Die Veröffentlichung in Inflammatory Bowel Diseases ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Prof. Leo R. Fitzpatrick (Department of Pharmacology, Penn State College of Medicine, USA). Es konnte gezeigt werden, dass Vidofludimus in akuten und chronischen Mausmodellen die Symptomatik von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen deutlich verbessert. Desweiteren hemmt Vidofludimus signifikant die Ausschüttung des proinflammatorischen Zytokins Interleukin-17 (IL-17) sowohl in vitro als auch in vivo. Da die IL-17-Hemmung unabhängig vom Lymphozyten-Wachstum erfolgt und zudem andere Immun-Botenstoffe wie z.B. TNF-, IL-1 und IL-6 nicht inhibiert werden, hemmt Vidofludimus die Ausschüttung von IL-17 offenbar mittels eines hochspezifischen Mechanismus, der gemeinsam mit Prof. Fitzpatrick weiter untersucht wird.
Die Ergebnisse einer Kollaboration mit Prof. Hans-Joachim Anders (Medizinische Poliklinik-Innenstadt, Universität München, Deutschland) wurden im Journal American Journal of Pathology publiziert. In diesen in vitro und in vivo Studien konnte gezeigt werden, dass Vidofludimus bei Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) genauso wirksam ist wie die Standardtherapie Cyclophosphamid (CYC) in Hochdosis, ohne jedoch eine bei CYC üblicherweise auftretende Knochenmarkstoxizität hervorzurufen. Vidofludimus ist in der Lage, ähnlich wie CYC autoreaktive T-, B- und Plasmazellen in der Milz sowie die entsprechenden DNA- und RNA- Serum-Autoantikörper zu dezimieren. Dies geht einher mit einer entsprechenden Verbesserung der renalen, dermalen und pulmonalen SLE-Symptomatik in MRL(Fas)lpr-Mäusen. Auch die höchste getestete Vidofludimus-Dosis bewirkte keine Verminderung der Anzahl von Neutrophilen im Knochenmark, während diese in CYCbehandelten Mäusen signifikant reduziert war.
Dr. Bernd Hentsch, Entwicklungsvorstand der 4SC, kommentierte: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt in unseren akademischen Kollaborationen, die wir parallel zu unserem klinischen Entwicklungsprogramm mit Vidofludimus in Rheumatoider Arthritis und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen durchführen. Diese exzellenten wissenschaftlichen Resultate untermauern die Positionierung von Vidofludimus als neuen und breit anwendbaren, entzündungshemmenden Wirkstoff mit dualem Wirkmechanismus (Hemmung des Zellwachstums und des Zytokins IL-17)."
Referenzen
Fitzpatrick LR, Deml L, Hofmann C, Small JS, Groeppel M, Hamm S, Lemstra S, Leban J, Ammendola A. 4SC-101, a novel immunosuppressive drug, inhibits IL-17 and attenuates colitis in two murine models of inflammatory bowel disease. Inflammatory Bowel Diseases 2010. Elektronisch veröffentlicht am 22. März 2010. Onkar P. Kulkarni, Sufyan G. Sayyed, Claudia Kantner, Mi Ryu, Max Schnurr, Miklós Sárdy, Johann Leban, Ruediger Jankowsky, Aldo Ammendola, Robert Doblhofer, and Hans-Joachim Anders. 4SC-101, A Novel Small Molecule Dihydroorotate Dehydrogenase Inhibitor, Suppresses Systemic Lupus Erythematosus in MRL-(Fas)lpr Mice. American Journal of Pathology 2010. Elektronisch veröffentlicht am 22. April 2010.
Über Vidofludimus (4SC-101)
Vidofludimus ist ein neuer, oralverfügbarer, niedermolekularer Wirkstoff zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Systemischem Lupus Erythematodes und entzündlicher Hauterkrankungen. Vidofludimus hemmt die Dihydroorotat-Dehydrogenase (DHODH), ein Schlüsselenzym der Pyrimidin-Biosynthese, und führt zur Hemmung des Zellwachstums aktivierter T- und B-Zellen, welche in die Pathologie von Autoimmunerkrankungen involviert sind. Vidofludimus unterdrückt zudem die Bildung von IL-17, eines zentralen proinflammatorischen Zytokins, das mit zahlreichen Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Die Kombination dieser beiden Wirkmechanismen ist ein innovativer Therapieansatz mit breitem Anwendungspotenzial bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen. Vidofludimus befindet sich derzeit in klinischen Studien der Phase II zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Weitere Informationen zum klinischen Entwicklungsprogramm von Vidofludimus finden sie unter www.clinicaltrials.gov.
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