Mit dem Fokus auf die „Medienpraktiken der Aufklärung“ knüpft das Projekt an aktuelle Tendenzen der Forschung an. Demnach ist die Aufklärung vor allem als Praxis der medialen Sichtbarmachung, Reflexion und Kritik definiert und damit nicht auf das 18. Jahrhundert beschränkt, sondern bis heute wirksam. „So wie der Öffentlichkeitsraum des 18. Jahrhunderts durch vielfältige Medienkombinationen von gedruckten, handschriftlichen und mündlichen Kommunikationsformen bestimmt ist, so verstehen wir heutige Medienkombinationen von Digitalem und Analogem als neue Formation der Aufklärung“, erklärt Projektkoordinator Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D’Aprile. „Es geht uns also auch um die Aufklärung über aktuelle Medienpraktiken.“ Das Programm verbindet damit historische Studien zu Mediennutzung und Informationsnetzwerken im 18. Jahrhundert mit gegenwärtigen Entwicklungen neuer Medien und internationaler Kommunikationszusammenhänge.
Die Hochschulpartnerschaft verfolgt fächerübergreifende Ansätze zwischen Literaturwissenschaft, Geschichte und Publizistik und entwickelt digitale Methoden der Erschließung, Analyse und Darstellung örtlicher Quellenbestände. Ausgehend von Frankreich über die deutschsprachigen Regionen bis ins Baltikum bildet die Partnerstruktur des Projekts einen zentralen Raum der europäischen Aufklärung ab.
Wesentliche Programmpunkte sind der Studenten- und Dozentenaustausch zwischen den vier Hochschulen ab Frühjahr 2017, eine internationale Sommerschule in Riga und Tartu im Herbst 2017, eine Doppelausstellung zum Thema „Das Baltikum als transnationale Medienlandschaft“ ebendort ab Frühjahr 2018 sowie eine Abschlusskonferenz zur „Europäisierung des Medienmarktes seit der Aufklärung“ in Bordeaux im Sommer 2019.
Zeit: 10.11.2016, 18.15 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 08, Foyer des Audimax
Kontakt: Kaspar Renner, Institut für Germanistik
Telefon: 0331 977-4519
E-Mail: kaspar.renner@uni-potsdam.de
Internet: www.uni-potsdam.de/mda.html