"Mit dem neuen Züchtungsstandort entwickeln wir für Landwirte im Kreis Warendorf das Maissaatgut, das ihren individuellen Qualitäts- und Leistungsanforderungen entspricht", sagt Swen Wolke, Vorstand der FarmSaat AG. Unter den realen klimatischen Bedingungen vor Ort werden neue genetische Kombinationen entwickelt. FarmSaat verzichtet dabei bewusst auf Gentechnik und Laborzüchtung: "Eine optimal gesteuerte Prüfung und Selektion der Pflanzen kann nur in Versuchen auf dem Feld unter Praxisbedingungen stattfinden", sagt Wolke. Bei Saatgut aus dem Labor bestehe hingegen immer die Gefahr, dass die negative Selektion letztendlich dem Landwirt überlassen werde.
Am neuen Standort stellt Landwirt Karl Deckenbrock fünf Hektar seiner Ackerflächen zur Verfügung, auf denen FarmSaat 5.000 neue genetische Kombinationen aussät. Das Areal weist die für den Kreis Warendorf typischen Boden- und Klimaverhältnisse auf. Dadurch wird ein reales Leistungsabbild der neuesten Züchtungskombinationen in der Region produziert. Während der Vegetation wird jede einzelne genetische Kombination mehrfach von den Mitarbeitern der FarmSaat-Züchtung bonitiert: Prüfkriterien wie Gesundheit, Wachstumsentwicklung in der Jugend, Resistenzen und Ertragsverhalten stehen dabei im Vordergrund. Als Vergleichsgrößen dienen Standardsorten der Region.
Im Rahmen dieses nachhaltigen Prüf- und Entwicklungsverfahrens werden insgesamt etwa neun Vegetationsphasen – jeweils von Frühjahr bis Herbst – durchlaufen. Nach Selektion der Kombinationen mit den besten Ertrags- und Qualitätsmerkmalen, werden diese anschließend in die offiziellen Zulassungsprüfungen der europäischen Sortenämter eingestellt. Mit dem neuen Prüf- und Züchtungsstandort in Everswinkel setzt die FarmSaat AG ihren Wachstumskurs fort. "Unser Ziel ist es, Landwirte jeder Region mit einem individuellen Maissortiment zu versorgen", sagt Wolke. Somit plane das Unternehmen, sein Netzwerk an Züchtungsstandorten in Deutschland weiter zu verdichten.