Wesentliche Wachstumstreiber im Umsatz waren China, Russland und die USA. Zusätzliche Wachstumsimpulse kamen aus Deutschland, Polen, Japan, Frankreich und Spanien. Insbesondere die Geschäftsfelder Interventionelle Therapie und Sterilgutmanagement verzeichneten ein starkes Wachstum, unterstützt durch eine dynamische Entwicklung in den Segmenten Wirbelsäulenchirurgie, Neurochirurgie sowie Laparoskopie. „Wir haben unsere Innovationskraft mit unseren Produkteinführungen trotz Medizinprodukteverordnung eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, sagt Dr. Katrin Sternberg, Mitglied des Aesculap-Vorstands für Forschung & Entwicklung, Qualitätsmanagement, Regulatory Affairs und Medical Scientific Affairs. Zu den Produkteinführungen zählen unter anderem die neue Generation des Navigationssystems OrthoPilot® Elite, die neue Containergeneration AICON®, das digitale Mikroskop Aesculap Aeos® und das orthopädische Instrumentarium SQ.line®.
„Trotz vieler neuer Belastungen konnten wir unser Ergebnis stabil halten“, sagt Dr. Schulz. Ein Teil dieser Belastungen sei erwartet gewesen und habe mit den hohen regulatorischen Anforderungen zu tun, die parallel zu den Entwicklungsaktivitäten gestemmt werden müssen, sowie mit Investitionen in die Zukunft. „Konkret belastet die Umsetzung der Medical Device Regulation das Ergebnis und belegt einen großen Teil der Entwicklungskapazitäten“, so Dr. Schulz.
Das Augenmerk müsse weiterhin darauf liegen, Kostendisziplin zu halten und Ressourcen richtig und nachhaltig einzusetzen. „Hierfür müssen wir weiterhin offen für Veränderungen sein, um beispielsweise die Chancen digitaler Technologien, sowohl intern als auch im Kontakt mit unseren Kunden, für uns zu nutzen“, sagt Dr. Schulz. „Aesculap hat sich im vergangenen Jahr als starke Einheit präsentiert, vor allem auch als eine vielfältige Einheit. Wir sind froh, solch kreative und vielseitige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Das macht uns stark und lässt uns gemeinsam voranschreiten“, sagt Dr. Jens von Lackum, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Aesculap.
Corona-Situation
„Die Situation wirkt sich unmittelbar auf unsere Belegschaft und das Unternehmen aus. Dabei ist es uns sehr wichtig, unsere Beschäftigten und Gäste zu schützen, gleichzeitig aber auch den Geschäftsbetrieb in dieser besonderen Situation sicherzustellen und damit unsere Kunden und Patienten weiterhin zuverlässig zu versorgen“, sagt Dr. von Lackum, der bei der Aesculap AG den Corona-Krisenstab leitet. „Die Versorgung unserer bestehenden Kunden und Märkte ist momentan weitestgehend sichergestellt. Wir werden die sich sehr dynamisch entwickelnde Situation weiterhin aufmerksam beobachten und die Maßnahmen bei Bedarf entsprechend anpassen“, sagt Dr. von Lackum. Am Standort Tuttlingen wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter*innen und Gäste getroffen. Die Möglichkeit virtueller Meetings wird für interne und externe Zwecke stark genutzt.
MDR – Medical Device Regulation
„Die Einführung der EU-Medizinprodukteverordnung MDR hat uns im vergangenen Jahr einiges abverlangt, und wird es auch in den kommenden Jahren tun. Wir sind froh, dass wir weiterhin die Möglichkeit haben, mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Neuentwicklungen anzustoßen. Zudem bleiben wir davon überzeugt, alle Fristen einhalten und die Einschnitte in unserem Produktangebot klein halten zu können. Die Umsetzung der MDR ist für das Bestehen unseres Geschäftes essentiell. Es ist wichtig, dass wir dabei alle an einem Strang ziehen“, sagt Dr. Katrin Sternberg.
„Das Augenmerk – von Unternehmen, Behörden, EU-Kommission und Benannten Stellen – muss stets darauf gerichtet sein, alles dafür zu tun, dass Patienten, Krankenhäuser, Labore und Gesundheitssysteme ununterbrochen Zugang zu sicherer und innovativer Medizintechnik haben“, sagt Dr. Schulz. Aesculap begrüße daher die Entscheidung, den Geltungsbeginn der Medical Device Regulation (MDR) um ein Jahr zu verschieben. „Aus unserer Sicht ist es in dieser allgegenwärtigen Situation richtig, das gesamte System zu entlasten“, sagt Dr. Schulz. Die gesamte Medizintechnik-Branche widme sich trotz allem intensiv und mit Hochdruck der Neuzertifizierung der Produktportfolios. „Wir werden jedoch weiterhin unsere Energie darauf konzentrieren, alle Anforderungen so schnell wie möglich zu erfüllen und unsere gesamte Dokumentation anzupassen. Ein voll funktionstüchtiges System der Benannten Stellen ist und bleibt der entscheidende Faktor“, so Dr. Schulz weiter.