- Logistiker verzeichnet 2,47 Milliarden Euro Nettoumsatz
- Mit 187 Millionen Euro größtes Investitionsvolumen in der Unternehmensgeschichte
- Drei Viertel des eigenen Strombedarfs in der Region D-A-CH werden durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt
„Es ist uns gelungen, trotz schwächerer Konjunktur mit erstklassigem Service zum Erfolg unserer Kunden auf deren weltweiten Absatzmärkten beizutragen und die Präsenz von Gebrüder Weiss mit neuen Standorten in den USA und in Deutschland zu erhöhen. Zu verdanken ist das in erster Linie dem leidenschaftlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden. Geopolitische Konflikte und eine global gedämpfte Wirtschaftsleistung wirkten sich negativ auf Umsatz und die transportierten Mengen aus. Auf Grund unserer stabilen Finanzsituation konnten wir 2023 trotzdem ein umfassendes Investitionsprogramm für den Standort- und Serviceausbau umsetzen“, erklärt Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss. Durch Corona hatten sich viele Projekte verschoben, die nun im Jahr 2023 realisiert werden konnten.
Investitionen in Netzwerkausbau
Mit einem Rekord-Investitionsvolumen von 187 Millionen Euro verdichtete Gebrüder Weiss sein Netzwerk auf dem deutschen und US-amerikanischen Markt sowie in Südosteuropa, investierte aber auch in Kundenprojekte und nachhaltige Energieerzeugung. Speziell in Bayern festigte der Logistiker seine Position durch Übernahmen und Immobilienkäufe in Bayreuth, Konradsreuth, Nürnberg und den Neubau eines Speditionsterminals in Straubing. Das USA-Netz wurde durch neue Standorte in Miami und Laredo, Texas, erweitert. Zu den weiteren Investitionsprojekten gehörten ein zweiter Standort in Bukarest, die Vergrößerungen des Logistikterminals in Ungarn sowie der Neubau eines Logistiklagers in Graz und in Reutte, Tirol. Durch die Übernahmen stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den weltweit 180 Standorten auf 8.600 (2022: 8.400).
Parallel zur Netzausweitung investierte Gebrüder Weiss in die Digitalisierung der Lieferkettensteuerung. So wurde das webbasierte Kundenportal myGW um Analysefunktionen für Lagerbestände (Warehouse Analytics) erweitert. myGW bietet Transparenz entlang der gesamte Lieferkette und dient den Kunden als zentrale Informations- und Kommunikationsplattform für alles, was ihre weltweiten Versendungen betrifft, wie zum Beispiel Tracking in Echtzeit und voraussichtliche Ankunftszeit (ETA – Estimated time of arrival).
Ausbau erneuerbarer Energien
Fortschritte verbuchte das Unternehmen bei der Dekarbonisierung der eigenen Geschäftsaktivitäten. Bereits drei Viertel des eigenen Strombedarfs in der Region D-A-CH werden durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt. 2023 nahm der Logistiker im Raum D-A-CH und in Osteuropa neun weitere Photovoltaikanlagen (PV) in Betrieb. Die insgesamt 27 PV-Anlagen erzeugten 5.850 Megawattstunden Strom mit dem Ergebnis, dass sich die Menge der eingesparten CO2-Emissionen auf 2.750 Tonnen verdoppelte. Gleichzeitig sorgt Gebrüder Weiss seit 2011 mit seinem Windpark in Norddeutschland für einen umweltfreundlichen Strommix.
Im Rahmen der angestrebten Klimaneutralität beim Betrieb der unternehmenseigenen Anlagen und Lkw bis zum Jahr 2030 setzt das Unternehmen verstärkt am eigenen Fuhrpark an. Mit E-Transportern liefert der Logistiker bereits in Österreich, Ungarn, Kroatien und Rumänien online bestellte Waren an Endkunden. Noch in diesem Jahr gehen in Deutschland zwei batterieelektrisch angetriebene Lkw an den Start, weitere E-Lkw und elektrische Zustellfahrzeuge werden in Österreich angeschafft. Für die Übergangszeit zur E-Mobilität stellt das Unternehmen einen großen Teil seiner eigenen Lkw-Flotte in Österreich auf hydriertes Pflanzenöl (HVO) um.
Nach den Rückgängen im Welthandel und Rezessionstendenzen erwartet Gebrüder Weiss ab der zweiten Jahreshälfte 2024 eine leichte konjunkturelle Erholung und damit auch eine wieder positivere Umsatzentwicklung – gespeist aus den einzelnen erfolgreichen Landesgesellschaften. Wolfram Senger-Weiss: „Jetzt kommt uns zugute, dass wir weltweit aufgestellt sind und auf wirtschaftliche Aufwärtsentwicklungen in einzelnen Regionen mit den erforderlichen Logistikservices vor Ort schnell reagieren können. Zugleich sehen wir unsere Strategie „Best of both worlds“ bestätigt. Speziell die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, sowohl in die Entwicklung des operativen Netzwerks als auch in die digitale Kompetenz des Unternehmens zu investieren.“