Kaum ein Aussteller, der bei der Standgestaltung nicht auf großformatigen Medieneinsatz gesetzt hätte. In Art und Weise der baulichen und medialen (inhaltlichen) Gestaltung zeigten sich jedoch große Unterschiede, die nicht nur aus den kommunikativen Schwerpunkten der jeweiligen Aussteller resultierten, sondern auch aus den konzeptionell unterschiedlichen Kreativ-Ansätzen.
Zusammengefasst waren beim Mediatektur-Einsatz drei wesentliche Ansätze erkennbar:
1. Raumgestaltung mit Medien
Monitore, LED- und Projektionsflächen unterschiedlicher Formate, Größen und Formen wurden als prägende Elemente für das Erscheinungsbild eingesetzt. Dabei wurde oftmals anspruchsvoller Content über mehrere Mediaflächen und unterschiedliche Raumtiefen hinweg wiedergegeben.
Beispiele: Hyndai, Sony
2. Media Installationen
Des weiteren wurden Monitore, LED- oder Projektionsflächen so eingesetzt, dass sie als Gesamtinstallation wirkten: Teilweise in Verbindung mit baulichen Elementen wie Tribünen oder Sitzlandschaften. Teilweise als kinetische Installation, die mit wirkungsvollen medialen Inhalten bespielt wurden.
Beispiele: LG, Nissan
3. Real Object / Virtual Content
Reale Exponate wurden direkt mit virtuellen, medialen Inhalten als Eyecatcher und wirksames didaktisches Instrument zur Vermittlung von (Sach-)Inhalten kombiniert.
Beispiele: ZF, Mitsubishi
Interaktive Medien in Form von Touch-Tables oder Tablets waren eher in zweiter Ebene, dafür mit direktem Produkt- oder Servicebezug und als informatives Vertiefungsangebot im Einsatz.
VR-Brillen waren als Informationstechnologie nicht wahrnehmbar; die hochwertigen Neuentwicklungen in diesem Bereich wurden lediglich bei deren Herstellern als Premium-Exponate präsentiert, aber nicht inszenatorisch eingesetzt. Dagegen wurde Augmented Reality (AR) in einzelnen Fällen sehr gelungen als Informationen vermittelnde Technologie eingesetzt.
Live, unterhaltend und nutzenorientiert - Inszenierung und Präsentation
Es fiel auf, dass neben der Verwendung als Plattform für mediale Inhalte und Aufmerksamkeitselement, Mediatektur verstärkt als Bühne für Live-Inszenierungen zur Informationsvermittlung und wesentlichen Steigerung des Erlebnisfaktors eingesetzt wurde. Beispielhaft sind die Kombination mit Live-Shows, Live- oder Remote-Präsentationen und der Einsatz als mediales Framework für Produktdemos oder moderierte Experten-Talks.
Takeaway
Nicht nur die prägnante (Marken-)Botschaft ist wichtig, auch der praktische Nutzen und wirkliche Mehrwert für den Nutzer spielen eine große Rolle bei der erfolgreichen Kommunikation. Dabei machte die CES sichtbar, dass Maßnahmen der Live Kommunikation in Form von Live Performances, Shows und guten medialen Inszenierungen bei den Ausstellern hohe Bedeutung erlangt haben um ihre Besucher in erlebnisorientierte, multisensuelle und daraus resultierend emotionale, nachwirkende Markenbegegnungen zu involvieren.