Zu den wichtigsten Materialtrends im Wohn-und Nichtwohnungsbau gehören Ton, Beton und Aluminium am Dach, Wärmedämmverbundsysteme, massive, aber auch hinterlüftete Wandkonstruktionen und häufig Putz an der Fas-sade, sowie Keramik, Holz, Linoleum und Laminat beim Fußboden. Ziegel, Beton und Holz zählen außerdem all-gemein zu den Lieblingsbaustoffen der Architekten und Bauunternehmer. Bei den Bauweisen bzw. Gebäude-Energiestandards ist die Nachfrage laut den Architekten bei den KfW-Effizienzhäusern 70 und 55 am größten.
Nachhaltiges Bauen: vor allem Braas und Wienerberger überzeugen die Architekten
Generell ist Energieeffizienz aus Sicht der Bauherrn der wichtigste Gesichtspunkt des Bauens, bei dem sie Nach-haltigkeit fordern. Doch auch darüber hinaus ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltags in der Baubranche. Dabei sind auch die Anforderungen der Architekten an die Hersteller von Baustoffen mittlerweile hoch. Damit ein Hersteller wirklich Nachhaltigkeit für sich und seine Produkte beanspruchen kann, sollte er nach Ansicht der Architekten sowohl nachhaltig wirtschaften als auch das Bau-und Installationsmaterial ökologisch nachhaltig transportieren und herstellen.
Neben der Verwendung nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung gehören auch kurze Transportwege, sowie ressourcenschonende Produkte und Produktionsverfahren zu den Nachhaltigkeitsmerkmalen, mit denen die Archi-tekten die Hersteller messen. Glaubwürdig ist die Nachhaltigkeitsanspruch eines Herstellers für die Planer dann, wenn detaillierte Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt werden und die Produkte mit Zertifikaten versehen sind. Als nachhaltige Hersteller gelten vor allem Braas und Wienerberger, Isover und Knauf.
Barrierefreies Bauen kommt nicht vom Fleck
Barrierefreies Bauen ist längst kein Randphänomen mehr. Allerdings wird sowohl beim Bauen im Bestand als auch im Neubau noch keineswegs genügend dafür getan, dass Barrieren beseitigt bzw. vermieden werden. Das zeigt der Vergleich der Befragungsergebnisse in der aktuellen Studie mit älteren BauInfoConsult-Untersuchungen. Zwi-schen 2009 und 2012 hat die Verhinderung bzw. Beseitigung von Barrieren zwar insgesamt mehr Gewicht zugelegt, aber das Tempo der Entwicklung ist nach wie vor zu langsam, um der Brisanz des Themas gerecht zu werden.
Kostspielige Investitionen, die notwendig sind, aber nicht unbedingt Spaß machen, schiebt man gerne auf die lan-ge Bank. Dazu gehört offensichtlich auch die barrierefreie Renovierung. Leider bestätigen die Befragten auch mehrheitlich die Aussage, dass barrierefreie Modernisierung im Bestand zumeist dann akut wird, wenn die Beseiti-gung von Barrieren unvermeidlich geworden ist.
Immerhin sind die Befragten zuversichtlich, was den Stellenwert von barrierefreiem Bauen im Neubau betrifft: So sind 69 Prozent der Bauunternehmer, 58 Prozent der SHK-Installateure und jeder zweite Architekt überzeugt, dass im heutigen Wohnungsneubau Barrierefreiheit zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Technisierung der Gebäude schreitet voran
Insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern und Bürogebäuden sehen Architekten und Bauunternehmer das größte Potenzial für den Einsatz von Gebäudeautomation. Die wichtigsten Techniken, die laut Elektroinstallateuren und Architekten am meisten Zuspruch bei den Kunden finden, sind kameraunterstützte Türkommunikationssyste-me, elektrische Türen und Garagentore sowie Überwachungssysteme.
Programmierbare Belüftung stößt dagegen vor allem bei gewerblichen Kunden im Bürosegment auf Gegenliebe. Bei den Lüftungsarten, die im privaten Wohnungsbau am meisten eingesetzt werden, spielt die mechanische Lüf-tung mit Wärmerückgewinnung mit Abstand die größte Rolle. Auch das Potenzial für fensterintegrierte Lüftungssysteme wird nach Ansicht von Architekten, Bauunternehmern und SHK-Installateuren bis 2016 weiter steigen.
Bauprognose 2014: Erholung vor allem im Süden und Osten
Der Eigenheimbau wird derzeit nach wie vor durch stabile Erwerbstätigkeit und steigende Einkommen bei gleich-zeitig günstigen Finanzierungskonditionen gestützt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden die Bauherren im Jah-resverlauf 2012 dennoch durch die Eurokrise eher verunsichert als zum Bauen animiert. Die Entwicklung der ersten Monate des Jahres stellt für das Baujahr 2014 jedoch bereits eine weitere Steigerung in Aussicht. Bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen lassen sich für 2014 und 2015 weitere Steigerungen der Fertigstellungszahlen im Eigenheimbau erwarten.
Im Drei- und Mehrfamilienhaussektor geht der Anstiegstrend 2013 ungebremst weite, könnte jedoch ab 2014 wieder abflachen. Die Gründe für das Wachstum, das vor allem auf den Ballungsraum-Märkten zu besichtigen ist, sind die zunehmende Zuwanderung in Metropolregionen sowie der generelle Trend zu kleineren Haushalten.
Regional betrachtet kommt bei den Eigenheimen im Jahr 2014 vor allem die Häuslebauer-Region Süd und der Osten (wo insbesondere Brandenburg von der Berliner Metropolregion profitiert, aber auch die anderen Länder wieder nachlegen) wieder auf Kurs. Im Westen dürfte die Erholung allerdings nur auf das Niveau von 2012 zurückklettern, im Nordwesten bleibt es leicht dahinter zurück - insbesondere in den beiden Flächenstaaten. Im Mehrfamilienhausbereich steigen unsere Erwartungen an alle Regionen. Im Jahr 2014 können insbesondere der Nordwesten, Süden und Westen das Vorjahresergebnis nochmals deutlich übertrumpfen.
BauInfoConsult Jahresanalyse 2013/2014
Die Informationen fassen zentrale Ergebnisse der Jahresanalyse 2013/2014 zusammen. Die Jahresanalyse ist die jährliche Studie von BauInfoConsult zu Konjunktur und Entwicklungstrends in der Bau- und Installationsbranche. Dabei werden auf Basis von über 1.400 Interviews unter Branchenakteuren u. a. behandelt:
- Baukonjunktur: Entwicklung und Erwartungen
- Regionale Hochbauprognose 2013 und 2014
- Nachhaltiges Bauen
- Barrierefreies Bauen
- Intelligente Gebäudetechnik
- Materialtrends im Wohnungs- und Nichtwohnungsbau
- Qualität, Service und Serviceleistungen
- Customer Experience Management
- Kommunikations- und Informationsverhalten, Social Media
- und vieles mehr...
Die Jahresanalyse 2013/2014 ist erschienen und kann bei BauInfoConsult bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.bauinfoconsult.de.