Deshalb sollte man sich vorsichtig an das deutlich andere Fahrverhalten herantasten und auf keinen Fall zu schnell unterwegs zu sein. Aufgrund der stärkeren Seitenneigung können besonders in Kurven ungewohnte und gefährliche Fahrsituationen entstehen. Im Extremfall schaukelt das Gefährt auf, was bis zum Kippen des Fahrzeugs führen kann. Auf Autobahnbrücken sowie beim Überholen von Lkw droht Spurversatz durch Seitenwinde. Gegenüber einem Pkw zeigen Wohnmobile und Wohnwagengespanne auch beim Bremsverhalten ungewohnte Effekte und haben einen wesentlich längeren Bremsweg. Bei entgegenkommendem Verkehr, beim Abbiegen sowie in Autobahnbaustellen müssen die größeren Abmessungen des Fahrzeugs einkalkuliert werden. Hier rät Bausch zu Übungsfahrten: „Schnell ist man beim Abbiegen über einen Bordstein gerumpelt oder touchiert ein Verkehrsschild oder ein parkendes Auto.“
Neben der Fahrphysik müssen Wohnmobilisten und Gespannfahrer noch besondere Vorschriften beachten, etwa die zulässige Anhängelast sowie das zulässige Gesamtgewicht. Bei Überladung droht Unfallgefahr, das Gefährt wird unbeherrschbar. Beim Beladen eines Caravan-Gespanns empfiehlt Bausch, das Gepäck möglichst im Kofferraum des Zugfahrzeuges zu verstauen. Schwere Gepäckstücke sollten sowohl im Wohnmobil als auch im Caravan weit unten und gut gesichert untergebracht werden.
Grundsätzlich gilt in Deutschland für das Fahren mit Anhänger Tempo 80 km/h. Bringen Wohnanhänger und Zugfahrzeug gewisse Voraussetzungen mit, dürfen je nach Geschwindigkeitsbegrenzung 100 Stundenkilometer gefahren werden. Die TÜV SÜD Service-Center können hierüber Auskunft geben. Ein Überschreiten des Tempolimits kann nicht nur zu empfindlichen Bußgeldern führen, sondern im Falle eines Unfalls sogar zum Verlust des Versicherungsschutzes.