Rechenzentren müssen unterbrechungsfrei arbeiten, selbst wenn es zu Stromausfällen im regulären Stromnetz kommt. Eine Lösung für diese Problematik bieten Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Diese Technologie ermöglicht nicht nur eine stabile Energieversorgung, sondern trägt auch zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen bei.
Ein exemplarisches Projekt in diesem Bereich wurde von Caterpillar, Microsoft und Ballard Power Systems durchgeführt. Caterpillar, bekannt für seine Bau- und Bergbaumaschinen, hat gemeinsam mit seinen Partnern eine innovative Methode entwickelt, um Rechenzentren zuverlässig und ressourcenschonend mit Energie zu versorgen. Kürzlich gab das Unternehmen die erfolgreichen Ergebnisse eines Feldtests bekannt, der die Eignung von großformatigen Wasserstoff-Brennstoffzellen zur nachhaltigen Stromversorgung von Rechenzentren bestätigte.
Der Feldtest wurde unter anspruchsvollen Bedingungen durchgeführt: auf einer Höhe von 1.800 Metern über dem Meeresspiegel und bei Temperaturen unter 0 Grad. Dabei simulierten die Unternehmen eine 48-stündige Notstromversorgung im Microsoft-Rechenzentrum in Cheyenne, Wyoming. Eine Wasserstoff-Brennstoffzelle wurde in das Kraftwerk des Rechenzentrums integriert, um die kritischen Lasten zu unterstützen. Das Ergebnis: Das Multi-Megawatt-Rechenzentrum konnte ohne Unterbrechung mit Strom versorgt werden und die hohen Anforderungen an die Betriebszeit von 99,999 % wurden erfüllt.
Zum Einsatz kam ein Caterpillar-Microgrid-Controller, der zwei Batteriespeichersysteme des Typs Cat Power Grid Stabilisation (PGS) 1260 zusammen mit der 1,5-Megawatt-Wasserstoffbrennstoffzelle steuerte. Caterpillar übernahm die Gesamtintegration des Systems, der Elektronik sowie der Microgrid-Steuerung, die das Kernstück der Wasserstoff-Energiequellenlösung bildete.
„Diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit Microsoft und Ballard zeigt das Potenzial von Wasserstoff-Brennstoffzellen, um Rechenzentren bei der Deckung des kritischen Energiebedarfs zu helfen und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren“, erklärte Jaime Mineart, Senior Vice President von Caterpillar Electric Power.
Ein weiteres vielversprechendes Projekt wurde von Honda, Mitsubishi und Tokuyama in der japanischen Stadt Shunan vorgestellt. Es zielt darauf ab, ein Rechenzentrum mit Wasserstoff zu betreiben, der als Nebenprodukt einer Salzwasser-Elektrolyse-Anlage anfällt. Brennstoffzellen aus Elektrofahrzeugen sollen dabei als Primär- und Backup-Energiequelle dienen. Das Projekt läuft vom 31. März 2024 bis zum 31. März 2026 und fokussiert sich auf die wirtschaftlichen Faktoren und die Durchführbarkeit integrierter Wasserstoff-Geschäftsmodelle.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Integration von Wasserstofftechnologien in Rechenzentren nicht nur technische Machbarkeit, sondern auch wirtschaftliche und ökologische Vorteile bietet. Indem wir KI zu Ende denken und Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle für die Rechenzentren berücksichtigen, können wir einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Energie- und Umweltprobleme unserer Zeit leisten.
Als wegweisendes Beispiel für die Förderung und Finanzierung nachhaltiger Energielösungen sei hier auch der erste Wasserstoffaktienfonds Deutschlands erwähnt: der GG Wasserstoff. Im Jahr 2020 initiiert von der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH und mit der führenden deutschen Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST GmbH aufgelegt, unterstützt dieser Fonds gezielt Unternehmen und Projekte, die Wasserstofftechnologien vorantreiben. Mit hoher Expertise und großem Engagement als Wasserstoffexperten möchten die Fondsinitiatoren Gerd Junker und Carmen Junker dazu beitragen, die Entwicklung und Nutzung von Wasserstoff als zukunftsweisende Energiequelle zu beschleunigen. Der GG Wasserstoff bietet Investoren die Möglichkeit, nachhaltig in die vielversprechende Wasserstoffwirtschaft zu investieren und gleichzeitig die Energiewende aktiv mitzugestalten.