In ihrem Szenario simulierten die Forscher ein Botnetz mit mehreren tausend energieintensiven Smart-Home-Geräten, wie beispielsweise Wasserkochern, Klimaanlagen oder Elektroheizungen. Diese sollten sich alle innerhalb eines gewissen Gebiets befinden und auf einmal anfangen zu arbeiten, um so große Strommengen innerhalb eines Versorgungsabschnitts zu verbrauchen. Ab einer bestimmten Größe dieses Botnetzes kommt es dann zur örtlichen Überlastung des Stromnetzes, was zu Ausfällen und Schäden führt. Die Verantwortlichen in der Steuerung der Stromversorgung müssten dann die Versorgung über alternative Leitungen wiederherstellen, wodurch dort ebenfalls eine deutlich höhere Belastung bestünde als normalerweise. Das wiederum könnten sich die Angreifer zu Nutze machen und mit ihrem Botnetz gezielt diese Regionen des Stromnetzes ansteuern, um weitere Ausfälle zu provozieren. Am Ende könnte es zu einer Kettenreaktion kommen, bei der zehntausende Menschen ohne Energieversorgung dastehen würden.
Die Sicherheitsforscher aus Princeton geben zwar zu, dass ein derart großes, genau zu steuerndes Botnetz mit Geräten, die genug Strom aus dem Netz abziehen könnten, um tatsächlich Schäden anzurichten, im Moment eher noch eine hypothetische Möglichkeit ist. Auch andere Experten halten einen solchen Angriff aktuell eher für unwahrscheinlich. Allerdings müssen auch die größten Skeptiker zugeben, dass die Gefahr stetig steigt, je mehr Smart-Home-Geräte in den Haushalten Einzug halten und potenzielle Angriffsziele abgeben. Der Angriff des Botnetzes Mirai vor über zwei Jahren könnte ein Vorgeschmack darauf sein, was uns künftig in dieser Hinsicht erwartet. Ein großes Problem bei Botnetzen im Internet der Dinge ist die Tatsache, dass die Besitzer der gekaperten Geräte gar nicht unbedingt merken, dass gerade ein anderer sie steuert. Das wiederum führt dazu, dass sie auch nichts unternehmen, um die Geräte aus dem Botnetz zu entfernen. Schutz bietet in diesem Fall nur eine entsprechend absicherbare Software von Herstellerseite und deren sinnvoller Einsatz auf Anwenderseite. Dazu gehört auch, regelmäßig Updates durchzuführen.