern kürzlich an, über Honorarverhandlungen zwischen den Krankenkassen und der Apothekerschaft nachzudenken. Eine Umschichtung bestehender Honorare könnte ebenfalls in Betracht gezogen werden, doch die Aussagen des Ministers wurden von vielen Apothekern als herablassend und wenig hilfreich empfunden. Lauterbach ließ durchblicken, dass Apotheken, sollten sie mit den Vorschlägen nicht einverstanden sein, auch ohne Veränderungen auskommen müssten – eine Aussage, die in der Branche auf wenig Verständnis stieß.

Zusätzlich verschärfen sich die Probleme durch immer häufigere Lieferengpässe bei lebenswichtigen Medikamenten. Arzneimittel wie Antibiotika, Fiebersäfte und Blutdrucksenker sind oft nur schwer verfügbar, was nicht nur die Arbeit der Apotheken erheblich erschwert, sondern auch die Patienten in ihrer Versorgung bedroht. Die Apotheken sind zunehmend gezwungen, aufwendig Alternativen zu suchen, was zu einem erhöhten Aufwand ohne zusätzliche Vergütung führt.

Ein weiterer Belastungsfaktor ist die Praxis der Krankenkassen, bei kleinsten formalen Fehlern Vollretaxationen durchzuführen. Schon der bloße Verdacht eines Verstoßes kann dazu führen, dass Apotheken die vollständige Erstattung für eine erbrachte Leistung verweigert wird. Diese aggressive Retaxpolitik trifft die Apotheken hart, da sie ohne finanzielle Absicherung ihre bereits knappen Margen weiter schmälert. Viele Apotheker berichten, dass die Situation inzwischen „existenzbedrohend“ sei.

Vor diesem Hintergrund stellen sich Apotheken die Frage, wie sie langfristig überleben können. Einige sehen im Ausbau des Versandhandels und der Aufstellung von Bestellterminals in Supermärkten mögliche Lösungswege. Doch auch diese Ideen bergen Risiken, da sie den persönlichen Kontakt zu den Patienten verringern und den Wettbewerb mit großen Online-Versandhändlern verschärfen könnten.

Für die Apothekenbranche wird die Zukunft von vielen als ungewiss und herausfordernd wahrgenommen. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik, insbesondere im Hinblick auf die angekündigte Apothekenreform, in der Lage sein wird, eine langfristige Lösung für die Probleme der Apotheken zu finden.

Kommentar:

Die Apothekerschaft steht am Scheideweg. Seit über einem Jahrzehnt kämpft sie um eine Anpassung ihrer Vergütung, während die Rahmenbedingungen sich kontinuierlich verschlechtern. Steigende Kosten, mehr Bürokratie und ständige Lieferengpässe erschweren den Apothekenalltag. Der jüngste Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, Honorarverhandlungen und Umschichtungen anzubieten, wirkt da eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein – vor allem, wenn zwischen den Zeilen die Botschaft mitschwingt, dass die Apotheken sich auch selbst helfen müssten, wenn sie seine Vorschläge ablehnen.

Die Probleme sind längst struktureller Natur. Die Apotheken erfüllen eine zentrale Rolle in der Versorgung der Bevölkerung, doch ihr Fortbestand wird durch systemische Versäumnisse der Politik gefährdet. Lieferengpässe, die durch globale Krisen verstärkt werden, offenbaren die Abhängigkeit Deutschlands von internationalen Lieferketten. Währenddessen bleibt die Frage, wann die längst überfällige Honorarerhöhung kommt, unbeantwortet.

Hinzu kommt der Druck durch die Krankenkassen, die mit ihrer rigorosen Retaxpolitik die wirtschaftliche Basis der Apotheken weiter untergraben. Diese Praxis führt dazu, dass selbst kleinste Formfehler zu existenzbedrohenden Rückforderungen führen. Die Frage, wie lange die Apotheken dieser Doppelbelastung standhalten können, ist mehr als berechtigt.

Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt. Die Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems. Doch ohne eine angemessene Vergütung und ohne strukturelle Reformen drohen immer mehr Apotheken zu schließen – mit dramatischen Folgen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Anstatt halbherzige Angebote zu machen, sollte der Gesetzgeber endlich klare und nachhaltige Maßnahmen ergreifen, um die Apotheken langfristig zu entlasten und ihre Zukunft zu sichern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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