So hat Mozilla gerade 23 Firefox-Add-ons aus seinem Download Center entfernt, die persönliche Daten von Nutzern ausspähten und an Remote-Server schickten. Im Mittelpunkt der Kontroverse um diese blockierten Add-ons stand das sicherheitsrelevante Plug-in „Web Security“. Die Software, welche von der deutschen Firma Creative Software Solutions entwickelt wurde, erfreute sich bis dato mit 220.000 Downloads äußerster Beliebtheit.
Zunächst hatte Mozilla die Web-Security-Erweiterung in seinem Blog in einem Beitrag mit dem Titel „Machen Sie Ihren Firefox-Browser zu einer Datenschutz-Supermacht“ noch in den höchsten Tönen gelobt. Denn eigentlich soll „Web Security“ bösartige Webseiten, insbesondere Phishing-Seiten, blocken. Nachdem der deutsche Sicherheitsforscher Mike Kuketz allerdings enthüllt hatte, dass die Software die Daten der User teilweise unverschlüsselt über HTTP an einen Server in Deutschland sendet und die Nutzer damit potenzielle Opfer eines Man-in-the-Middle-Angriffs (MITM) sind, wurde der Blog-Beitrag bearbeitet und das Add-on still und heimlich entfernt. Das Konzept hinter MITM-Attacken ist erstaunlich simpel: In seiner einfachsten Form muss sich der Angreifer nur zwischen zwei Parteien schalten, die miteinander kommunizieren, und kann dann die übertragenen Daten mitlesen.
Nachdem „Web Security“ von Mozilla gesperrt wurde, schlugen Firefox-Nutzer eine Reihe weiterer Add-ons vor, die ebenfalls entfernt werden sollten, weil sie ähnliche Aktivitäten durchgeführt hatten. Alle Add-ons, die von Mozilla gesperrt wurden, sind nach ID-Nummer auf der Webseite aufgelistet. Darunter befinden sich einige der beliebtesten Plug-ins, wie Browser Security, SmartTube, Popup Blocker Ultimate, DirtyLittleHelper, YTTools und Quick AMZ.
Nachdem die betreffenden Add-ons von Mozillas Sicherheitsexperten untersucht worden waren, stellte sich heraus, dass sie alle denselben Code beinhalteten, der auch bei „Web Security“ verwendet wird. Die fragwürdigen Add-ons stehen nun nicht mehr zum Download zur Verfügung und die Nutzer dürften mittlerweile bemerkt haben, dass sie auch in ihrem Browser deaktiviert wurden.
Mittlerweile haben sich die Web-Security-Entwickler zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Übermittlung der Daten notwendig sei, um eine besuchte Website mit der globalen Blacklist des Add-ons abzugleichen. Nichtsdestotrotz entschuldigte man sich bei den Nutzern und kündigten an, das Add-on überarbeiten zu wollen.