Bad Oldesloe, Februar 2015 – Brandschutz fängt nicht erst bei der Löschung an. Je früher ein Brandherd erkannt wird, desto schneller kann ein Löschangriff erfolgen und desto geringer sind mögliche Brandschäden. Die Technologien in optimaler Kombination aus den Segmenten Gefahrenmanagement und -organisation, Branderkennung und Brandbekämpfung gilt es so abzustimmen, dass Brandschutz zuverlässig und schnellstmöglich greift – auch in Risikobereichen wie Automatischen Kleinteilelagern (AKL) oder Tiefkühllagern.
Alternativen zur etablierten Standardlösung Wasser-Löschanlagen: Brandvermeidung und Brandlöschung mit Gasen für die Spezial-Herausforderung AKL
Neben der weit verbreiteten Sprinkler-Technologie bieten sich gerade zum Schutz von sensiblem oder besonders wertvollem Lagergut häufig auch gasförmige Löschmittel an. Auf die jeweilige Anwendung abgestimmt, bekämpfen sie Brände ohne Nebenwirkungen und ohne Löschmittelrückstände auch an Stellen, die ein Sprinkler beispielsweise nicht erreicht. Zum Einsatz kommen umweltschonende und natürliche, aus der Luft gewonnene Gase sowie umweltverträgliche, synthetisch hergestellte Gase. Das Löschen erfolgt durch Sauerstoffverdrängung mit den Inertgasen Argon oder Stickstoff sowie Kohlendioxid.
Ein AKL besteht in der Regel aus einem Regalsystem, in dem Kleinteilbehälter oder Tablare für die zu lagernden Kleinteile Platz finden. Das Regalsystem kann sich auf eine oder mehrere Gassen erstrecken. Ein oder mehrere Kommissionierplätze, an denen Personen arbeiten, sind ebenfalls Teil eines AKL, wobei sich diese Plätze in der Regel nicht im selben Raum wie das Lagergut befinden.
Grundsätzlich ist daher für solcherlei Speziallager der Brandschutz mittels einer Oxeo Prevent Sauerstoffreduzierungsanlage oder durch eine Kohlendioxid-Niederdruckanlage denkbar, wobei sich gerade die effiziente Lösung der zuverlässigen Löschung mit Kohlendioxid bei Kunden mit AKL immer größerer Beliebtheit erfreut. In der Regel sind diese Bereiche nach außen gut abgedichtet und es halten sich nicht dauerhaft Personen dort auf, so dass Inertgase oder auch Kohlendioxid für das Lagergut schonende und zugleich wirkungsvolle Löschmittel darstellen können.
Gas-Löschanlage mit Kohlendioxid
Die Löschwirkung von Kohlendioxid beruht auf einer schnellen Verdrängung des Sauerstoffs vom Brandherd und einem hohen Wärmebindungsvermögen. Aufgrund ihrer besonderen Löschmitteleigenschaften lassen sich mit Kohlendioxid-Löschanlagen nicht nur ganze Räume, sondern auch offene Einrichtungen gezielt schützen. Kohlendioxid ist ein günstiges Löschmittel, zudem natürlicher Bestandteil der Umgebungsluft und elektrisch nicht leitend. Die Löschmittel-Bevorratung bei Kohlendioxid-Löschanlagen benötigt nur wenig Platz. All diese Eigenschaften sorgen dafür, dass sich diese Art der Löschsysteme auch in der Lager- und Logistikindustrie immer stärker verbreiten.
Oxeo Prevent
Das Sauerstoffreduzierungssystem Oxeo Prevent senkt den Luftsauerstoffgehalt durch die kontrollierte Zuführung von Stickstoff im Schutzbereich soweit ab, dass eine „brandsichere“ Atmosphäre entsteht, und dieses Niveau dauerhaft aufrecht gehalten wird. So kann die Entstehung von offenen Bränden praktisch ausgeschlossen werden. Den Stickstoff für die Sauerstoffreduzierung erzeugt Oxeo Prevent durch einen Stickstoffgenerator direkt vor Ort. Die geschützten Räume können von gesunden Personen weiterhin betreten werden.
