Unter dem neuen Begriff „PREMO global spinning 4.future“ präsentiert Abacus nun einen innovativen Ansatz der Anlagensteuerung und -überwachung – inklusive des optionalen Einsatzes von Augmented Reality für noch mehr Übersichtlichkeit und einen schnellen Zugriff. Standzeiten erhöhen und sämtliche Prozesse transparenter gestalten, um das Qualitätsmanagement auf ein höheres Niveau zu heben: Hiervon sollen letztlich die Kunden profitieren.
Dabei waren die Ziele zu Beginn der Neuentwicklung noch nicht so hoch gesteckt: Ursprünglich wollte Abacus vor allem die Instandhaltung seiner PREMO Drückmaschinen auf der Grundlage umfangreicher Datenerfassung für eine höhere Anlagenverfügbarkeit optimieren. Doch nach der Integration zahlreicher Sensoren und der Auswertung der ermittelten Daten zeigte sich, dass die neue Lösung weit mehr leisten kann, als nur der zustandsorientierten Instandhaltung zusätzlichen Schub zu verleihen.
Mit „PREMO global spinning 4.future“ hat Abacus nun eine eigene Plattform entwickelt, die die Anlagenzustände in Echtzeit visualisiert sowie neue Möglichkeiten der Steuerung eröffnet. Darüber hinaus kann diese Plattform die Produktqualität beim Anwender der Drücktechnologie für ein nachhaltiges Lifecycle Management verbessern.
Ganz neue Dimensionen der Anlagenüberwachung und -bedienung
„Hohe Standzeiten und die maximale Maschinenverfügbarkeit sind für unsere Kunden entscheidende Wettbewerbsfaktoren. Zunächst haben wir erforscht, wie wir unseren Auftraggebern über Condition Based Maintenance unserer PREMO Drückmaschinen einen zusätzlichen Mehrwert bieten können. Im Verlauf dieses Projekts waren sogar wir selbst ein wenig überrascht, welche zusätzlichen Vorteile sich damit generieren lassen“, erklärt Dipl.-Ing. Derk Weber, einer der beiden Geschäftsführer der Abacus Maschinenbau GmbH.
Denn als die Entwickler bei Abacus feststellten, dass die Überwachung zahlreicher Prozessparameter ganz neue Rückschlüsse ermöglicht, erhielt das Projekt eine unvorhergesehene Dimension: „Die präzise Anzeige der Anlagenzustände reicht bis hin zu einzelnen Komponenten und Baugruppen. Das Ziel ist beispielsweise, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und vor einem sich anbahnenden Defekt rechtzeitig einzugreifen. Hierfür bietet die Einbindung der besonders flexiblen Datenbank uns – und insbesondere unseren Auftraggebern – eine perfekte Grundlage. Aber es geht noch viel weiter: Wir bieten unseren Kunden hiermit ein völlig neues, einzigartiges Tool für ein umfassendes Lifecycle Management “, so Derk Weber weiter.
Als revolutionär bezeichnet Weber die Möglichkeit, auch den kompletten Entstehungsprozess der Drückprodukte – beispielsweise von Behälterböden, Reflektoren, Felgen oder Komponenten von Lüftungsanlagen – zurückverfolgen zu können. Dies schließt nicht nur die Fertigung an der Maschine ein, sondern reicht sogar bis zur Beschaffung und chargengenau zur Produktion des (Vor-) Materials zurück. Damit erhalten die Anwender eine ideale Basis für ihr Qualitätsmanagement. Außerdem können sie ihre Fertigungsstrategien weiter anpassen und Schritt für Schritt optimieren.
Schwerpunkt der Präsentation auf der Blechexpo/Schweisstec 2021
Auf der Blechexpo/Schweisstec 2021, der internationalen Fachmesse für Blechbearbeitung (Stuttgart, 26. bis 29. Oktober), präsentiert Abacus neben einer PREMO Drückmaschine deshalb die modular aufgebaute, innovative Lösung „PREMO global spinning 4.future“ als weiteren Schwerpunkt.
