Mit dem System ist TÜV Rheinland in der Lage, die Prüfung von Solarmodulen nach entsprechenden IEC-Normen vor Ort durchzuführen: zum Beispiel bei der Anlieferung der PV-Module im Hafen, kurz vor der Installation auf der Baustelle als Eingangskontrolle oder in bestehenden Solarparks zur Analyse von Problemmodulen. Das PV TravelLab ist für den Test von 150 bis 200 PV-Module am Tag ausgerichtet. Die Untersuchungsergebnisse stehen direkt nach der Prüfung zur Verfügung. Qualitätsprobleme können damit frühzeitig erkannt werden. Aufwendige Modul-Transporte entfallen zudem und die Stichprobengröße kann erhöht werden.
„Als Technologieführer im Bereich von PV-Modultests haben wir sehr hohe Anforderungen an unsere Projektpartner. Mit MBJ haben wir eine zuverlässige und kompetente Firma zur Realisierung unserer herausfordernden Spezifikationen gefunden“ sagt Dr. Werner Herrmann, Seniorexperte PV Power Plants bei TÜV Rheinland.
Messtechnologie State of the Art
Das PV TravelLab vereint die neuesten Messtechnologien für Solarmodule, die derzeit am Markt verfügbar sind. Die nach IEC 60904-9 Ed.3 zertifizierte A+A+A+ LED Lichtquelle sorgt für Leistungsmessungen mit sehr geringer Messunsicherheit, auch bei neuen PV Modul-Technologien. Mit einem Messbereich von 0-250V und 0-20A können sowohl hocheffiziente kristalline PV-Module, wie auch Dünnschichtmodule gemessen werden. Hochkapazitive PV Module mit PERC- oder Heterojunction (HJT) -Solarzellen werden auf Basis des von TÜV Rheinland patentierten „Dynamic I-V“ Verfahrens geprüft. Dieses Verfahren eliminiert die sonst typischen Messartefakte bei diesen Solarmodultypen. Auch eine Bypassdiodenprüfung ist mit dem PV TravelLab möglich.
Für die Elektrolumineszenz (EL) -Messung wird das PV Modul in dem auf Rollen gelagerten Messrahmen über die EL-Kameras geschoben. Zwei 5 Megapixel Kameras erzeugen ein Gesamtmodulbild, in dem sich Zellrisse oder Zellabbrüche schnell finden lassen. Auch Probleme in der Verbindung von Zellen oder eine induzierte Degradation wie PID oder LeTID lassen sich in dem Bild erkennen. Sogar eine EL-Analyse bei 10% des nominalen Kurzschlussstroms sind mit den empfindlichen Kameras möglich.
Das System beinhaltet einen Rechner, über den die Hardware gesteuert wird und auf dem die Auswertesoftware autonom läuft. Die Daten stehen damit bereits vor Ort für eine detaillierte Auswertung zur Verfügung. Einzige Voraussetzung: Vor Ort wird zusätzlich ein abdunkelbarer Prüfraum benötigt, beispielsweise ein leerer Fracht- oder Bürocontainer.
Über TÜV Rheinland
Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit 21.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption.
Website: www.tuv.com