Bislang ist die Entwicklung von Robotern immer noch zu spezialisiert und unnötig kompliziert. Faktoren wie mangelnde Wiederverwendung, proprietäre Schnittstellen, fehlende Basisabstraktionen für unterschiedliche Hardware, fehlende Bibliotheken und Algorithmen sowie keine oder schlechte Entwicklungs- und Programmierumgebungen für Roboter schränken die Produktivität stark ein. Soll beispielsweise ein mit Lego Mindstorms entwickelter Roboter den gleichen Aufbau und ein identisches Funktionsspektrum haben wie ein Fischertechnik-Modell, lässt sich das dafür geschriebene Programm nur in Bruchstücken wiederverwenden. Man beginnt praktisch von vorn.
Genau an diesen grundlegenden Problemen setzt Microsoft mit Robotics Studio an. Die Entwicklungsumgebung basiert auf .Net 2.0 und unterstützt unterschiedliche Plattformen, darunter die bei Hobbybauern beliebten Roboterbausätze von Lego und Fischertechnik. Entwickler können sowohl in Visual Studio arbeiten als auch mit Skriptsprachen über einen Webbrowser. Eine Simulationsumgebung verfügt über die gleichen Schnittstellen wie echte Modelle, so dass sich simulierte und reale Dienste austauschen lassen.
Mit dem Betriebssystem für Roboter, das für nicht kommerzielle Zwecke kostenlos angeboten wird, wollen die Redmonder den Robotermarkt entscheidend beeinflussen. Ob Roboter damit die gleiche Entwicklung wie damals die PCs erfahren, lässt sich momentan nur vermuten, schreibt das IT-Profimagazin iX.