1"Insbesondere der Fachkräftemangel lässt die Folgen eines fehlenden Skill-Managements immer deutlicher zutage treten", sagte Jörg Hild, Geschäftsführer der Compass Deutschland GmbH. "In vielen Bereichen, die für die Zukunft strategisch wichtig sind, klaffen fachliche Lücken - das wird bei einem systematischen Soll-Ist-Abgleich erkannt. Gleichzeitig ist der Senior- und Management-Anteil häufig überrepräsentiert, weil Funktionen eben nicht aufgrund des nachgewiesenen Skill-Bedarfs vergeben werden und Führungspositionen oft die einzigen Karriereperspektiven der Mitarbeiter sind." Zu den Folgen zählten überhöhte IT-Kosten, weil Personal nicht adäquat eingesetzt werde. Nach Feststellung von Compass lassen sich in IT-Projekten durch eine anforderungsgerechte Rollenverteilung durchschnittlich 18,5 Prozent der Personalkosten einsparen.
Immer mehr Unternehmen entschlössen sich deshalb, die Fertigkeiten systematisch zu managen und ihren Mitarbeitern auch horizontale Karriereperspektiven anzubieten, in der fachliche Kompetenzen im Mittelpunkt stehen, so Hild. In der IT setze sich dabei das ursprünglich in England entwickelte Modell SFIA (Skills Framework for the Information Age) auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern immer stärker durch. Mit diesem standardisierten Rahmenwerk können Qualifikationen und Erfahrungen überbetrieblich klassifiziert und beschrieben werden.
Durch Skill-Management ließen sich nicht nur Projektkosten senken, sondern die gesamte Organisationsentwicklung könne systematischer am künftigen Personalbedarf ausgerichtet werden, unterstrich Hild. Unternehmen könnten die strategisch benötigten fachlichen Qualifikationen für die nächsten Jahre genau erfassen, mit den vorhandenen Skills abgleichen und gezielt Maßnahmen ergreifen, um Lücken zu schließen. Auch die Mitarbeiter selbst erhielten bessere Karriereperspektiven und könnten besser motiviert werden.