Der entfernteste Prüfstandort der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt liegt in Sydney. "In Australien absolvieren zurzeit unsere Leistungssportler ihre Olympiavorbereitung. Einer von Ihnen ist Patrick Gretsch, Radsportler und gleichzeitig auch Auszubildender im Beruf Informatikkaufmann. Er muss - wie alle anderen auch - heute an der Abschlussprüfung teilnehmen", berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser.
Um den erfolgreichen Ausbildungsabschluss für Patrick Gretsch nicht zu gefährden, hat sich die IHK Erfurt entschlossen, den Prüfort kurzerhand nach Sydney zu verlegen. Unterstützt durch die dortige Deutsch-Australische Auslandshandelskammer wird die Abschlussprüfung zeitgleich mit den Prüfungen in Deutschland durchgeführt. "Das ist keine leichte Aufgabe", erläutert Grusser, "denn die Zeitverschiebung beträgt immerhin 10 Stunden." So seien Abstimmungen zum Prüfungsverfahren nur ausschließlich in den frühen Morgenstunden möglich gewesen.
Nach Ablegen der Prüfung erfolgt der Rückversand der Unterlagen dann nach Deutschland, wo eine Auswertung durch den zuständigen IHK-Prüfungsausschuss vorgenommen wird.
In insgesamt 46 kaufmännischen Berufen absolvieren die Lehrlinge im November ihre Abschlussprüfungen. Die Mehrzahl der Teilnehmer kommt aus dem Handel sowie aus dem Hotel- und Gaststättenwesen.