- 140 Messen absolviert, noch 140 Messen bis Jahresende
- Durchschnittlich 70 Prozent der Aussteller sind zurück
- Erneut diskutierte Corona-Restriktionen erschweren die Erholung – Milliarden-Verlust erwartet
- Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Dachverbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Dieser September markiert die verspätete Messehalbzeit in Deutschland. Die Messewirtschaft stemmt mit ganzer Kraft und viel Engagement ein nie gekanntes Messeprogramm. Noch einmal 140 Messen sind bis Ende dieses Jahres geplant – darunter die größte Messe der Welt, die bauma in München. Die vergangenen 140 Messen seit dem Ende der Messeverbote zeigen Erfolg trotz Pandemiebeschränkungen im In- und Ausland. Die Aussteller sind größtenteils zurück. Sie wissen: Messen sind der Rückenwind für die Wirtschaft. Die Messebranche selbst muss jedoch immer mehr Gegenwind aushalten, weil die Energiepreise explodieren, die Inflation zunimmt, einzig und allein in Deutschland neue Corona-Restriktionen im Winterhalbjahr debattiert werden. Trotz anlaufendem Messegeschäft rechnen wir auch in diesem Jahr mit über zwölf Milliarden Euro volkswirtschaftlichem Verlust.“
Zwei Drittel aller Leitmessen der Weltwirtschaft finden in Deutschland statt, etliche davon in den kommenden Monaten: Noch bis Ende dieser Woche läuft die weltgrößte Messe für Reisemobile und Caravans, der Caravan Salon in Düsseldorf. An diesem Freitag startet in Berlin die IFA als weltweit bedeutendste Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte. Kommende Woche beginnt in Hamburg die international führende Fachmesse der maritimen Wirtschaft SMM. Mitte September eröffnet in Frankfurt am Main die Automechanika, die internationale Leitmesse der Automobilbranche für Ausrüstung, Teile und Zubehör.
Im ersten Quartal 2022, dem Messequartal schlechthin, mussten nahezu 120 Messen in Deutschland abgesagt werden, weil sie behördlich untersagt oder eingeschränkt wurden. Das allein bedeutete einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von rund neun Milliarden Euro – bei 55 Milliarden Euro Minus seit März 2020. Die deutsche Messewirtschaft hat vor Corona jährlich mit 28 Milliarden Euro zum gesamtwirtschaftlichen Plus beigetragen.