Lokal und authentisch kommunizieren
Über die Abfrage der Postleitzahl oder des Ortsnamens gelangen Kunden auf rewe.de zum Supermarkt in ihrer Nachbarschaft. Anschließend stellt sich im Bereich „Mein Markt“ die Leitung und das Team ihres REWE Markts vor. Auf den übrigen Marktseiten können sich Besucher über das Sortiment, lokale Produkte, Sonderaktionen und Veranstaltungen informieren. Ein weiteres Novum ist, dass die Lebensmittelmärkte sogar eigene Dienstleistungen anbieten können – beispielsweise einen Lieferservice, der die Waren dem Kunden nach Hause bringt. Ein Freigabeprozess im Content-Management-System sichert hierbei die Qualität der eingestellten Inhalte. Zudem hilft ein spezielles Angebotsmodul den Filialleitern und Kaufleuten, eigene Angebote auf ihre Marktseiten zu stellen. Im Dialog mit dem Nutzer sorgt das Modul dafür, dass die Marktleiter ihre Angebote nach den gesetzlichen sowie den internen Vorgaben der REWE auszeichnen.
„Mit ‚Mein Markt’ schaffen wir einen neuen Grad der Individualität für unmittelbare Kundennähe und kreative Ideen bei unseren Kaufleuten und Filialen“, erklärt REWE Marketingleiter Marcus Haus das Konzept. „Auf diese Weise kann zeitnah und authentisch mit den Kunden kommuniziert werden“, so Haus. „Das ist für unsere Kaufleute und Marktmanager, die ihre Kunden am besten kennen, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.“
Große Nachfrage bei Kaufleuten und Filialleitern
Schon vor dem offiziellen Relaunch-Termin von rewe.de sei die Nachfrage bei den Kaufleuten und Filialleitern überwältigend gewesen, berichtet Stephan Ritter, Vorstand der nexum AG. „Die Plätze für die Testphase waren nach kürzester Zeit vergeben.“ Ein Grund für das große Engagement sieht Ritter in der Strategie, die Mitarbeiter vor Ort schon in die ersten Planungen einzubinden: „Mit dieser nutzerzentrierten Vorgehensweise konnten wir das System ganz auf die Bedürfnisse der späteren Nutzer, also der Supermärkte und ihrer Kunden, zuschneiden.“
In Workshops mit Kaufleuten erarbeitete die nexum AG personifizierte Kundenprofile (Personas), die die typischen Besucher der späteren Marktseiten widerspiegeln. „Hier konnten wir die täglichen Erfahrungen mit unseren Kunden einbringen und so maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung der Plattform nehmen“, sagt Michael Fröhlich, Leiter eines REWE Marktes im fränkischen Katzwang bei Nürnberg. „Ergebnis der Workshops waren auch Funktionen für die Marktseiten, an die wir vorher gar nicht gedacht hatten“, erinnert sich Marketingleiter Haus. So wünschten sich die Workshopteilnehmer einen Bilderpool, aus dem sie freigegebenes und zur REWE Motivwelt passendes Bildmaterial beziehen können, beispielsweise für die Illustration von Saisongemüse oder für ein Marktevent.
Imperia Content-Management-Lösung für Internet-Laien
Als kritischen Erfolgsfaktor sieht nexum-Vorstand Ritter, dass die Pflege der Marktseiten möglichst einfach sein muss. Die nexum AG hat daher das Konzept technisch mit dem Content-Management-System (CMS) Imperia umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit der Imperia AG erfolgte eine weitreichende individuelle Adaption an die REWE-Marktseiten. Für die Benutzer selbst bleibt die Software weitgehend unsichtbar: Sie verwenden ihren Browser, registrieren und melden sich auf der Website an und bearbeiten von dort aus ihre Marktseiten, ohne in ein Redaktionssystem wechseln zu müssen. Die Inhalte werden über eigens angepasste Module direkt auf den Webseiten eingegeben und gepflegt. Sie bieten den Anwendern zugleich Hilfestellung und gewährleisten die Einhaltung der Corporate Identity der REWE. Zusätzlich sorgt ein mehrstufiger Hilfe-Service dafür, dass Fragen in der täglichen Arbeit schnell geklärt werden. Auch die Freigabe der Inhalte läuft weitgehend im Hintergrund ab: Kleinere Änderungen an bestehenden Inhalten können die Nutzer sogleich veröffentlichen. Sobald sie größere Änderungen vornehmen oder neue Seiten anlegen, leitet das System die Inhalte automatisch zur Freigabe weiter.
Dort sein, wo der Kunde ist
Für nexum-Vorstand Ritter bedeutet die neue Online-Strategie der REWE einen Paradigmenwechsel: „Große Handelsunternehmen kommunizieren bis heute vorwiegend zentralistisch. Doch trotz ähnlicher Sortimente und Markengestaltung hat jeder einzelne Markt seinen ganz eigenen Charakter. Diese Eigenheit macht sich die REWE mit den Mitteln des Internets zunutze. Hierbei haben wir uns insbesondere vom Web 2.0 inspirieren lassen. Dort wurden Werkzeuge kultiviert, mit denen sich Kommunikation sehr gut dezentralisieren lässt, ohne die Zügel ganz aus der Hand zu geben.“