Die gegenüber der V850E/Ix3-Familie von NEC Electronics um das 1,5fache gesteigerte Betriebsfrequenz ermöglicht eine hohe PWM-Periodenfrequenz, höhere Wechselrichter-/ Motor-Regelfrequenzen und damit eine wesentlich feinere Abstufung der Motorsteuerung. Dazu wurde unter anderem auch die CPU-Leistung im Bereich der Multiplikation verstärkt. Sowohl die 16 x 16-Multiplikation mit 32-Bit-Ergebnis als auch die 32 x 32-Multiplikation mit einem 64-Bit-Ergebnis werden innerhalb vom jeweils ein bis zwei Takten ausgeführt.
Außerdem erleichtern saturierte Additions- bzw. Subtraktions-Befehle die Generierung von Filter- und Regelalgorithmen, mit deren Hilfe sich der gefürchtete Overflow bzw. Underflow verhindern lässt. Overflows sind extrem gefährlich, da sie das abrupte Abbremsen eines Motors aus voller Fahrt bewirken können.
Weiter erhöht wird die Sicherheit einer Motorsteuerung dadurch, dass auf dem Chip die nötige Totzeitgenerierung der komplementären PWM-Ausgänge und eine von der Software unabhängige Schnellabschaltung über einen eigenen Controller-Pin implementiert wurde.
Ergänzend wurde die V850E/Ix4-Serie mit zusätzlichen analogen Peripherieelementen wie zum Beispiel 20 ADC-Kanäle, sechs programmierbare OpAmps und zwölf analoge Komparatoren ausgestattet, wodurch die Zahl der zusätzlich benötigen diskreten Komponenten weiter sinkt.
Die Typen V850E/IG4-H und V850E/IH4-H verfügen darüber hinaus über integrierte USB 2.0-kompatible Schnittstellen-Controller, welche die Verbindung zwischen Peripheriesystemen und den Diagnose-Schnittstellen für Wechselrichteranwendungen erleichtern. Um die Anforderungen an die USB-Schnittstelle und anderen Datentransfers zu ermöglichen, unterstützen alle neuen Bausteine sieben DMA-Kanäle.
Die V850E/IG4-Mikrocontroller sind in einem 100-Pin-, die V850E/IH4-MCUs in einem 128-Pin-LQFP verfügbar. Muster der neuen Mikrocontroller sind ab sofort verfügbar. Der Start der Serienfertigung wird für Anfang Dezember 2009 erwartet.