Der Name der ITWM-Abteilung ist Programm: »Systemanalyse, Prognose und Regelung«. Die Forschenden aus Kaiserslautern entwickeln KI-gestützte Technologien für den Echtzeitanlagenbetrieb und Antriebstechnik. Im Fokus steht die Integration von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) in signalverarbeitenden Analysen. So ermöglichen sie die sichere Überwachung von Betriebszuständen und die ressourcenschonende vorausschauende Instandhaltung der Anlagen.
Eine Software für die Künstliche Intelligenz im Schaltschrank
Industrieanlagen werden zur Steuerung und Überwachung mit einer Reihe von Sensoren überwacht, deren Daten oft zur Analyse in Cloudsystemen gespeichert werden. Informationssicherheitsbedenken oder die bei hohen Abtastraten anfallenden Datenmengen erfordern allerdings smartere Lösung an der Schnittstelle zwischen Schaltschrank und Intranet. Die Forschenden des Fraunhofer ITWM statten Edge-Geräte im Schaltschrank mit einer Software aus, die aus den Signalen aller Sensoren für den Prozess relevante Informationen erfasst und es z.B. einer Künstlichen Intelligenz ermöglicht zielgerichtete Warnungen oder Vorschläge zu erstellen. Die Software ist vom Messsystem unabhängig, damit Instandhaltungsanwendungen passgenau für jede Maschine bzw. Fertigungsstrecke implementiert werden können.
So können verschiedenste Sensoren verwendet werden, beispielsweise Beschleunigungs-, Abstands- und Stromsensoren oder auch Industriekameras. Einer der Sensoren, die das Fraunhofer ITWM mit langjähriger Erfahrung in Condition-Monitoring-Systemen verwendet ist ein magnetostriktiver Sensor zur berührungslosen Erfassung von Drehmomenten.
Projektbeispiel Zementmühlen: Weniger Schwingung, mehr Effizienz
Mit den Zementmühlen der Gebrüder Pfeiffer SE aus Kaiserslautern werden die intelligenten Edge-Geräte im realen Produktionsbetrieb getestet. »Beim Zerkleinern von Bauschutt wirken große Kräfte, die zum Aufschwingen der Mühlen führen und deren Verschleiß beschleunigen«, erklärt Dr. Benjamin Adrian, stellvertretender Leiter der Abteilung »Systemanalyse, Prognose und Regelung«. »Das können wir verhindern, indem wir mit einem digitalen Zwilling die Maschineneinstellungen optimieren und diese auf die realen Mühlen übertragen.«
Vortrag über Condition Monitorung: »Die Antriebswelle sieht alles«
Dr. Benjamin Adrian und sein Team vertreten das Fraunhofer ITWM in Stuttgart mit einem eigenen Messestand in der Innovation Area in Halle 2A, gemeinsam mit dem Kooperationspartner Magnetic Sense. Außerdem hält Adrian einen Vortrag mit dem Titel »Die Antriebswelle sieht alles! Condition Monitoring mit berührungsloser Drehsensorik«.
Zu hören ist er am 7. November um 15:30 Uhr im Fachforum (Standnummer. 2D21) in Halle C2.