Durchgehend gut verläuft die Anforderungsübergabe nach der Studie jedoch nur in jedem zehnten Unternehmen, bei weiteren 18 Prozent immerhin noch überwiegend gut. Die übrigen Umfrageteilnehmer bewerteten den Transfer von Business-Anforderungen in die Unternehmens-IT als kritisch. "Die Stellschraube, über die die Problematik aufzulösen ist, ist eindeutig die Kommunikation", sagt ARCWAY Vorstand Frank Keller. "An der Schnittstelle zwischen Business und IT fehlt in den meisten Unternehmen eine gemeinsame Sprache, um fachliche und technische Anforderungen zu diskutieren und anschließend für alle verständlich zu dokumentieren." Stattdessen hätten Fachabteilungen Geschäftsprozesse im Blick, während bei der IT-Abteilung Systeme, Datenbanken oder Code im Vordergrund stehen.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen machen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen ebenso für bestehende Reibungspunkte zwischen den Projektbeteiligten verantwortlich wie eine unklare Spezifikation der Projekte: 56 Prozent beklagen, dass Anforderungen nicht präzise genug dokumentiert würden und 59 Prozent ärgern sich über interpretationsbedürftige Anforderungsprofile. Außerdem geben 53 Prozent an, die wechselseitige Verantwortung für das Anforderungsmanagement sei im Unternehmen nicht eindeutig geregelt, weitere 47 Prozent kennzeichnen den Realisierungsprozess für die Projekte als nicht transparent. "Haben die Projektbeteiligten weder ein Ziel noch den Weg dorthin vor Augen, ist das die logische Folge von Verständnisschwierigkeiten", betont Keller.
Den Unternehmen rät er, auf ein durchgängig verständliches Anforderungsmanagement zu setzen, das von der Analyse der Geschäftsprozesse über die Definition der Sollkonzepte bis hin zur Anforderungsdokumentation eine gemeinsame Sprache verwendet. So ließen sich Missverständnisse vermeiden und der Erfolg von IT-Projekten verbessern.
Eine Zusammenfassung und grafische Aufbereitung der Studienergebnisse finden sich online unter www.arcway.com/AM09.
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