"Trotz der großen Bandbreite der eingereichten Innovationen stehen die Ressourcenschonung und die Zuverlässigkeit als Qualitätsziele bei allen nominierten Produkten im Vordergrund. Ich freue mich, dass in diesem Jahr erstmals zwei Unternehmen aus dem Ausland unter den fünf Nominierten sind. Damit wird dem HERMES AWARD auch international eine noch größere Aufmerksamkeit zuteil", sagt Wahlster.
Für den Preis der HANNOVER MESSE 2011 wurden folgende Unternehmen nominiert (Auflistung hier in alphabetischer Reihenfolge):
FerRobotics, Linz, Österreich: Bei dem nominierten Produkt handelt es sich um einen aktiven Kontaktflansch. Dieser dient zur Automatisierung von Anwendungen, die bisher auf Grund von Flexibilität und Empfindsamkeit durch Handarbeit erledigt werden mussten. Der Kontaktflansch kann an jeden Standardroboter angebracht werden. Er ist berührungssensitiv und kraftgeregelt, denn er ist Aktor und Sensor in einem. Er gleicht Toleranzen kontrolliert eigendynamisch aus. Die vorprogrammierten Roboterbahnen müssen keine Toleranzen am Werkstück und Werkzeug berücksichtigen. Die einfache Wertvorgabe der Kraft macht ihn extrem flexibel einsetzbar, zum Beispiel bei der Oberflächenverfolgung von Schleifvorgängen.
Krautzberger, Eltville: Das Familienunternehmen, das 1902 bereits die heutige Spritzpistole erfand, wird für ein innovatives Dampfspritzverfahren nominiert. Dabei wird die derzeit zum Einsatz kommende Druckluft zum Spritzen durch Dampf ersetzt. Die Verwendung von Dampf als Zerstäubermedium ist bisher einmalig. Das Spritzbild wird durch den Einsatz von Dampf homogener, der Overspray reduziert sich, sodass der Materialbedarf um bis zu 25 Prozent und Energiebedarf um bis zu 50 Prozent bei erhöhter Qualität und weniger Geräuschbelastung reduziert werden.
Omega Air, Ljubljana, Slowenien: Beim nominierten Produkt handelt es sich um ein elektronisches Druckluftmessgerät, das zur Überwachung von Druckluftfiltern in Druckluftanlagen eingesetzt wird. Die Druckdifferenzänderung wird konventionell mit Hilfe einer Membrane durch Verschiebung eines Magneten, der an einer vorgespannten Feder befestigt ist, erfasst. Neu ist die Positionsverschiebung des Magneten. Die Verschiebung eines Tropfens wird nun erstmals aus einem Ferrofluid, also einer magnetisierbaren Flüssigkeit kapazitiv erfasst. Diese Methode ist sehr genau und führt zu einem niedrigen Energieverbrauch. Damit wird ein netzunabhängiger Batteriebetrieb möglich.
Tailorlux, Steinfurt: Nominiert wird das Produkt Tailor-Safe. Hierbei handelt es sich um ein Sicherheitssystem für den Kopier- oder Plagiatschutz von Produkten aller Art. Die Authentifizierung des zu schützenden Produkts wird durch das Aufbringen von Lumineszenzpigmenten realisiert. Dabei sind 300 Milliarden individuelle Leuchtstoffkombinationen möglich, die wiederum durch Lichtspektroskopie in mobilen Endgeräten mit Internetzugang einfach mit einer Herstellerdatenbank abgeglichen werden können. Das Verfahren ist schnell und biokompatibel, sodass es auch bei Massenwaren, wie zum Beispiel einzelnen Tabletten in medizinischen Anwendungen, eingesetzt werden kann.
Wenglor Sensoric, Tettnang: Benannt wird ein Lichtlaufsensor, der die genaue Positionserkennung von Objekten gewährleistet und dabei minimale Abmessungen aufweist. Die eingesetzte softwaregestützte Technik (WinTec) sorgt erstmals für ein zuverlässiges Schaltverhalten sowohl auf spiegelnden als auch bei schwarzen Oberflächen. WinTec garantiert, dass es zu keiner Beeinflussung oder Störung von benachbarten Sensoren kommt. Das System ist für den Einsatz in allen Industriezweigen gedacht und sichert durch seine robuste und zuverlässige Funktion die unterbrechungsfreie Produktion.