Die gute Bewertung der Usability bei adidas ist vor allem damit zu erklären, dass der Nutzer hier bei der Produktsuche und -information vorbildlich unterstützt wird. Weiterhin werden die intuitiven Filter und die gute Suchfunktion gelobt. Beim Informieren über die Produkte schätzen die Nutzer besonders die qualitativ hochwertigen Produktabbildungen, die bequeme Zoomfunktion und die Produktbewertungen. Der Online-Shop von adidas erfüllt damit die meisten Faktoren, die Nutzer als Standard voraussetzen. Begeistern kann der Online-Shop die Nutzer jedoch weniger: Die Nutzer bemängeln zum Beispiel die langen Reaktionszeiten der Website. Zudem meinen viele Nutzer, die Website sei zwar gut bedienbar aber etwas langweilig.
Die Website des Sportartikelherstellers Nike wird vor allem für das kreative und innovative Design gelobt. Die Seite vermittelt ein dynamisches und ein sportliches Image. All dies sind Faktoren, die Nike auf der Joy of Use-Skala nach vorne katapultieren. Am meisten Spaß macht jedoch der Schuh-Konfigurator: Mit diesem Tool können Kunden ihr ganz persönliches Nike-Schuhdesign entwerfen. Die Kehrseite des dynamischen, sportlichen Auftretens sind die vielen Anglizismen, die Jugendsprache und das „Du“ in der Ansprache, die einige Nutzer weniger mögen.
Die Websites von PUMA und Reebok schneiden im Vergleich zu adidas und Nike eher mittelmäßig ab. Sie heben sich weder durch die Usability noch durch ein besonderes Nutzungserlebnis ab. Für die mittelmäßige Bewertung sorgt bei PUMA vor allem der überladene und unstrukturierte Eindruck, den die Seite aus Nutzersicht erweckt. Der schwarze Hintergrund und die abgeschnittenen Gesichter der Models sind häufig Anlässe, die Seite aus dem ästhetischen Blickwinkel heraus schlechter zu bewerten. Bei Reebok haben die Nutzer teilweise Bedienprobleme: Die Videos unterliegen hier nicht immer der Nutzerkontrolle und das Scrollen der Seite ist sehr ungewohnt bzw. nur durch Bewegen des Ausschnittfensters in einer Miniaturansicht möglich. Was die Nutzer sogar richtig verärgerte, war die „Shop-Suche“, die nur gestartet werden kann, wenn der eigene Standort freigegeben wird.
Auch an Website mit speziellen Themen haben die Internetnutzer heute also konkrete Erwartungen. „Der Nutzer möchte auf keinen Fall bevormundet oder verhört werden“ so Elske Ludewig, UX Consultant bei eResult. Einer weiterer wichtiger Erfolgsfaktor: Der Nutzer sollte bequem und schnell die Produkte und Informationen finden, die er sucht. Eine intuitive Informationsstruktur und eine intelligente Suchfunktion sind daher unerlässlich.
Zur Methode: Der von eResult entwickelte „FUX-Analyzer“ Fragebogen mit insgesamt 25 Bewertungsfragen kam zum Einsatz. Jeweils 100 Internetnutzer bewerteten die Webseiten nach ausgiebiger Nutzung auf den Dimensionen Usability, Joy of Use und Nicht-instrumentellen Qualitäten wie Motivation, Ästhetik und Symbolik. Weiterhin wurden die Wiedernutzungs- und die Weiterempfehlungsabsicht erfragt.
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