Achim Möhrlein, Geschäftsführer von The Cloud Networks Deutschland, erklärt: "802.11n ermöglicht deutlich schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten und ist deshalb überall dort interessant, wo sehr hohe Bandbreiten erforderlich sind. Das ist zum Beispiel im Konferenzbereich von Hotels der Fall, wo eine Vielzahl von Teilnehmern sich gleichzeitig in das WLAN einwählen. Wir statten deshalb zunächst Business- und Tagungshotel mit dem neuen Standard aus. Mittel- bis langfristig werden alle weiteren WLAN-Standorte umgestellt, darunter Hotels, Restaurants, Flughäfen und Bahnhöfe. Denn auch Privatreisende benötigen zunehmend eine schnellere Datenübertragung, um Multimedia-Anwendungen, Online-Spiele und Videostreams über WLAN zu beziehen. Die ersten Endgeräte, die den neuen Standard unterstützen, werden erst langsam auf den Markt kommen. Es ist uns aber wichtig, unsere Kunden schon heute fit für die Zukunft zu machen. Denn auf längere Sicht wird es keine Endgeräte mehr geben, die ältere Standards unterstützen."
IEEE 802.11n arbeitet mit der so genannten MIMO-Technik (Multiple Input Multiple Output). Diese erlaubt es, für die Datenübertragung in einer drahtlosen Verbindung mehrere Sende- und Empfangsantennen zu verwenden und die Bandbreiten mehrerer Funkkanäle zu bündeln. Die parallele Nutzung verschiedener Frequenzen ermöglicht es, Daten sowohl im Bereich von 2,4 Gigaherz als auch im Bereich von 5 Gigaherz zu übertragen. Durch diese neuen Technologien lassen sich die Reichweiten und die Netzabdeckung verbessern und Datendurchsatzraten von bis zu 300 Mbit/s erreichen. Unter bestimmten Voraussetzungen sollen sogar bis zu 600 Mbit/s erzielt werden können. Um den Effekt voll auszunutzen, müssen allerdings sowohl Sende- als auch Empfangsgerät MIMOfähig sein. Arbeitet nur eine Seite mit MIMO, verbessert sich die Leistung um rund 50 Prozent.
Der Ratifizierung des neuen Standards war ein langes Tauziehen vorausgegangen: Im Mai 2006 hatte die IEEE einen finalen Entwurf abgelehnt; nachdem weitere Fassungen im November 2008 und im März 2009 vorgelegt wurden, erfolgte im September 2009 nun endlich die finale Zustimmung.