Notfallplan für jede Situation
Der Unternehmensberater empfiehlt deshalb die Ausarbeitung eines "Plan B", der dann greifen müsse, wenn sich die geschäftliche Situation drastisch zu verschlechtern droht. "Kernelemente dieses Notfallplans sind betriebs- und marktwirtschaftliche Indikatoren sowie darauf abgestimmte Stellschrauben", erklärt von Buch. "Die Indikatoren holt man sich einerseits aus der BWA der vergangenen Monate, andererseits aus Marktbeobachtungen, zum Beispiel über Internet-Preissuchmaschinen. Stellschrauben sind unter anderem Personal- und Stückkosten, Investitionen sowie Ausgaben für Marketing und Vertrieb" In der Plan-B-Umsetzung hieße das beispielsweise: Sobald der Monatsumsatz eines Produkts oder einer Dienstleistung eine bestimmte Schwelle unterschreitet, wird die entsprechende Stellschraube aktiviert. "Das bedeutet aber nicht automatisch Kostensenkung", betont von Buch. "Es kann auch das genaue Gegenteil in Gang setzen, beispielsweise gezielte Werbung in Fachmedien." Diese Ausgaben wiede rum müssten nach einem definierten Zeitraum eine Kosten/Nutzen-Analyse durchlaufen, so der Experte weiter. "Ein professioneller Notfallplan ist quasi dreidimensional: Hinter jeder Stellschraube steckt immer noch wenigstens eine andere."
Unzeitgemäßen Produkten hilft kein Plan B
Für die Bewältigung einer geschäftlichen Krise gebe es allerdings keinen Königsweg, betont von Buch. Kreativität und Flexibilität seien nach wie vor die besten Voraussetzungen, das Unternehmensschiff wieder ins richtige Fahrwasser zu geleiten. "Ein Plan-B beschreibt lediglich ein Szenario, definiert die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Chancen", sagt er. "Wer mit unzeitgemäßen Produkten, Dienstleistungen oder Preisen am Markt agiert, dem hilft auch ein noch so detaillierter Notfallplan nicht weiter."