KI kann beispielsweise in der Prävention verwendet werden, um Bedrohungen und andere Aktivitätsanomalien frühzeitig zu erkennen. Mehr als die Hälfte der Führungskräfte gab an, dass ihre menschlichen Cybersicherheitsanalysten der Vielzahl der eingehenden Daten nicht mehr Herr werden können. Darüber hinaus hat sich die Art der Cyberangriffe, die ein sofortiges Eingreifen erfordern oder nicht schnell genug behoben werden können, deutlich erhöht. So gaben 42 Prozent der Befragten an, dass die Zahl der Angriffe auf zeitkritische Anwendungen um 16 Prozent gestiegen ist. Herkömmliche Systeme können mit solchen automatisierten Angriffen kaum noch mithalten und sie damit auch nicht mehr rechtzeitig neutralisieren. Angesichts dieser neuen Bedrohungen glaubt eine Mehrheit der Unternehmen, dass sie ohne den Einsatz von KI künftig nicht in der Lage sein werde, adäquat auf Cyberangriffe zu reagieren. 61 Prozent sagen darüber hinaus, dass sie eine KI benötigen, um kritische Bedrohungen zu identifizieren. Jede fünfte Führungskraft erlebte 2018 Cybersicherheitsvorfälle, von denen 20 Prozent das Unternehmen über 50 Millionen Dollar kosteten.
Im Kampf gegen Cybercrime können KI-Systeme so trainiert werden, dass sie selbst das kleinste Verhaltensmuster von Ransomware- und Malware-Angriffen erkennen, bevor diese ein System kompromittieren. Allerdings nutzte nur jedes fünfte Unternehmen KI bereits vor 2019. Die Akzeptanz ist jedoch sprunghaft angestiegen: Fast zwei Drittel der Unternehmen planen, KI bis 2020 einzusetzen, um sich vor Cyberangriffen zu schützen und fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass die Budgets für KI in der Cybersicherheit im Geschäftsjahr 2020 um fast ein Drittel steigen werden.
Die größte Herausforderung bei der Implementierung von KI im Bereich Cyber Security ist allerdings das mangelnde Verständnis dafür, wie Anwendungsfälle vom Proof of Concept bis zur vollständigen Implementierung skaliert werden können. 69 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie in diesem Bereich zu kämpfen hatten. Darüber hinaus nannte die Hälfte der befragten Unternehmen Integrationsprobleme mit ihrer aktuellen Infrastruktur, ihren Datensystemen und den eigenen Anwendungslandschaften. Obwohl die Mehrheit der Führungskräfte angab, dass sie wissen, was sie mit KI in der Cybersicherheit erreichen wollen, hat nur die Hälfte die Datensätze identifiziert, die für die Operationalisierung von KI-Algorithmen erforderlich sind.
Im Rahmen der Studie „Reinventing Cybersecurity with Artificial Intelligence: the new frontier in digital security“ wurden 850 Führungskräfte aus den Bereichen IT-Informationssicherheit, Cybersicherheit und IT-Betrieb in 10 Ländern und sieben Geschäftsbereichen befragt. Zudem wurden Interviews mit Branchenexperten, Cybersicherheits-Startups und Akademikern durchgeführt.