Fast jeder kennt sie: Diese Schrecksekunde, wenn man in die Tasche greift und das Smartphone nicht dort ist, wo es sein sollte. Oft findet es sich schnell an anderer Stelle wieder und man kann aufatmen. Doch was, wenn nicht? Dann sollte man wissen, was zu tun ist, denn ansonsten können schnell noch größere Schäden entstehen, vor allem, wenn man Zahlungsdaten und Passwörter auf dem Handy hinterlegt hat. Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e. V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe, rät dazu, nicht den Kopf zu verlieren: „Hatte man das Handy noch kurz zuvor bei sich, kann sich ein kurzer Anruf auf der eigenen Nummer lohnen, vor allem, wenn man es nicht lautlos gestellt hat. Vielleicht hört man seinen Klingelton und kann diesem folgen oder aber ein ehrlicher Finder meldet sich und man bekommt das Gerät auf diesem Weg zurück.“ Darauf verlassen kann man sich jedoch nicht. Daher sollte man vorsorglich ein paar Maßnahmen ergreifen, um im Falle des Verlusts schnell handeln zu können.
Als Präventivmaßnahme nennt Schartner vor allem regelmäßige Back-ups, damit zum Verlust des Smartphones nicht auch noch der Verlust der oft noch wichtigeren auf dem Gerät gespeicherten Daten kommt sowie ein sicheres Gerätepasswort, damit Finder oder Diebe nicht einfach auf die Daten zugreifen können. Auch die Geräte-IMEI, die International Mobile Equipment Identity, sollte man sich unbedingt notieren, um diese im Fall eines Diebstahls an die Polizei weiterzugeben. Damit kann das gestohlene Gerät eindeutig identifiziert werden. Die IMEI kann man sich ganz einfach anzeigen lassen, indem man *#06# in der Telefon-App eingibt, oft findet man sie jedoch auch am Gerät oder auf der Originalverpackung.
Zu guter Letzt besteht die Möglichkeit, Ortungsdienste für das Handy zu aktivieren. Sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte ist das möglich, muss jedoch vorab vom Nutzer in den Einstellungen oder über eine spezielle App aktiviert werden. Läuft diese Funktion einmal, kann man sein Smartphone vom Rechner aus orten, solange es eingeschaltet ist und findet es auf diese Weise vielleicht wieder. Außerdem bieten viele Hersteller die Funktion an, das Gerät bei Diebstahl auch aus der Ferne zu sperren und den Telefonspeicher zu löschen.
„All diese Maßnahmen sichern Smartphone-Besitzer für den Ernstfall ab, doch wenn das Gerät einmal weg ist, muss man unbedingt weitere Schritte unternehmen“, rät der Experte. „Als erstes sollte die SIM-Karte beim Mobilfunkanbieter gesperrt werden. Dann können Unbefugte weder Kosten durch Telefonate verursachen noch SMS empfangen, was sowohl für das Onlinebanking als auch bei der Wiederherstellung von Passwörtern wichtig sein kann.“ Sperren kann man seine SIM-Karte sowohl online als auch telefonisch über den Kundendienst, aber auch in Shops des Mobilfunkanbieters. Als zweiten, ebenso wichtigen Schritt sollte man alle auf dem Gerät genutzten Passwörter ändern. Dazu zählen neben dem Konto bei Google oder Apple auch Shopping-Apps und vor allem E-Mail-Konten. Man kann sich darüber hinaus am Computer die mit dem Nutzerkonto verknüpften Geräte anzeigen lassen und das verlorene Gerät abmelden.