Das Wachstum fand dabei praktisch nur im Ausland statt. Während der Inlandsumsatz mit 986 Millionen nur um drei Prozent zulegen konnte, stieg das Auslandsgeschäft um rund zwölf Prozent und erreichte einen Wert von 1,2 Milliarden Euro. Entsprechend der Entwicklung im In- und Ausland klettere die Exportquote auf 55 Prozent. Die Zahl der bei diesen Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter stieg um neun Prozent auf 13.700. Für das aktuelle Jahr erwartet der Verband eine vergleichbare Entwicklung im In- und Ausland.
Der grundsätzliche Trend dieses Teilbereiches trifft auch auf die anderen Segmente der Hilfsmittelindustrie zu, so zum Beispiel auf die Hersteller von Rollstühlen oder von Inhalations- und Atemtherapiegeräten: Angesichts eines schwachen Inlandsmarktes mit weiterhin sinkenden Erträgen setzen die Unternehmen verstärkt auf das Auslandsgeschäft.
Deutsche "Exportschlager" waren im vergangenen Jahr vor allem künstliche Gelenke, Apparate und Geräte für die Ozon-, Sauerstoff- oder Aerosoltherapie, Beatmungsapparate zur Wiederbelebung sowie andere Apparate und Vorrichtungen für orthopädische Zwecke oder zum Behandeln von Knochenbrüchen. Doch trotz steigender Exportquoten: "Deutschland ist und bleibt der Schlüsselmarkt für die deutsche Hilfsmittelindustrie", unterstrich SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens.
Im Jahr 2009 betrugen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Leistungen insgesamt mehr als 160 Milliarden Euro. Mit einem Wert von 5,2 Milliarden Euro lag der Anteil der Hilfsmittelausgaben bei 3,2 Prozent. Auf orthopädische Hilfsmittel entfielen Ausgaben in Höhe von rund 2,6 Milliarden Euro, auf Hilfsmittel besonderer Art knapp 1,7 Milliarden Euro. Die Gesamtausgaben für Hilfsmittel über allen Ausgabenträger hinweg lagen bei über 13 Milliarden Euro. Im 1. Halbjahr 2010 lag die Veränderung der GKV-Ausgaben für Hilfsmittel mit einem Plus von 2,9 Prozent deutlich unter der Steigerung der GKV-Gesamtausgaben, die im gleichen Zeitraum um 4,1 Prozent zulegten.
Um die auch unter Kostenaspekten bestmögliche Versorgung der Versicherten gewährleisten zu können, braucht es nach Ansicht von SPECTARIS ein System, dass Qualität und Innovation in den Mittelpunkt stellt, einen Wettbewerb der Krankenkassen und Leistungserbringer um die beste Versorgung entfacht und dabei einen sinnvollen Preisfindungsmechanismus bietet. SPECTARIS schlägt daher die Weiterentwicklung der aktuellen Hilfsmittelversorgung zu einer Regelversorgung vor. Diese umfasst ein Versorgungsmindestmaß, das von allen Krankenkassen zu erstatten ist.
Weitere Informationen dazu finden sich im Positionspapier von SPECTARIS unter http://www.spectaris.de/....