Wasser-Löschanlagen
Auch Wasser kann als Löschmittel im Bereich Tiefkühllager unter bestimmten Umständen in Frage kommen:
ESFR Trockensprinkler
So genannte ESFR (= Early Suppression Fast Response) Trockensprinkler schützen auch im Gefrierbereich bei -40 Grad Celsius das Lagergut optimal. Die Rohre füllen sich nur bei Auslösung des Sprinklers mit Wasser. Eigenschaften wie schnell ansprechende Auslöseelemente, große Wassermengen je Sprinklerkopf sowie das erzeugte Tropfenspektrum machen diese Sprinkler zur geeigneten Lösung für den Brandschutz verschiedenster Lagergüter insbesondere im Tiefkühlbereich.
InRackPack
InRackPacks beispielsweise sorgen für zuverlässigen Regalschutz: Durch den Einsatz besonders flacher Muffen und Minimax Sprinkler der Bauart Typ 21 reduziert sich der Abstand zwischen der Oberkante des Sprinklerrohrs und des Sprinkler-Deflektors. Die verwendeten Sprinkler mit Flachschirm-Sprühcharakteristik ermöglichen geringere Abstände zwischen Deflektor und Lagergut und bieten maximalen Platz für die einzulagernden Waren und Güter im Regal.
Branderkennung
Flammen, Rauch, Brandgase, Hitze - ein Feuer hat viele Gesichter. Die richtigen Detektoren und Brandmelder sorgen für eine frühzeitige Branderkennung und Auslösung eines Löschvorgangs.
UniVario Industriebrandmelder
UniVario Industriebrandmelder sind intelligente, plattformbasierende, mikroprozessorgesteuerte Brandmelder mit robuster Gehäuse- und Montagetechnik für raueste Einsatzbedingungen. Dank eines modularen Konzepts und moderner Signalverarbeitungstechniken erfüllen diese Geräte in einem ungewohnt breiten Einsatzspektrum individuelle Anforderungsprofile. So funktionieren sie im Innen- und Außenbereich, in unmittelbarer Nähe der zu schützenden Einrichtung oder aus größeren Distanzen, in sauberen Reinraumbereichen ebenso wie unter extrem schmutzigen Prozessbedingungen.
HELIOS AMX 5000
Rauchansaugsysteme erkennen selbst kleinste Glimm- und Schwelbrände. Aktiv saugen sie Luftproben aus dem Schutzbereich an und werten sie in einer Messkammer aus. Neben Vorsignal- und Verschmutzungsauswertung bieten sie auch die Möglichkeit, die Empfindlichkeiten anwendungsspezifisch einzustellen. Minimax Rauchansaugsysteme sind Multifunktionsdetektoren, die durch kombinierte Messkammersysteme auf verschiedene Brandkenngrößen ansprechen.
FMX5000 IR
Die Lagerung explosionsgefährdeter Produkte erfordert besondere Vorkehrungen. Für diese Zwecke eignen sich UniVario Wärme- oder Flammenmelder. Die Flammenmelder FMX5000 UV und FMX 5000 IR werten den ultravioletten bzw. infraroten Teil des optischen Spektrums aus, während die Wärmemelder WMX5000 auf schnell ansteigende Temperaturen reagieren. Sowohl Wärme- wie auch Flammenmelder sind zur Detektion von offenen Flammen konzipiert worden, die beim Brand verschiedener Materialien, wie beispielsweise von Gasen, Ölprodukten, Kunststoffen, Holz oder Metallen, entstehen können. Die Melder zeichnen sich durch ihr robustes Industriegehäuse aus und sind deshalb auch für raue Einsatzbedingungen geeignet.
Minimax fokussiert sich neben der stetigen Weiterentwicklung einzelner Komponenten und Technologien vor allem auch auf eine hohe Qualität bei der Systemintegration und der optimalen Kombination der verschiedenen Löschtechnologien je Objekt. Nach Errichtung der Anlage kümmert sich ein speziell ausgebildetes Team um den zuverlässigen Service für eine maximale Langlebigkeit der Anlagen. Mehr erfahren Besucher direkt aus erster Hand vom Kompetenzteam Logistik auf dem Minimax Messestand in Halle 1, Stand 1J60.