Das sind Fragen, mit denen sich die HIS GmbH im Zeitraum 2007/08 gemeinsam mit fünf Partnerinstitutionen aus den Niederlanden, England, Norwegen, der Tschechischen Republik und Spanien im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojekts "Public/private funding of higher education: a social balance" befasst hat.
Der Vergleich zwischen verschiedenen Ländern Europas gibt Aufschlüsse darüber, welche Unterschiede hinsichtlich der Kostenaufteilungs-Modelle bestehen. Zudem werden durch diesen Vergleich auch wesentliche strukturelle Bedingungen sozialer Selektion innerhalb eines Landes leichter zu durchschauen. Besonders auffällig im europäischen Kontext ist, wie die staatlichen Ausgaben in Bezug auf Hochschullehre und Unterstützungsleistungen an Studierende und ihre Eltern aufgeteilt werden: Der Anteil, der an Privatpersonen geleistet wird, ist in Deutschland mit 42 % deutlich höher als in den verglichenen fünf europäischen Ländern.
In Bezug auf Deutschland wird außerdem deutlich, dass sich die Unterstützungsleistungen an Studierende und ihre Eltern auf weit mehr als nur BAföG und Kindergeld erstrecken. So kommen indirekte Unterstützungsleistungen in Form von Steuererleichterungen vor allem einkommensstarken Familien mit Kindern in der Ausbildungsphase zu Gute. Deutschland nimmt hier eine Sonderrolle im Vergleich zu den anderen Ländern ein.
Die Ergebnisse des Projektes wurden Ende Februar auf einer internationalen Konferenz in Berlin vorgestellt und mit einem Expertengremium diskutiert. Der englischsprachige Bericht über das Projekt ist unter dem Titel "Public/private funding of higher education: a social balance" - als Ausgabe 5|2008 der HIS-Publikationsreihe Forum Hochschule in Printform erhältlich. Die gesamte Publikation steht ebenfalls als PDF-Download unter http://www.his.de/... kostenlos zur Verfügung.