Das Projekt:
Wegen seiner Bedeutung für die Geschichte der Stadt ist das historische Bahnbetriebswerk in Krefeld in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen worden. Es ist das letzte erhaltene Betriebswerk im Rheinland, das die Bauweise solcher Werke zwischen dem Beginn des 20. Jahrhunderts und dem I. Weltkrieg anschaulich macht. Die denkmalgeschützte Eisenbahndrehscheibe dort liegt auf Lagern auf einer Rundschiene auf und kann so den Ringlokschuppen mit 16 Ständen ringsum ansteuern, in denen Wartungsarbeiten an Loks durchgeführt werden.
Notwendige Sanierungsarbeiten machten das Anheben der Drehscheibe um ca. einen Meter erforderlich. Um ein Verkannten an der Führung zu vermeiden, musste beim Anheben sichergestellt werden, dass die Drehscheibe absolut gleichmäßig angehoben wird. Die Schwierigkeit dabei: Die Drehscheibe liegt in einer Senke und die Anhebepunkte sind damit nicht in der Waage. Aufgrund des hohen Alters der Drehscheibe sind Ersatzteile nicht mehr zu beschaffen und eventuelle Beschädigungen wiegen umso schwerer. Daher hing der Erfolg des Projektes klar an einem präzisen Arbeitsablauf und passenden Hubgeräten.
Die Lösung:
Nach einer Begehung der Baustelle in Krefeld entwarfen die LGH-Experten zusammen mit den Bauherren mgw Service einen Plan, der diese besonderen Verhältnisse beachtet. Berücksichtigt werden musste dabei auch die Tatsache dass sich auf einer Hälfte der Scheibe ein Führerhäuschen befindet, dessen Gewicht in die Berechnung der Hubkraft mit einberechnet wurde.
Im Einsatz waren neben 8 hydraulischen Zylindern die manuelle hydraulische Synchronanlage der LGH, welche ein präzises Anheben und Ablassen der Drehscheibe in Waage garantierte.
So schüttete man zunächst den Untergrund an den nötigen Stellen mit Sand auf um die verschiedenen Höhen auszugleichen. Anschließend wurden die 8 Hubzylinder in Position gebracht - vier Stempel auf jeder Seite - und an die 8-Punkt manuelle Synchronanlage angeschlossen. Mit Hilfe der Synchronanlage wurde der Hub zentral gesteuert und das Eisenbahndrehkreuz schließlich langsam aber sicher und gleichmäßig etwa einen Meter hoch angehoben. Das geschulte LGH-Personal legte besonderes Augenmerk darauf, dass sich der Zapfen nicht in der Führung verkanntet. Insgesamt dauerte der Hebevorgang circa acht Stunden. Dann konnten die fälligen Restaurierungsarbeiten - die Drehscheibe hat u.a. den zweiten Weltkrieg überstanden und wurde zuletzt 1956 saniert - durchgeführt werden.
Nach Abschluss der Reparaturarbeiten folgte der schwierigere Teil des Projektes: Während des Absenkens musste sich die Drehscheibe exakt in Waage befinden und wieder in das Lager eingefädelt werden. Erschwerend weist das Lager eine äußerst geringe Toleranz auf. Nach mehreren Anläufen konnte der Zapfen schließlich wieder in das Lager eingeführt werden.
"Wir haben uns im Vorfeld bereits frühzeitig für die LGH und ihre Synchronanlage entschieden. Ausschlaggebend war die umfassende Beratung und Expertise, so wussten wir das Projekt stets in guten Händen", erläutert Alexander Wagner, Standortleiter Bahnbetriebswerk Krefeld bei mgw Service GmbH & Co. KG. "Es kam uns nicht nur auf eine kostengünstige Lösung an, sondern auch auf das entscheidende Know-How, ohne das die besten Geräte wenig nützen."
"Neben dem größten Mietsortiment für Hebezeuge unterscheiden wir uns von der Konkurrenz vor allem in einem Punkt: unsere Erfahrung", erklärt Bernhard Rzesnik, Mitglied der Geschäftsleitung der LGH GmbH. "Wir liefern die Sachkenntnis, ohne die kein anspruchsvolles Hebeprojekt verwirklicht werden kann."
Informationen über mgw Service GmbH & Co. KG
mgw Service GmbH & Co. KG ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Instandhaltung von elektrischen Lokomotiven.
Die Kernkompetenz des Unternehmens ist die Instandhaltung (präventiv/korrektiv) von Schienenfahrzeugen. Neben der Werkstatt in Deutschland unterhält die mgw Service GmbH & Co. KG Betriebsstätten in der Schweiz, Schweden und Italien.
In Deutschland verfügt mgw Service GmbH & Co. KG über ein eigenes Werk in Krefeld (Bw- Krefeld) mit angeschlossener Radsatzbearbeitung.