“Ungenaue Filterverfahren der Provider erschweren zum Teil seriöses E-Mail-Marketing“, so Gerd M. Fuchs, als BVDW-Justiziar einer der Mit-Autoren des Leitfadens. „Nicht selten landet erlaubnisbasierte Werbung per E-Mail im Spam-Filter, wer allerdings bestimmte rechtliche und technische Voraussetzungen erfüllt, kann dieses Problem umgehen.“ Um welche konkreten Maßnahmen es sich dabei handelt, stellt der Leitfaden zusammen, an dem auch Dipl.-Inform. Anastasia Meletiadou (Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik der Universität Koblenz-Landau) und Ass. jur. Markus Sacher (Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) der Universität Kassel) mitgewirkt haben.
Durch das Spam-Netz der Provider schlüpfen
Der Leitfaden listet übersichtlich die sieben wichtigsten, juristischen Anforderungen an Werbe-E-Mails auf und liefert Shop-Betreibern so einen schnellen, komprimierten Einstieg in die Thematik. „Wir haben nicht den Anspruch jede Detailfrage in Sachen E-Mail-Marketing zu klären“, erläutert Markus Sacher. „Wer sich an die Empfehlungen hält, läuft allerdings nicht Gefahr ohne weiteres abgemahnt zu werden oder in den Spam-Netzen der Provider zu landen.“ Schließlich ist E-Mail-Marketing immer noch ein sehr effektives Mittel im Marketing-Mix, wenn es um die Bewerbung von Waren und Dienstleistungen geht. Das gilt insbesondere dann, wenn man sich an Verbraucher wendet, die schon einmal Kunde im eigenen Online-Shop gewesen sind.
Hinsichtlich der technischen und formalen Maßnahmen scheitern Versender oft an vergleichsweise banalen Hürden und landen so in der Blacklist oder dem Spam-Filter von Internet Service Providern. Umso wichtiger ist es, sich einen Überblick über die Spam-Kriterien der Provider zu verschaffen. Genau das liefert der nun veröffentlichte Leitfaden. „Mit dem Leitfaden wollen wir Shop-Betreibern den Weg zu einer der wichtigsten Vermarktungskanäle im E-Commerce ebnen“, sagt Jean-Marc Noél (Trusted Shops), Leiter des Arbeitskreises Vertrauen und Sicherheit der Fachgruppe E-Commerce im BVDW. „Das Vertrauen der Nutzer ist eine der Grundvoraussetzungen für einen florierenden Online-Handel. Das sollte man nicht durch leichtfertiges Vorgehen bei der Vermarktung des eigenen Shops gefährden.“