Elektronische Patientenakte automatisiert analysiert
Großer Vorteil der Lösung ist die automatisierte Analyse der elektronischen Patientenakte auf kodierrelevante Informationen. Damit unterstützt das System eine vollständige und erlössichernde Kodierung. Die automatisiert generierten Kodiervorschläge brauchen von den beteiligten Kodierfachkräften bzw. dem Medizincontrolling lediglich geprüft und freigegeben zu werden. Bei bestehenden Informationslücken können diese durch gezieltes Beantworten von Fragen geschlossen werden, was in einer differenzierteren Kodierung mündet. Dass die Verknüpfung der Kodierung zur kodierrelevanten Textquelle in der Patientendokumentation dauerhaft erhalten bleibt, macht sich bei MDK-Prüfungen durch einen deutlich reduzierten Rechercheaufwand bemerkbar.
Kodiervorschläge vom System generiert
Bei der Ermittlung der ICD- und OPS-Kodes, die als Vorschläge angezeigt werden, greift das System auf Dokumente und Texte aus dem Krankenhaus-Informations-System sowie weiterer Subsysteme zu. Dabei sind die Basisfunktionen der integrierten Kodiersoftware 3M KODIP Suite einbezogen. Analysiert werden Anamnesetexte, Verlaufsdokumentation, Epikrisen, Befundtexte, OP-Berichte, Arzt- bzw. Entlassbriefe, Laborwerte und Informationen zur Medikation, unabhängig von ihrer Form und Herkunft. Hierbei wendet das System unter anderem linguistische Methoden an und nutzt eine regelbasierte semantische Wissensbasis.
Erste positive Ergebnisse
Die Pilotphase in Zusammenarbeit mit drei deutschen Kliniken hat bereits erste positive Ergebnisse erbracht. Im Rahmen eines Evaluationslaufs wurden 45 internistische Fälle nach dem Arztbrief mit dem Fokus auf ICD einerseits durch zwei Kodierfachkräfte und zum Vergleich andererseits durch vollständiges Autocoding bearbeitet. Durch den Einsatz von 3M 360 Encompass konnte der Case Mix um 3,2 Prozent erhöht werden.
Erfahrungen aus den USA
Bereits an mehr als 500 Kliniken wird die 360 Encompass Software seit ihrer Einführung 2011 in den USA eingesetzt. Befragungen der betreffenden Krankenhausleitungen ergaben beachtliche Mehrwerte in puncto Produktivität und Erlöse sowie eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit der am Kodier- und Dokumentationsprozess beteiligten Mitarbeiter. Zum deutschen Gesundheitssystem gibt es Unterschiede, aber auch große Ähnlichkeiten. Deshalb konnten die Software-Entwickler bei 3M in Deutschland einen wertvollen methodischen Wissensvorsprung nutzen. Neu entwickelt wurden hingegen die Technologien zur sprachlichen Analyse.
Weitere Informationen unter www.3m.de/his.