Probenahme einfach selbst durchführen
„Die Asbestfaserbelastung in Räumen kann durch eine Klebe- bzw. Kontaktprobe festgestellt werden“, erklärt Doris Schucht, Expertin für Rasterelektronenmikroskop-Untersuchungen auf Asbest von TÜV Rheinland. Dazu werden geringe Staubmengen auf Oberflächen mit Klebefilmstreifen aufgenommen und auf eine Kunststofffolie geklebt. Von asbestverdächtigen Materialien kann auch eine direkte Probe genommen werden. Hier reicht bereits ein fingernagelgroßes Stück, das in einem Kunststoffbeutel staubdicht verpackt wird. Um eine Faserfreisetzung zu vermeiden, wird das Material vorher mit einer Wasser-Spülmittel-Mischung angefeuchtet. Die Probe kann entweder selbst oder durch einen Sachverständigen entnommen werden. Wer eine Probe entnimmt, sollte eine partikelfiltrierende Halbmaske (Typ FFP2) tragen. Akkreditierte Prüflabore wie die von TÜV Rheinland untersuchen die Proben mit einem Rasterelektronenmikroskop. „Vorab können vor allem Proben aus Putz und Bodenbelägen anhand einer neuen Präparationsmethode in Säure aufbereitet werden und liefern so genauere Ergebnisse“, so Doris Schucht.
Sachverständige beraten bei Asbestbefund
Wurde in den eigenen Wohnräumen Asbest verbaut, besteht nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko. Erst wenn festgebundener Asbest beispielsweise durch Sanierungsarbeiten beschädigt wird, werden die feinen Fasern freigesetzt. Schwach gebundener Asbest wie Asbestpappe hinter Heizkörpern kann dagegen bereits durch Hitze oder Feuchtigkeit beschädigt werden und die Raumluft belasten. Ob Objektsanierungen nötig sind, kann ein Sachverständiger für Asbest bewerten.