Themen der Fachveranstaltung waren neue Textiltechnologien für den Leichtbau, Hochleistungsfasern und Harzsysteme sowie das Produkt-Lifecycle-Management. Die stetig weiter wachsende Bedeutung der Thematik Leichtbau ist unumstritten und zieht sich quer durch alle Branchen: Treiber der Nachfrage von Leichtbaulösungen sind aktuell vor allem die Fahrzeugbranche, die Luft- und Raumfahrt sowie der Maschinen- und Anlagenbau. Weitere wichtige Sektoren sind die Bauindustrie sowie die Energie- und Medizintechnik.
Um den Leichtbau, gerade im Bereich der Faserverbundwerkstoffe im industriellen Maßstab zu realisieren, muss man an Effizienz gewinnen. Textile Technologien können dazu einen erheblichen Beitrag leisten und Prozess- sowie Materialkosten auf ein wirtschaftliches Niveau zu bringen. "Der internationale Markt- und Wettbewerbsdruck verlangt nach innovativen, kostengünstigen und qualitativ hochwertigen Produkten. Um die vielseitigen Möglichkeiten der Faserverbundtechnologie für den Leichtbau zu nutzen, muss ein wirtschaftlicher Einsatz möglich sein, der den Markterfolg fördert. Netzwerke wie AFBW und CCeV setzen genau hier an und versuchen durch eine starke Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft Frage- und Problemstellungen zu lösen.", erläuterten Ulrike Möller, AFBW-Netzwerkmanagerin und Christof Kindervater vom CCeV-Büro Baden-Württemberg.
Key Notes boten den Einstieg in die Tagung. Prof. Heinrich Planck informierte über die Potenziale des textilbasierten Faserverbundleichtbaus, Valentine Troi (SuperTex GmbH) über experimentelles Konstruieren mit Faser-Schlauchbauweisen und Prof. Axel Herrmann (CTC GmbH) über Chancen und Barrieren von textilen Faserverbundstrukturen. Es folgte ein Themenbereich rund um neue Textiltechnologien, in dem Unternehmen den erfolgreichen Technologie- und Wissenstransfer von klassischen textilen Fähigkeiten in die industrielle Anwendung aufzeigten, darunter Multiaxialweben, Net-shape-Faserlegung, Faserblasen und textilbasierte Verstärkungssysteme.
Im dritten Veranstaltungssegment "neue Fasern, Interface und Harzsystem" boten Vertreter aus Industrie und Forschung Innovationen zu Hochleistungsfasern, Matrixtechnologien, Nanomaterialien und deren Simulation. Abschließend rückte das Product-Lifecycle-Management in den Fokus und die Referenten berichteten über neue Methoden des Recycling, eine Bewertung der Nachhaltigkeit von Faserverbundwerkstoffen und die Automatisierung. Zum Ende der Fachtagung war noch Gelegenheit, das Technikum des Instituts für Flugzeugbau zu besichtigen und sich im Rahmen des Come Togethers auszutauschen.