"2020 war für jeden ein sehr bewegtes Jahr. Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr einen Doktoranden für seine engagierte Forschung auszeichnen können, die im Bereich Betriebssystemarchitektur eine effizient anwendbare Innovation vorlegt", sagt Michael Eckstein, Geschäftsführer von 3m5.
Die Dissertation von Preisträger Nils Asmussen trägt den Titel "A New System Architecture for Heterogeneous Compute Units". Sie widmet sich damit einer in der Forschung noch weitgehend offenen Herausforderung: Asmussen hat eine neue Betriebssystemarchitektur zur einheitlichen Unterstützung spezialisierter Prozessoren mit unterschiedlichen Hardwarebeschleunigern konzipiert. Seine Arbeit ist damit auch für die Wirtschaft von Interesse, denn die Zahl applikationsspezifischer Prozessoren in vielen Anwendungsdomänen nimmt zu, und mit der neuen Systemarchitektur können Hardware-Beschleuniger und weitere, spezialisierte Prozessoren sicher eingebunden werden.
Die Kommission zur Vergabe von Promotionspreisen unter Vorsitz von Prof. Alexander Schill hat die Arbeit von Dr. Nils Asmussen ausgewählt und für den Preis vorgeschlagen. In der Begründung heißt es: "Die Dissertation von Herrn Dr. Nils Asmussen wählten wir aus mehreren exzellenten Arbeiten für den 3m5.-Preis aus, weil damit ein besonders relevanter Beitrag zum Kerngebiet der Betriebssysteme als wichtigem Bereich der Informatik geleistet wird. Die Arbeit zeichnet sich durch ein hohes Maß an Innovation hinsichtlich der Systemarchitektur, durch eine besonders überzeugende Validierung der Ergebnisse sowie durch begleitende Publikationen auf mehreren hochrangigen internationalen Fachtagungen aus." Michael Eckstein, der aus der täglichen IT-Praxis mit komplexen Projekten auf die Arbeit blickt, bestätigt: "Diese Forschung bringt die Branche in einem wichtigen Grundlagenfeld voran."
Asmussen hat an der TU Dresden Informatik studiert, war Promotions-Absolvent der Professur Betriebssysteme und wurde für seine Arbeit auch mit zwei weiteren Preisen ausgezeichnet: mit der Honorable Mention für den Roger Needham PhD-Preis, gestiftet von Microsoft Research Cambridge, und mit dem Promotionspreis der Gesellschaft für Informatik, Fachgruppe Betriebssysteme. Inzwischen setzt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Modulare Betriebssysteme seine Forschung am Barkhausen-Institut fort. Das Barkhausen Institut, eine Forschungseinrichtung, die eng mit der TU Dresden kooperiert, betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung zu den Kernfeldern des Internets der Dinge.