Der Begriff lehnt sich an das Schlagwort „Industrie 4.0“ an und soll dessen Weiterentwicklung veranschaulichen. Hierzu Dipl.-Ing. Thorsten Beling, ebenfalls Geschäftsführer von Abacus: „Wir sehen, dass ‚IoT‘ und ‚Industrie 4.0‘ immer weiter an Aussagekraft verlieren. Diese Begriffe werden beinahe schon inflationär benutzt. Dem Begriff ‚Industrie 4.0‘ einen neuen Spin zu verleihen, bedeutet aus unserer Sicht, ein System so offen zu gestalten, dass sich neue Funktionalitäten je nach Kundenanforderungen relativ einfach ergänzen lassen – unter anderem auch auf Basis von Datenbanken und Online-Zugriffen. So wollen wir dem Betreiber bzw. Bediener der Anlage gänzlich neue Möglichkeiten eröffnen, einerseits die Fertigungsprozesse und andererseits die Endprodukte zu optimieren. Wir entwickeln ‚PREMO global spinning 4.future‘ aus Kundensicht weiter fort – für optimale Wirtschaftlichkeit und Qualität.“
Leistungsstarke Datenbank bildet die Basis
Die für „PREMO global spinning 4.future“ eigens optimierte Datenbank erfasst fortlaufend Messdaten von Sensoren aus allen Teilen der Drückmaschine. Hierzu gehören beispielsweise Temperatur, Feuchtigkeit, Schwingungen, Schall, Luftstrom, Energieverbräuche und diverse Leistungsmerkmale etc. Zudem bildet die Datenerfassung die gesamte Wartungshistorie ab.
Alle gemessenen Parameter werden ständig mit den Sollwerten abgeglichen und sind sowohl über ein Display an der Maschine selbst als auch über browserbasierte Anwendungen von jedem Ort der Welt aus in Echtzeit abrufbar. Lediglich ein Internetanschluss ist Voraussetzung. Dabei lassen sich die Daten je nach Nutzerprofil für die maximale Übersichtlichkeit individuell angepasst darstellen – z. B. für Betriebs- oder Werksleitung, Anlagenbediener, Serviceleiter oder die Einkaufsabteilung etc. Fernwartungen etwa werden hierdurch deutlich erleichtert und verbessert. Für die nahe Zukunft ist beispielsweise auch das zeitnahe und vereinfachte Bestellen von Verbrauchsartikeln und Ersatzteilen aus dem System heraus angedacht. Dies ist eine weitere Funktionvon hohem potenziellem Mehrwert.
Sobald festgelegte Schwellenwerte erreicht oder überschritten werden, verschickt das System gemäß Voreinstellung entsprechende Meldungen an die Bediener bzw. Betreiber der Anlage, beispielsweise per E-Mail oder Push-Nachricht. Eine vollständige Historisierung der Daten ermöglicht zudem eine lückenlose Analyse der Performance.
Daten und Maschinen-Architektur via Augmented Reality visualisiert
Als ein wichtiges neues Feature nennt Vertriebsleiter Guido Klekamp die Option, die an der PREMO Drückmaschine gesammelten Daten mittels Augmented Reality – sei es per AR-Brille, Tablet oder Smartphone – anzeigen zu lassen und so ganz neue Einblicke in das „Innenleben“ der Maschinen zu erhalten.
Guido Klekamp sieht hierineine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten: „So entsteht ein völlig neues Human Machine Interface (HMI), mit dem die Architektur der Maschine absolut transparent wird. Sucht der Anwender bzw. Instandhalter z. B. nach einem bestimmten Bauteil, navigieren die Anwendungstechniker von Abacus ihn virtuell durch die Konstruktion. Einstellungen einzusehen oder zu ändern, ist ebenso vereinfacht wie das Demontieren und Ersetzen einer Komponente. Und dies sind nur einige von vielen komfortablen Anwendungen.“
Abacus Maschinenbau GmbH auf der Blechexpo/Schweisstec 2021 (Stuttgart, 26. bis 29. Oktober), Halle 8, Stand 8103
Weitere Infos: www.abacus-gmbh.de