In einer Fachtagung im Haus der Region am 9. Juni 2010 diskutieren Experten ab 10.30 Uhr über das Thema "Leichte Sprache". "Wir möchten für das Thema sensibilisieren, aber auch einen einheitlichen Standard für leichte Sprache schaffen", sagt Brehmer. In Holland und in Schweden gebe es dazu bereits vorbildliche Ansätze - etwa das Centrum För Lättläst in Stockholm, ein Verlag, der im Auftrag der Regierung Texte in leichter Sprache herausgibt.
Leichte Sprache - das heißt konkret, auf lange und komplizierte Sätze zu verzichten, sondern kurz und bündig zu formulieren, Fremdwörter zu vermeiden und Inhalte gegebenenfalls mehrfach zu wiederholen, damit die Botschaft deutlich wird. "Es gibt in Deutschland bereits Übersetzungsbüros für leichte Sprache", erklärt Karl Finke, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen. "Es fehlen aber ein Netzwerk und eine Institutionalisierung des Themas." Sein Ziel: Ein niedersächsisches Institut für leichte Sprache, angesiedelt in Hannover.
Die Nachfrage ist da: Die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung Niedersachsen bietet seit einiger Zeit Kurse an, um leichte Sprache und ihre Bedeutung verständlich zu vermitteln. "Wir haben eine unheimliche Nachfrage", berichtet Gertrud Völkening.
Die Fachtagung am 9. Juni soll eine Art Initialzündung sein. "Erst einmal brauchen wir eine Bestandsaufnahme, um zu sehen, an welchen Punkten wir ansetzen müssen", sagt Hans-Christoph Brehmer. Eine Idee, die er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben: Eines Tages eine eigene kleine Zeitung mit aktuellen Nachrichten in leichter Sprache herauszubringen. So wie es in Holland bereits praktiziert wird. "Um so etwas zu erreichen, brauchen wir ein starkes Netzwerk", sagt Karl Finke. Die Tagung soll den Grundstein legen.
Die Tagung im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18. 30169 Hannover, beginnt um 10.30 Uhr mit der Begrüßung durch Regionspräsident Hauke Jagau. Anschließend stehen Fachvorträge auf dem Programm. Die Moderation übernimmt Rosa Legatis. Das Ende ist für 16 Uhr geplant.