Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für die Brandenburgische Wirtschaft und speziell das westbrandenburgische Handwerk. In rund 43 Prozent der 17.400 Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Potsdam sind die Betriebsinhaberinnen oder Betriebsinhaber 55 Jahre oder älter und in der Situation, sich mit dem Gedanken der Nachfolge zu befassen. Konkret sind damit in den nächsten Jahren rund 7.500 Handwerksbetriebe mit rund 30.000 Mitarbeitern nur allein in Westbrandenburg vom Thema Nachfolge betroffen.
Der Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Technischen Hochschule Wildau, Prof. Klaus-Martin Melzer: „Dieser Kooperationsvertrag ist ein weiterer Baustein in unserer weitgreifenden Zusammenarbeit mit dem Handwerk. Wir möchten dabei helfen, das Handwerk fit für die Zukunft zu machen. Das umfasst sowohl technologische als auch arbeitsorganisatorische Weiterentwicklung. Das nun anlaufende Projekt ermöglicht es uns ganz konkret, die Unternehmensnachfolge im Handwerk als Karriereoption für unsere Absolventen populärer zu machen.“
Dr. Christiane Herberg, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung, Umwelt und Technologie bei der Handwerkskammer Potsdam: „Wenn wir die Leistungskraft unserer Betriebe mit ihren Arbeits- und Ausbildungsplätzen nicht verlieren wollen, müssen und werden wir sie bei einer geordneten Betriebsübergabe unterstützen. Deshalb wurden hier die dazu passenden Beratungsangebote ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit der THW ermöglicht uns, zusätzliche Aktivitäten zur Unternehmensnachfolge aufzulegen und informiert gleichzeitig Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen über die Perspektiven, die das Handwerk durch eine Betriebsübernahme bietet.“
Darüber hinaus sollen Workshops, Seminare, Webinare, Mentoring-Programme, Netzwerktreffen und Fachpublikationen gemeinsam entwickelt werden. Dafür werden die Erfahrungen der Handwerkskammer bei der Begleitung von Betriebsübergaben genutzt. Darüber hinaus können sich Studierende vor Ort in den Betrieben mit den Inhabern über die Themen Existenzgründung, Unternehmertum und Unternehmensnachfolge austauschen und so schon während des Studiums Kontakte zu Handwerksbetrieben aufbauen. Die Partner erhoffen sich durch diese Kooperation auch zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Förderung der regionalen Wirtschaft beizutragen.