Die Verbände heben hervor, dass die Urheberrechtsabgabe vor fünfzig Jahren als Notlösung diente, bei der mangels anderer Möglichkeiten damalige Tonbandgeräte mit zusätzlichen Abgaben belegt wurden, um Urhebern einen finanziellen Ausgleich für das private Kopieren zu zahlen. Heute, mit dem Angebot an Streaming-Diensten und der weit verbreiteten Haltung, die Zugang zu Inhalten über deren Besitz stellt, sollten grundsätzlich neue Vergütungsmodelle die bisherige Urheberrechtsabgabe ablösen. Die derzeitige Praxis sei zudem ein großes Hindernis auf dem Weg zu einem europäischen digitalen Binnenmarkt und behindere damit wirtschaftliches Wachstum und Innovationen. Die Verbände verweisen darauf, dass es eine Reihe von Alternativmodellen gebe, die in verschiedenen Staaten bereits erprobt würden, etwa Fondsmodelle, Staatsfinanzierung oder die Berücksichtigung der Kopiermöglichkeit beim Verkaufspreis von urheberrechtlich geschützten Inhalten. „Es reicht nicht aus, das System der Urheberrechtsabgaben nachzujustieren und ein wenig zu reformieren, wir brauchen einen vollständigen Neustart“, so Rohleder.
Der Aufruf zu einer Reform der Urheberrechtsabgabe wurde unterzeichnet von AGEFE (Portugal), ANITEC (Italien), APDETIC (Rumänien), Bitkom (Deutschland), FFTI (Finnland), IT&Telekomföretagen (Schweden), Nederland ICT (Niederlade), PIIT (Polen), SEPE (Griechenland), SFIB (Frankreich), techUK (Großbritannien) und ZIPSEE (Polen).
Die Erklärung steht zum Download bereit unter www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Joint-statement-on-copyright-levies-in-the-digital-single-market.html