Ein hybrides Modell vereint die Flexibilität agiler Methoden mit der strukturierten Herangehensweise klassischer Ansätze, was besonders bei Projekten mit langfristiger Planung von Vorteil ist. Der Erfolg in hybriden Projekten beruht auf einem klaren Verständnis der eingesetzten Methoden und deren gezielter Anwendung. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Modelle, die je nach Projektanforderungen und Unternehmensstruktur geeignet sind: die sequentielle Anwendung, die parallele Anwendung und die integrierte Anwendung. Jedes Modell hat spezifische Vorteile und wird anhand der Rahmenbedingungen des Projekts ausgewählt.
- Sequentielle Anwendung: Bei diesem Modell werden agile und klassische Methoden nacheinander eingesetzt. Ein Beispiel ist die klassische Anforderungsanalyse zu Beginn, gefolgt von agiler Implementierung. Das Modell, auch „Water-Scrum-Fall“ genannt, ist besonders für Projekte geeignet, die klare Strukturen zu Beginn benötigen, jedoch flexible Anpassungen während der Umsetzung erfordern.
- Parallele Anwendung: In der parallelen Anwendung laufen klassische und agile Projektphasen gleichzeitig, etwa in getrennten Teams. Dieses Modell eignet sich für komplexe Projekte, bei denen bestimmte Teile des Projekts strukturiert und andere flexibel bearbeitet werden müssen. Synchronisationspunkte wie Meilensteine sorgen dafür, dass alle Beteiligten auf demselben Stand bleiben.
- Integrierte Anwendung: Bei der integrierten Anwendung wird eine maßgeschneiderte Kombination von agilen und klassischen Werkzeugen gewählt. Diese flexible Werkzeugkiste ermöglicht es, die Methoden je nach Bedarf anzupassen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Da dieses Modell anspruchsvoll ist, sind klare Standards und sorgfältige Koordination erforderlich, um den Erfolg sicherzustellen und Verwirrung zu vermeiden.
Was kann ich für mein Projekt daraus lernen?
Ein hybrider Ansatz ist hilfreich für Projekte, bei denen Flexibilität und Struktur gleichermaßen gefragt sind. Die Auswahl des passenden Modells und eine klare Abstimmung innerhalb der Projektteams sind hier entscheidend. Wichtig ist, den Grad an Agilität anzupassen und die Methodenmischung auf die Bedürfnisse des Projekts und die Anforderungen des Unternehmens auszurichten. Ein klares Rollenverständnis und definierte Kommunikationswege unterstützen eine erfolgreiche Umsetzung.
Das Wichtigste in Kürze
. Hybrides Projektmanagement verbindet agile Flexibilität und klassische Struktur.
. Die sequentielle Anwendung eignet sich, wenn feste Phasen erforderlich sind, etwa zu Beginn und Abschluss.
. Die parallele Anwendung wird bei Projekten eingesetzt, in denen unterschiedliche Teams flexibel und strukturiert arbeiten müssen.
. Die integrierte Anwendung kombiniert agile und klassische Werkzeuge, um eine maßgeschneiderte Projektsteuerung zu ermöglichen.
. Flexibilität und Kundenorientierung bleiben im Vordergrund, während Kosten und Zeitplan kontrolliert werden.
. Synchronisationspunkte wie Meilensteine stellen sicher, dass alle Teams auf dem gleichen Stand sind.
. Projektmanagement-Tools wie Jira und Confluence können zur Unterstützung hybrider Ansätze genutzt werden.
. Schulungen und ein klares Rollenverständnis sind entscheidend, um die Zusammenarbeit der Teams zu verbessern.
. Ein hybrides Projekt erfordert Change-Management und Unterstützung durch das Management.
. Die Wahl des Modells hängt von den Projektanforderungen und den strategischen Unternehmenszielen ab.
Der Vortrag zum Thema “Hybrides Projekt- und Produktmanagement” von Armen Tosunyan war Teil des PM Forum Digital am 7. und 8. November 2024 in Hamburg. Mit vier exklusiven Keynotes und über 50 Referierenden präsentierte das PM Forum praxisnahe Lösungen und zukunftsweisende Strategien, die die Teilnehmenden in ihrer Projektarbeit unterstützen und nachhaltig inspirieren. Mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier: https://www.pm-forum.de/pm-forum-digital/