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Bürgergeld: Reformen statt Symbolpolitik

Kritik an Kürzungsplänen und neue Lösungsansätze

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Diskussion um das Bürgergeld spaltet die Politik: Eine Kürzung um 15 Euro steht im Raum. Ökonom Daniel Stelter kritisiert die Debatte als reine Symbolpolitik und fordert stattdessen tiefgreifende Reformen, um Langzeitarbeitslosigkeit und Armut langfristig zu bekämpfen.

Die Debatte um das Bürgergeld hat in den letzten Wochen erneut an Fahrt aufgenommen. Eine der zentralen Forderungen ist die Senkung um 15 Euro, ein Vorschlag, der besonders in konservativen Kreisen Zustimmung findet. Doch Ökonom Daniel Stelter hält diesen Ansatz für wenig zielführend. In einem Interview bezeichnet er die Diskussion als "reine Symbolpolitik", die nicht auf die grundlegenden Herausforderungen des deutschen Sozialsystems eingeht. Für ihn stehe fest: Eine geringfügige Kürzung des Bürgergeldes werde weder Armut bekämpfen noch die Menschen zurück in den Arbeitsmarkt bringen. „Am Ende erreichen Sie nichts“, erklärt Stelter deutlich.

Laut Stelter müsse die Politik vielmehr den Blick auf die strukturellen Probleme richten. Die Arbeitswelt habe sich in den letzten Jahren stark verändert, und das Sozialsystem sei nicht mehr in der Lage, diesen Wandel adäquat zu begleiten. Die aktuellen Debatten über das Bürgergeld würden die echten Herausforderungen verdecken. „Wir brauchen Reformen, die Anreize zur Qualifikation und zum beruflichen Aufstieg bieten“, so Stelter. Das Bürgergeld in seiner jetzigen Form sei ein notwendiges Sicherheitsnetz, aber es biete den Menschen keine Perspektive, aus der Langzeitarbeitslosigkeit herauszukommen.

Ein weiteres Problem, das Stelter anführt, ist die Schaffung von Anreizen zur Arbeit. Die gegenwärtige Ausgestaltung des Bürgergeldes führe dazu, dass in manchen Fällen der Unterschied zwischen Erwerbsarbeit und staatlicher Unterstützung zu gering sei. Dies könne dazu beitragen, dass Menschen weniger motiviert seien, eine niedrig entlohnte Beschäftigung aufzunehmen, da der finanzielle Mehrwert zu gering erscheine. „Das Bürgergeld sollte nicht als Ersatz für Arbeit betrachtet werden, sondern als temporäre Unterstützung in schwierigen Lebenslagen“, betont Stelter. Nur durch eine konsequente Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen und gezielte Anreize für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt könne die Abhängigkeit vom Bürgergeld langfristig reduziert werden.

Die politische Diskussion um das Bürgergeld zeigt jedoch, wie stark sie von ideologischen Ansätzen geprägt ist. Während einige politische Akteure eine Erhöhung des Bürgergeldes fordern, um der steigenden Inflation und den wachsenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken, plädieren andere für Kürzungen, um den Staatshaushalt zu entlasten. Für Stelter ist beides unzureichend. Die eigentlichen Probleme – wie die Integration in den Arbeitsmarkt, die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und die Förderung von Weiterbildungsangeboten – würden durch eine solche Debatte nicht adressiert.

Er fordert daher eine langfristige und ganzheitliche Reform des Sozialsystems, die sich an den Bedürfnissen des modernen Arbeitsmarkts orientiert. „Wir müssen den Menschen nicht nur Sicherheit geben, sondern ihnen auch Perspektiven eröffnen“, so Stelter. Gleichzeitig warnt er davor, dass durch rein symbolische Maßnahmen wie die Kürzung des Bürgergeldes um geringe Beträge eine soziale Spaltung weiter zementiert werde. Denn während die Diskussion für viele Menschen nach außen wie ein wichtiges Thema erscheine, ändere sich faktisch wenig an ihrer Lebenssituation.

Stelter sieht den Schlüssel in einer intelligenten Verknüpfung von sozialer Sicherheit und der Förderung von Arbeitsanreizen. Die Politik müsse sich darauf konzentrieren, Menschen aktiv zu unterstützen, wieder in den Arbeitsmarkt einzutreten – und nicht nur kurzfristig finanzielle Entlastungen oder symbolische Kürzungen vorzunehmen. Ohne echte Reformen würde sich die Lage in den kommenden Jahren weiter verschärfen, so seine Prognose.

Kommentar:

Die Bürgergeld-Debatte zeigt einmal mehr, wie tief die politischen Gräben in Deutschland verlaufen. Auf der einen Seite stehen jene, die in der Senkung des Bürgergeldes um 15 Euro ein Signal der Sparsamkeit sehen. Auf der anderen Seite jene, die eine Erhöhung fordern, um der wachsenden Inflation gerecht zu werden. Doch am Ende geht es in dieser Diskussion weniger um die Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, als vielmehr um politische Symbolik.

Daniel Stelter hat vollkommen recht, wenn er diese Debatte als reine Symbolpolitik bezeichnet. Eine Kürzung um 15 Euro mag auf den ersten Blick nach einer wichtigen Maßnahme aussehen, doch sie ändert nichts an den grundlegenden Problemen des deutschen Sozialsystems. Weder wird dadurch Armut reduziert noch die Arbeitsmarktintegration gefördert. Vielmehr riskiert man, die soziale Spaltung weiter zu vertiefen, indem man Menschen, die ohnehin am Rande der Gesellschaft stehen, weiter belastet.

Die eigentlichen Herausforderungen liegen anderswo. Es geht darum, Wege zu finden, Menschen nachhaltig aus der Langzeitarbeitslosigkeit zu holen, ihnen eine Perspektive zu geben und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu bedarf es umfassender Reformen, die sich nicht in der Kürzung oder Erhöhung von Beträgen erschöpfen, sondern Anreize schaffen, sich weiterzubilden und den beruflichen Aufstieg zu schaffen. Die aktuelle Diskussion jedoch geht an diesen Themen komplett vorbei.

Es wäre an der Zeit, dass die Politik den Mut aufbringt, diese Herausforderungen anzugehen. Die aktuelle Debatte um das Bürgergeld ist ein Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen. Eine echte Reform des Sozialsystems ist längst überfällig – und es ist höchste Zeit, sich auf die strukturellen Fragen zu konzentrieren, statt in Symbolpolitik zu verharren.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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