Photovoltaik- und Windkraftanlagen vereinen in Deutschland mittlerweile eine installierte Erzeugungsleistung von rund 80 GW. Dass die Erzeugungslast untertätig stark schwankt, ist zum Standardfall geworden. Diese volatilen Mengen sind mit Langfristprognosen und selbst mit Day-Ahead-Vorhersagen nicht genau genug zu steuern. Regelenergieabruf und Ausgleichsenergiekosten würden aus dem Ruder laufen. Für die nächsten zwei bis drei Stunden lässt sich die fluktuierende Erzeugung aus Wind und Sonne jedoch sehr zuverlässig prognostizieren. Darüber hinaus können Betreiber steuerbarer thermischer Kraftwerke von den sich ergebenden Preisschwankungen ohne Risiko profitieren und so die unter Druck stehenden Margen der Kraftwerke teilweise kompensieren. Deshalb wird der Intraday-Handel für Stadtwerke, Kraftwerksbetreiber, Stromhändler, Direktvermarkter und einschlägige Dienstleister als Optimierungsinstrument und Geschäftsmodell immer interessanter. Intraday-Handel bedeutet aber auch eine spezielle organisatorische Herausforderung: Viele kleinteilige Transaktionen müssen im Viertelstundentakt rund um die Uhr sehr schnell abgewickelt werden.
Diese Anforderungen lassen sich nur mit einem System bewerkstelligen, das alle notwendigen Funktionen hochautomatisiert und intelligent verzahnt unterstützt: Börsenanbindung, Prognose, Optimierung, Handel, Positionsanalyse, Nominierung und Kommunikation. Eine solche Software muss die Mathematik hinter der optimalen Handelsentscheidung so aufbereiten, dass sie für den Händler transparent entscheidbar oder auch voll automatisierbar umsetzbar wird. Das erfordert eine entsprechende Systemarchitektur. SOPTIM iTrade wird deshalb ein separates System sein, das modular aufgebaut ist und herstellerunabhängig bereits vorhandene Softwarelösungen des Energiehandels flexibel integrieren kann. SOPTIM iTrade wird als Ergänzung zum weiterhin bestehenden ETRM System (Energy Trading & Risk Management) in den Handelsprozess integriert. Die Positionsführung geht dabei nach dem erfolgreichen Day-Ahead-Prozess in die Intraday-Lösung über.
SOPTIM iTrade kommt nach dem Day-Ahead-Prozess ins Spiel. Alle Day-Ahead-Positionen aus dem Energy Trading & Risk Management-(ETRM-)System werden in die Intraday-Lösung von SOPTIM überführt, dort abgearbeitet und nach erfolgter Transaktion ins ETRM-System zurücktransferiert, wo nachgelagerte Aufgaben wie Abrechnung, Risiko-Reporting und REMIT-Meldungen erledigt werden.
Erste konkrete Informationen zu Ausgestaltung und Funktionsumfang von SOPTIM iTrade wird Christian Kirsch, Head of Buisness Development bei SOPTIM, in Juni 2016 auf der Branchenkonferenz „Regelenergiemarkt Strom und Intraday-Handel“ in Berlin präsentieren. Auf dem SOPTIM Anwendertreffen am 8. und 9. September 2016 in Leimen können Kunden und Interessenten sich bereits eine Testversion anschauen.