Aufgeschlüsselt nach Wirtschaftszonen ergibt sich für den Raum Europa-Arabien-Afrika (EMEA) eine Zahl von 5.379 Vorfällen, bei denen es in 293 Fällen zum Datendiebstahl kam. Angriffe auf Webanwendungen, das Eindringen in Systeme und Social Engineering machten dabei 83 Prozent der Ereignisse aus. Ebenfalls in 83 Prozent der Fälle kam die Bedrohung von außen, nur in 18 Prozent handelte es sich um Insider. Bei den Motiven ergab die Studie, dass der Löwenanteil der Angriffe mit 89 Prozent finanziell motiviert war. In 8 Prozent der Fälle handelte es sich um Spionage, und jeweils 1 Prozent der Angreifer handelte aus Spaß oder Rache.
Ein großer Faktor bei der Zunahme der sicherheitsrelevanten Cybervorfälle dürfte nach Ansicht der Autoren der Studie die Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice im letzten Jahr gewesen sein. Weltweit stieg die Zahl der Phishing-Angriffe um 11 Prozent und die Zahl der Ransomware-Angriffe um 6 Prozent. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Fälle, in denen es zu Falschdarstellungen kam, 15-mal häufiger waren als im Jahr davor. In 61 Prozent der analysierten Fälle wurden Berechtigungsdaten kompromittiert und in 85 Prozent spielte der Faktor Mensch eine Rolle. Auch die schnelle, und damit nicht immer einwandfreie, Verlagerung der Daten in die Cloud wurde von Cyberkriminellen massiv ausgenutzt. Angriffe auf Webanwendungen machten so 39 Prozent aller Sicherheitsvorfälle aus.
Ein weiterer Fokus der Analyse liegt auf der Art und Weise, in der verschiedene Branchen von Cyberattacken getroffen werden. Ein Beispiel ist die Finanz- und Versicherungswirtschaft. Hier handelte es sich bei 83 Prozent der Fälle um personenbezogene Daten, die kompromittiert wurden. In anderen Branchen, wie den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, war das nur in knapp der Hälfte der Fall.
Insgesamt lässt sich aus den Zahlen ableiten, dass der Wechsel in die Cloud für viele Unternehmen ein Sicherheitsrisiko darstellt, denn Cyberkriminelle werden jede noch so kleine Sicherheitslücke, sei sie menschlich oder technisch, für ihre Zwecke ausnutzen. Hinzu kommt die zunehmende Abhängigkeit vieler Branchen von der digitalen Infrastruktur, die Angriffe auf Internetverbindungen oder Knotenpunkte zu einer echten Bedrohung werden lässt. Zwar betonen die Autoren, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Zunahme der Angriffe und der globalen Krise durch die Pandemie sich nur schwer beweisen lässt, allerdings sprechen die Zahlen für sich. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich so gut wie möglich vor Cyberangriffen zu schützen. Der Faktor Mensch, also die Mitarbeitenden, müssen daher bei der Erstellung einer Sicherheitsstrategie ebenso berücksichtigt werden wie die technische Seite.