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Krankheit und Sucht treiben Überschuldung

Überschuldungsreport 2024 zeigt neue Risiken für Verbraucher

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Krankheit und Sucht haben die Arbeitslosigkeit als häufigste Ursache für Überschuldung in Deutschland abgelöst. Der Überschuldungsreport 2024 zeigt, dass gesundheitliche Probleme und Abhängigkeitserkrankungen immer mehr Menschen in finanzielle Not bringen. Gleichzeitig spielen Ratenkredite und "Buy now, pay later"-Angebote eine zunehmend wichtige Rolle. Die Analyse verdeutlicht, wie stark gesundheitliche und soziale Faktoren zur Verschuldung beitragen und warum präventive Maßnahmen dringend erforderlich sind.

Die Überschuldungssituation in Deutschland hat sich dramatisch verändert. Während lange Zeit die Arbeitslosigkeit als Hauptgrund für die Zahlungsunfähigkeit vieler Verbraucher galt, haben sich gesundheitliche Probleme und Suchterkrankungen mittlerweile als bedeutendere Ursachen herauskristallisiert. Dies geht aus dem aktuellen Überschuldungsreport 2024 des Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF) hervor, der auf einer Auswertung von Daten aus 114 Schuldnerberatungsstellen basiert. Laut dem Report waren im Jahr 2023 gesundheitliche Probleme in 18,4 Prozent der Fälle für die Überschuldung verantwortlich, womit sie erstmals die Arbeitslosigkeit, die in 17,5 Prozent der Fälle als Auslöser genannt wurde, überholen.

Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Belastung wider, die durch chronische Krankheiten, psychische Leiden und Suchterkrankungen auf den Schultern vieler Betroffener lastet. Während die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung als Schuldenfalle verloren hat, rücken nun gesundheitliche und soziale Probleme in den Vordergrund. „Wir sehen hier einen deutlichen Wandel, der eng mit der stabilen Arbeitsmarktlage in Deutschland zusammenhängt“, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform. Deutschland befinde sich in einer Phase des Arbeitnehmermarktes, in der vielerorts Arbeits- und Fachkräfte fehlen. Diese Entwicklung habe den Arbeitsplatzverlust als größten Risikofaktor für Überschuldung spürbar abgeschwächt.

Doch während der Verlust des Arbeitsplatzes immer seltener zur Überschuldung führt, stellen Gesundheitsprobleme und Suchterkrankungen ein wachsendes Risiko dar. Erkrankungen, die zu längeren Ausfallzeiten und Einkommensverlusten führen, treiben viele Menschen in die finanzielle Krise. Zudem entstehen durch Behandlungen und Medikamente oft zusätzliche Kosten, die die Betroffenen überfordern. Besonders problematisch sind dabei auch psychische Erkrankungen, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben und oft schwer zu bewältigen sind, sowohl für die Betroffenen als auch für deren Umfeld.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Überschuldung, den der Report beleuchtet, sind die Ratenkredite, die viele Verbraucher in die Schuldenfalle treiben. Fast jeder fünfte Schuldner hat mindestens eine Forderung aus einem Ratenkredit, wie etwa bei "Buy now, pay later"-Angeboten. Diese scheinbar verlockenden Finanzierungsmodelle, die es den Verbrauchern ermöglichen, Waren sofort zu kaufen und später zu bezahlen, führen häufig dazu, dass der Überblick über die eigenen Finanzen verloren geht. Hinzu kommen hohe Verzugszinsen und Mahngebühren, die die Schuldenlast weiter verschärfen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband und das IFF warnen vor diesen Kreditangeboten und weisen auf die oft verborgenen Kosten hin, die für viele Konsumenten zur Schuldenfalle werden können.

Der Überschuldungsreport 2024 basiert auf der Auswertung von fast 200.000 Beratungsfällen aus den Jahren 2008 bis 2023. Diese umfassende Analyse verdeutlicht, dass Überschuldung ein wachsendes gesamtgesellschaftliches Problem bleibt, dessen Ursachen zunehmend komplexer werden. Neben den wirtschaftlichen Faktoren treten immer mehr soziale und gesundheitliche Probleme in den Vordergrund. Der Anstieg gesundheitlich bedingter Überschuldung zeigt, wie dringend präventive Maßnahmen und Unterstützungsangebote ausgebaut werden müssen, um die Menschen vor der Schuldenfalle zu bewahren.

Kommentar:

Die Ergebnisse des Überschuldungsreports 2024 sind ein deutliches Warnsignal: Die Überschuldung in Deutschland hat ein neues Gesicht bekommen. Längst ist es nicht mehr der Arbeitsplatzverlust, der die Menschen in die finanzielle Not treibt, sondern gesundheitliche Probleme und Sucht. Diese Entwicklung macht deutlich, dass der Schuldenfalle immer seltener mit rein wirtschaftspolitischen Maßnahmen begegnet werden kann. Wir müssen die Zusammenhänge zwischen finanzieller Not und gesundheitlicher Belastung besser verstehen und geeignete Lösungsansätze finden.

Dass Krankheiten und Suchterkrankungen zunehmend zu Überschuldung führen, offenbart eine Schwachstelle in unserem Gesundheitssystem und in der sozialen Absicherung. Die wachsenden Belastungen, die mit psychischen Erkrankungen, langwierigen chronischen Leiden und Abhängigkeitserkrankungen einhergehen, fordern die Betroffenen nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell. Viele Menschen rutschen während einer Krankheitsphase in die Überschuldung ab, da sie durch Einkommensverluste, hohe Behandlungskosten oder eine unzureichende Absicherung überfordert sind. Diese Menschen benötigen nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch gezielte finanzielle Unterstützung und präventive Programme, die sie vor dem finanziellen Ruin bewahren.

Die wachsende Rolle von Ratenkrediten als Überschuldungsursache zeigt zudem, dass Verbraucher zunehmend auf vermeintlich einfache Finanzierungsmodelle zurückgreifen, die sich später als schwer kontrollierbar erweisen. "Buy now, pay later"-Angebote sind besonders tückisch, weil sie die unmittelbare finanzielle Belastung verschieben, jedoch in der Zukunft umso größere Probleme verursachen. Die Politik muss hier klare Grenzen setzen, um Verbraucher besser zu schützen und Transparenz in den Kreditmärkten zu schaffen.

Insgesamt macht der Überschuldungsreport deutlich, dass die Ursachen für finanzielle Notlagen immer vielschichtiger werden. Die Politik darf nicht nur auf die wirtschaftlichen Faktoren fokussieren, sondern muss auch soziale und gesundheitliche Aspekte stärker in den Blick nehmen. Es ist an der Zeit, ein umfassendes System der Prävention und Unterstützung zu entwickeln, das die Menschen nicht nur vor finanzieller Not schützt, sondern auch dazu beiträgt, die gesundheitlichen und sozialen Ursachen der Überschuldung zu bekämpfen. Nur so lässt sich dieser besorgniserregende Trend stoppen und den Betroffenen eine echte Perspektive auf finanzielle und persönliche Stabilität bieten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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