Erst kürzlich forderte Jim Alkove, Chief Trust Officer von Salesforce, beim World Economic Forum, dass die Sicherheitsstrategien sich weiterentwickeln müssten. Statt sich ausschließlich auf den Schutz von Daten zu konzentrieren, müsse eine Kultur der Cyber Resilience aufgebaut werden. Unternehmen müssten also proaktiv ihre Widerstandskraft gegenüber Cyberangriffen stärken.
Das bedeutet, dass es längst nicht mehr ausreicht, das Unternehmen und seine IT-Infrastruktur gelegentlichen Sicherheitsüberprüfungen, wie beispielsweise einem Penetrationstest zu unterziehen. Zwar sind Penetrationstests ein probates Mittel, um vorhandene Sicherheitsdefizite im Netzwerk sichtbar zu machen. Allerdings stellen sie immer nur eine Momentaufnahme dar, weil einerseits moderne IT-Infrastrukturen permanenten Veränderungen unterworfen sind und sich obendrein die Bedrohungslage kontinuierlich verändert. Darum müssen IT-Infrastrukturen heute rund um die Uhr aktiv verteidigt werden. Unternehmen müssen in der Lage sein, verdächtige Vorgänge an den Grenzen oder innerhalb ihrer IT-Infrastruktur in Echtzeit zu erkennen, um sofortige Abwehr- und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Durch Einsatz eines Security Information and Event Managements (SIEM), das permanent Daten der IT-Infrastruktur erfasst und analysiert, oder Erkennungs- und Abwehrtechnologien, mithilfe derer Eindämm- und Abwehrprozesse direkt eingeleitet werden können, wird die Lage erst beherrschbar. Unternehmen benötigen um wehrhaft zu sein ein spezielles Experten-Team, das sich einzig dem Schutz der Infrastruktur und der Abwehr von Angriffen widmet. Ein Security Operations Center muss her.
Zumindest Unternehmen, die weder personelle noch zeitliche Ressourcen dafür aufbringen können, sind heutzutage auf die Unterstützung eines externen Dienstleisters angewiesen. In der Regel übernimmt das Security Operations Center dann auch weitere Aufgaben, wie die permanente und proaktive Aufdeckung und Behandlung von Sicherheitslücken.
Trotz Monitorings bedeutet Cyber Resilience aber insbesondere, dass Unternehmen Vorsorgemaßnahmen treffen müssen, um im Ernstfall auf Cyberangriffe reagieren und den weiteren Geschäftsbetrieb sicherzustellen zu können. Mit Incident-Response-Plänen und IT-Forensik gilt es, Schäden gering zu halten, indem Produktions- oder Betriebsausfälle minimiert werden.
Wichtig ist die Erkenntnis, dass Cyber Resilience niemals als abgeschlossen betrachtet werden kann. Vielmehr ist Cyber Resilience ein nie endender Prozess, der kontinuierlich weiterentwickelt und den sich verändernden Gegebenheiten angepasst werden muss.