"Die Amtszeit von VDZI-Präsident Jürgen Schwichtenberg war von seinem Stil geprägt, Leidenschaft und kühle Vernunft zielorientiert zu verbinden, Bekanntes in Frage zu stellen und neue Ideen mit großer Überzeugung zur Diskussion zu stellen.
Offensiv und selbstbewusst hat Jürgen Schwichtenberg das Zahntechniker-Handwerk stets als ein modernes Handwerk vertreten. Es war seine feste Überzeugung, dass die Sicherung der zahnärztlichen Versorgungsqualität in Deutschland nur gelingen kann, wenn ein leistungsfähiges, flächendeckendes Angebot an qualifizierten zahntechnischen Meisterbetrieben vor Ort verfügbar ist. Dabei hat er die qualitätssichernde Bedeutung der Meisterqualifikation im spezialisierten Gesundheitshandwerk hervorgehoben und die Zusammenarbeit von Zahnarzt und Zahntechnikermeister als Team der Experten stets gefördert.
Die Aus- und Weiterbildung im Zahntechniker-Handwerk lagen Jürgen Schwichtenberg während seiner Arbeit auf Bundesebene besonders am Herzen. Die Erarbeitung einer neuen Ausbildungsordnung im Zahntechniker-Handwerk wurde von ihm maßgeblich mit gestaltet. Ein Meilenstein seiner Tätigkeit war im Jahr 2002 die Einführung des Studiengangs Dentaltechnologie und die seither bestehende Kooperation mit der Hochschule Osnabrück. Seit 2011 setzte der VDZI unter seiner Führung neue Maßstäbe bei der Fortbildung durch die enge Kooperation mit der der European Association of Dental Technology (EADT), die seit 2012 ein hochklassiges Curriculum für Zahntechniker anbietet.
Die Klarheit der Vorstellungen von Jürgen Schwichtenberg und das gute Augenmaß für politische Möglichkeiten waren in den berufspolitischen Gesprächen und Verhandlungen mit der Zahnärzteschaft, den politischen Parteien und den zuständigen Ministerien sehr geschätzt. Die langwierigen Neuverhandlungen zum bundeseinheitlichen Leistungs-verzeichnis (BEL), und die Überarbeitung der BEB Zahntechnik® wurden unter seiner Führung zu Ende gebracht.
Als Teamspieler hat Jürgen Schwichtenberg die Zusammenarbeit des VDZI mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks und den Gesundheitshandwerken sehr gefördert und auf nationaler Ebene damit die handwerkspolitischen Positionen auch in der Gesundheitspolitik verteidigt. Auf europäischer Ebene hat er von 1999 bis 2010 erst als Vizepräsident und dann als Präsident des europäischen und internationalen Verbandes selbstständiger Zahntechniker (FEPPD) die deutschen Interessen vertreten."