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Sicherheit im Sommerurlaub

(PresseBox) (Neustadt an der Weinstraße, )
Sommerzeit ist Urlaubszeit. In wenigen Tagen verabschieden sich auch die Schüler in Baden-Württemberg in die wohlverdienten Sommerferien. Bei aller Freude über die freie Zeit: Wer seine Reisepläne in der Öffentlichkeit über die sozialen Netzwerke teilt, schafft damit schnell ein potenzielles Sicherheitsrisiko.

Bald beginnt für tausende Schüler wieder die schönste Zeit des Jahres: Sechs Wochen Sommerferien! Viele werden die freie Zeit für eine Urlaubsreise nutzen, mit der Familie oder vielleicht sogar das erste Mal ohne Eltern. Die Vorfreude ist riesig und selbstverständlich will man sie mit den Freunden in den sozialen Netzen teilen. Also noch schnell ein Foto der Bordkarte oder der Reiseroute schießen und hochladen? Keine gute Idee, denn dann könnte den Reisenden bei der Rückkehr nach Hause eine böse Überraschung erwarten!

Doch was ist so schlimm daran, ein Foto der Bordkarte hochzuladen? Ist doch kein Problem, wenn die Freunde im Netz sehen, dass man die nächsten zwei Wochen die Seele am Strand baumeln lässt und wie man heißt wissen sie doch sowieso! Doch ganz so harmlos ist das Ganze nicht. Denn auf den meisten Bordkarten-Fotos in den sozialen Netzwerken ist nicht nur der vollständige Name, die Flugnummer mit Flugdaten sowie das Reiseziel gut lesbar, sondern auch der Barcode – und dieser enthält deutlich mehr Informationen. So zum Beispiel auch die Kundennummer von Vielfliegerprogrammen. Und dort sind noch mehr persönliche Daten wie Geburtstag, Adresse, Telefonnummern und vielleicht sogar Zahlungsmittel hinterlegt.

„Viele denken, dass der Barcode nach dem Einchecken quasi entwertet, also ungültig, wird. Doch das ist leider nicht der Fall!“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e. V., einem der Mitveranstalter der Initiative SpardaSurfSafe. „Es wird lediglich vermerkt, dass der Passagier den Flug angetreten hat, alles andere ist auch nach dem Check-In weiterhin verfügbar – und lässt sich mit überall verfügbaren Apps jederzeit auslesen. Mit den dadurch ermittelten Informationen ist es nicht mehr besonders schwer, sich Zugang zu einem Vielfliegerkonto zu verschaffen.“ Wie einfach das ist, zeigte ein Test des US-amerikanischen Fernsehsenders CBS Boston. Um Zugriff auf das Kundenkonto zu erhalten benötigte der IT-Experte lediglich die Kundennummer, die ja im Barcode enthalten war, sowie die Antwort auf eine Sicherheitsfrage, die nicht schwer zu ermitteln war – dank der Informationen, die auf Facebook frei verfügbar sind. „Seien wir doch mal ehrlich: Fragen wie ‚Welches Haustier hatten Sie als Kind?‘ oder ‚Welches ist Ihre Lieblings-Fußballmannschaft?‘ sind über eine kurze Recherche in den sozialen Netzwerken relativ schnell zu beantworten“, erklärt Schartner. „Es ist sehr bedauerlich, dass die Fluggesellschaften die Daten nicht besser schützen, beispielsweise über eine zusätzliche E-Mail oder eine SMS. Immerhin sind in den Kundenkonten auch immer häufiger Zahlungsinformationen hinterlegt oder die Kundenkarte fungiert direkt auch als Kreditkarte.“

Neben dem Risiko für die eigenen Daten birgt das Posten von Reiseplänen über die sozialen Netzwerke ein weiteres Risiko – und das betrifft nicht nur Flugreisende: Immer mehr kriminelle Banden durchsuchen gezielt Facebook, Twitter und Co. nach Personen, die ihren Urlaub öffentlich gemacht haben und sich somit garantiert nicht in der eigenen Wohnung befinden. Dank Hashtags ist es nicht einmal schwierig, solche Posts zu finden. „Wer öffentlich verkündet, dass er die nächsten zwei Wochen nicht zuhause sein wird, spricht damit fast schon eine Einladung an Einbrecher aus. Natürlich lässt sich das Risiko durch entsprechende Privatsphäre-Einstellungen minimieren, einen absoluten Schutz bietet das aber nicht“, erklärt Schartner.

Es gibt in Punkto Datensicherheit also viel zu beachten, wenn der Urlaub nicht zum Sicherheitsrisiko werden soll. SpardaSurfSafe, ein Projekt der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, hat die wichtigsten Regeln einmal kurz zusammengefasst.
  1. Behandeln Sie Ihre Bordkarte wie alle anderen persönlichen Dokumente vertraulich. Keiner käme wohl auf die Idee, ein Foto seiner Kreditkarte bei Twitter in die Runde zu schicken, zumindest nicht, ohne die Kartendaten vorher unkenntlich zu machen. Genauso sollte man es mit Bordkarten oder Zugtickets mit Barcode halten!
  2. Schützen Sie Ihre Kundenkonten mit sicheren Kennwörtern und ändern Sie diese regelmäßig. Weitere Informationen zu sicheren Kennwörtern gab es bei SpardaSurfSafe im vergangenen Monat. Der Artikel ist abrufbar unter: http://bit.ly/29vgIjI
  3. Gehen Sie im Netz mit persönlichen Informationen so sparsam wie möglich um und geben nur die Informationen an, die tatsächlich notwendig sind.
  4. Lassen Sie Tickets mit Barcode, sei es die Bordkarte oder das Zugticket, nach der Fahrt nicht einfach irgendwo liegen. Zerreißen Sie zumindest den Teil mit dem Barcode in möglichst kleine Fetzen.
  5. Checken Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook und Co., damit das Urlaubsfoto auch nur den Empfängerkreis erreicht, den es erreichen soll! So vermeiden Sie, dass ein Post öffentlich sichtbar ist und von kriminellen Einbrecherbanden gefunden wird. Außerdem können Sie auf diese Weise bestimmte Personen ausschließen, beispielsweise falls der Chef oder die Arbeitskollegen kein Bikinifoto zu sehen kriegen sollen.
Weitere Informationen zum Thema Sicherheit im Internet und viele weitere hilfreiche Tipps finden sind im Internet unter www.spardasurfsafe-bw.de abrufbar.

Über SpardaSurfSafe:
 
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im fünften Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „Wir haben das Konzept in den vergangenen Jahren erfolgreich in 17 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg mit rund 245.000 Teilnehmern durchgeführt. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.

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